Faschingsumzug Gelnhausen: Plädoyer für Vielfalt, aber auch Wildpinkler und Pfefferspray

Gelnhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Tausende von Menschen säumten am Samstag die Straßen in Gelnhausen, durch die sich der 49. Faschingsumzug schlängelte. Zwischen den Gelnhäuser „Käwwern“, die in diesem Jahr den närrischen Lindwurm anführten, und dem Gelnhäuser Geselligkeitsverein „Die Schelme“, die das Schlusslicht bildeten, sorgten knapp 2000 Fassenachter mit etwa 80 Zugnummern für ein farbenfrohes und ideenreiches Spektakel.

Anzeige


umzuggn21.jpg

umzuggn1.jpg

umzuggn2.jpg

umzuggn3.jpg

umzuggn4.jpg

umzuggn5.jpg

umzuggn6.jpg

umzuggn7.jpg

umzuggn8.jpg

umzuggn9.jpg

umzuggn10.jpg

umzuggn11.jpg

umzuggn12.jpg

umzuggn13.jpg

umzuggn14.jpg

umzuggn15.jpg

umzuggn16.jpg

umzuggn17.jpg

umzuggn18.jpg

umzuggn19.jpg

umzuggn20.jpg

Für viele Menschen war der Umzug nach der schrecklichen Bluttat von Hanau eine Demonstration des Zusammenstehens gegen Gewalt und Terror. Die Straßen zwischen Ziegelhaus und Finanzamt hätten kaum ein größeres närrisches Publikum fassen können. Den neuen Zugmarschall Jakob Morkel erreichten zudem kurzfristig Anfragen von Karnevalsvereinen aus dem Hanauer Umland, wo Umzüge wegen des Terroraktes ausfielen. Einige Nummern konnten noch integriert werden. „Unser neuer Zugmarschall hat seine Feuertaufe bestanden“, bescheinigte ihm Bürgermeister Daniel Christian Glöckner, der sich freute, dass der Umzug und die anschließende Party auf dem Obermarkt weitgehend friedlich verlaufen waren. „Nach der rassistischen Gewalttat in Hanau hat sich der Magistrat die Entscheidung, den Umzug stattfinden zu lassen, nicht leichtgemacht. Wir wollten zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, dass wir zusammenstehen, zusammen gedenken und zusammen feiern. Das war unser Plädoyer für Vielfalt und ein friedliches Miteinander“, so Bürgermeister Glöckner. Und so waren die Ereignisse von Hanau in vielen Gesprächen Thema. Der Vater eines achtjährigen Jungen aus Maintal, wo der Umzug abgesagt wurde, fasste die ambivalente Haltung von Eltern zusammen: Er verstehe, dass die Umzüge in Hanau und Maintal abgesagt worden seien, er stehe auch dahinter. Aber seinem Sohn, der sich seit Tagen auf das Ereignis freue, habe er nicht erklären können, wieso es dieses Jahr für ihn keine Teilnahme an einem Umzug gebe sollte. So seien sie zum ersten Mal in Gelnhausen dabei gewesen.

Der Zug nahm dieses Jahr einen leicht geänderten Verlauf und die Party, die von Gelnhäuser Gastronomen organisiert wurde, fand auf dem Obermarkt statt, der aufgrund des Ansturms aus allen Nähten platzte. „Probleme machen uns weiterhin der Müll und die Wildpinkler, die die zusätzlich aufgestellten Toilettenanlagen nicht im wünschenswerten Maß genutzt haben, um es vorsichtig auszudrücken. Daran müssen wir verstärkt arbeiten“, so der Rathauschef. Auch im Lagebild der Polizei tauchten die Wildpinkler aus, die Beschwerden kamen demnach von Anwohnern der Töpfer- und der Kuhgasse. Außerdem hätten sechs Platzverweise ausgesprochen werden müssen. Um 21.30 Uhr sei die Veranstaltung auf dem Obermarkt wie geplant aufgelöst worden.

Die Feuerwehr Gelnhausen rückte gegen 20.45 Uhr zur Kneipe "Eulenspiegel" in die Röthergasse aus, dort war Pfefferspray im Lokal versprüht worden. Die Feuerwehr musste allerdings nicht eingreifen, da die Belüftung über die Öffnung der Fenster ausreichte.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2