Bekenntnis zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Gelnhausen
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Die Stadtverwaltung Gelnhausen setzt ein deutliches Signal für die Enttabuisierung von Pflege und zur offenen Kommunikation über das Thema zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

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Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) unterzeichnete kürzlich die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Hessen“ im Haus der Wirtschaft in Frankfurt. Damit ist die Verwaltung der Barbarossastadt eines von 254 Unternehmen, die das freiwillige Selbstbekenntnis unterschrieben haben.

Wenn ältere Menschen zum Pflegefall werden, sind es oft die Angehörigen, die ihre Versorgung in der häuslichen Pflege übernehmen. Der größte Teil von ihnen ist berufstätig – und bleibt es auch während der Pflegephase. Die daraus resultierende Doppelbelastung ist nicht nur für die betroffenen Angestellten problematisch: Auch die Arbeitgeber können die Auswirkungen in Form von Arbeitsausfällen, vermehrten Krankheitstagen und geringerer Produktivität zu spüren bekommen.

Aus diesem Grund haben das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, die AOK, die berufundfamilie Service GmbH und das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft unter dem Dach der Seniorenpolitischen Initiative Hessen „Beruf und Pflege vereinbaren - die hessische Initiative“ ins Leben gerufen. Die Initiative unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie Organisationen dabei, Beruf und Pflege für ihre Beschäftigten besser vereinbar zu gestalten. Denn gerade in kleinen und mittleren Unternehmen wiegen Ausfälle von Fachkräften besonders schwer. Die Initiative sensibilisiert Arbeitgeber für die zunehmende Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zur Sicherung von Mitarbeiterkapazitäten und zeigt Möglichkeiten zur Enttabuisierung der Pflegeaufgaben von Beschäftigten auf.

Unternehmen und Organisationen erhalten Instrumente zur Verbesserung des innerbetrieblichen Informationsstandes über gesetzliche Rahmenbedingungen und mögliche Unterstützungsleistungen sowie regional eingebettete, niederschwellige Unterstützungsangebote. Die Initiative soll dazu beitragen, die Zahl der hessischen Unternehmen und Organisationen, die sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege engagieren, zu erhöhen. „Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, wie Arbeitgeber ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege unterstützen können. Vielfach ist aber auch uns Arbeitgebern im Öffentlichen Dienst nicht ausreichend bekannt, welche Maßnahmen wir umsetzen und wie wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser unterstützen können“, nennt Bürgermeister Daniel Christian Glöckner einen Grund für den Beitritt Gelnhausens. Die bundesweit einmalige hessische Initiative stellt Beispiele aus der Praxis vor, klärt über Angebote auf und bietet konkrete Unterstützungsmaßnahmen an. „Je schneller Beschäftigte tragfähige Pflegearrangements finden, desto eher können sie sich neben der Pflege auf ihre Berufstätigkeit konzentrieren.“

Im Hinblick auf eine bessere Vereinbarkeit geht es den Charta-Mitgliedern vor allem darum, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen der Arbeitgeber als auch den Belangen der Pflegenden sowie deren pflegebedürftigen Angehörigen Rechnung tragen. Mit der Unterzeichnung der Charta hat sich Bürgermeister Glöckner als Chef der Stadtverwaltung Gelnhausen unter anderem zur Enttabuisierung und Würdigung der Übernahme von Pflegeaufgaben, zur  Förderung einer entsprechenden Organisationskultur, zum lösungsorientierten Umgang mit den Situationen der pflegenden Beschäftigten und zur Förderung des internen und externen Dialogs bekannt. „Wir wollen pflegende Mitarbeiter durch gezielte Angebote unterstützen“, machte der Rathauschef noch einmal deutlich. Ein Herzstück der Initiative ist die von der AOK Hessen angebotene Qualifizierung betrieblicher Pflege-Guides. Sie informieren schnell und unbürokratisch über innerbetriebliche Regelungen und Maßnahmen und über das externe Hilfenetz das im Pflegefall greift. „Die Unterzeichnung der Charta markiert den Startpunkt für einen wichtigen Prozess innerhalb der Stadtverwaltung. Die Pflege von Angehörigen ist eine Herausforderung, die viele Mitarbeiter neben den steigenden beruflichen Belastungen bewältigen müssen. Als verantwortungsbewusster Arbeitgeber will die Stadtverwaltung Gelnhausen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Situation unterstützen. Als erste Maßnahme werden wir nun zwei Pflege-Guides ausbilden lassen“, so Glöckner abschließend.

Foto: Kai Klose, hessischer Staatsminister für Soziales und Integration (links), überreicht Bürgermeister Daniel Christian Glöckner im Haus der Wirtschaft in Frankfurt die unterzeichnete Charta.


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