Kaufhaus Joh: Investoren-Suche beginnt von vorne

Gelnhausen
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Die Suche nach einem Investor für das Areal des ehemaligen Kaufhauses Joh in Gelnhausen beginnt von vorne. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Mittwochabend den Magistrat beauftragt, die Unterlagen für einen Wettbewerb über einen Verkauf des seit fünf Jahren leerstehenden Gebäudekomplexes vorzubereiten. Basis der Entscheidung war ein gemeinsamer Antrag von SPD, CDU, FDP und Bürger für Gelnhausen, mit der die Stadtverordneten auch von ihrer Grundsatzentscheidung für ein City-Outlet abgerückt sind.



2013 schloss das Kaufhaus Joh für immer seine Türen, zwei Jahre später präsentierte der damalige Bürgermeister und jetzige Landrat Thorsten Stolz (SPD) den ersten Investor und damit auch die Idee eines City-Outlets. Doch diesem vermeintlichen Geldgeber ging irgendwann eben jenes Geld aus, in diesem Jahr entschied sich das Parlament dann für einen neuen Investor, dessen Vorstrafe wegen Betruges schließlich für einen Abbruch der Verhandlungen sorgte.

SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Desch sprach denn auch von einem verlorenen Jahr, „stellen wir alles auf Null und schreiben es neu aus“, sei dies jetzt der richtige Weg, auch wenn es Geld und Zeit koste. Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) räumte ein, in diesem Jahr einen möglicherweise historischen Moment verpasst zu haben, weil er die Verhandlungen mit dem letzten Investor nicht vorzeitig beendete. „Nach fünf Jahren wünschen sich die Menschen in Gelnhausen jetzt nur noch, dass endlich etwas passiert“, spreche er inzwischen auch nicht mehr von einem City-Outlet, sondern von einer Einzelhandelseinrichtung. „Wir haben fünf Jahre in irgendeiner Weise versemmelt“, gebe es dennoch weiterhin Investoren, die interessiert seien. „Alle unseren juristischen Bedenken waren richtig“, wollte der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Litzinger aber auch keine alten Wunden aufreißen, sondern gemeinsam mit den anderen drei Fraktionen diesen Neuanfang wagen.

Bedenken äußerten einzig die Grünen: „Auf welche Weise die Hütte vermarktet wird, ist euch mittlerweile wurscht“, kritisierte Bernd Wietzorek vor allem die SPD dafür, dass sie weiterhin an der Idee eines Outlets in der Gelnhäuser Innenstadt festhalte. Sein Antrag, ein Planungsbüro mit der Ermittlung des nachhaltigsten Angebotes, bei dem das beste Nutzungskonzept und nicht der höchste Kaufpreis maßgeblich sein sollte, wurde genauso abgelehnt wie die Einberufung einer Bürgerversammlung. „Die Genehmigung eines City-Outlets liegt zwar vor, ist aber in keinster Weise ausschlaggebend für das zukünftige Projekt“, fand auch die Suche nach einer Mehrfachnutzung für das Gelände keine Zustimmung.

Beschlossen wurde, allerdings auch diesmal erst nach einer Sitzungsunterbrechung, dass der Magistrat einen Investor mit dem wirtschaftlichsten Angebot ermitteln soll, wobei der höchste Kaufpreis und das beste Nutzungsangebot maßgeblich sein sollen. Wer an dem Wettbewerb teilnehmen will, muss unter anderem seine entsprechenden finanziellen Möglichkeiten darlegen und Referenzen nachweisen. Außerdem wollen die Stadtverordneten diesmal frühzeitig namentlich wissen, mit wem sie es zu tun haben und welche Experten dem neuen Investor zur Seite stehen. „Wir schreiben die Immobilie aus, wobei andere Nutzungen gleichberechtigt mit einem Outlet Konzept möglich sind“, erklärten die vier Fraktionen in ihrer gemeinsamen Antragsbegründung und hoffen, dass sich mindestens fünf Bewerber melden, aus denen dann eine noch zu bildende Jury diesmal den Richtigen auswählen soll. Die Ausschreibung wollen die Stadtverordneten nach der Zusammenstellung der Anforderungen für den Wettbewerb möglichst im März 2019 auf den Weg bringen.


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