Corona-Shutdown nicht Ursache für Veritas-Insolvenz

Gelnhausen
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Am 30.04.2020 stellte die Gelnhäuser Veritas AG einen Insolvenzantrag.



Günter Tappen, wirtschaftspolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im Kreistag, hat dazu eine klare Meinung: „Sollte die Veritas schließen müssen, wäre das ein weiterer schlimmer Schlag für den Wirtschaftsstandort Main-Kinzig-Kreis. Unerwartet kommt das aber nicht.“ Wer jetzt die Corona – Krise und den verordneten Shutdown für die Insolvenz verantwortlich mache, habe das wirkliche Problem nicht verstanden oder wolle es verschleiern.

Tappen habe im Kreistag im Zusammenhang mit den Entlassungen bei Thermo Fischer, Dunlop oder WoCo mehrfach deutlich gemacht, dass die verfehlte deutsche Energiepolitik und das planwirtschaftliche Durchdrücken der Elektromobilität in den Pkw-Markt der deutschen Autoindustrie inklusive Zulieferern massiven Schaden zugefügt habe. Noch in der Aprilausgabe der IHK Zeitschrift „Wirtschaftsraum“ habe Dr. Häberle, Vorstandssprecher der Veritas AG, erklärt, er sei überzeugt davon, dass stabile und zukunftsträchtige Arbeitsplätze in einem nachhaltigen, gesunden Unternehmen in Deutschland erhalten bleiben könnten. Doch da sei die Firma bereits schwer geschädigt gewesen. "Der Verkauf der Veritas an einen amerikanischen Investor war gescheitert. Häberle wurde inzwischen durch den langjährigen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Krebaum ersetzt, der nun den Insolvenzantrag gestellt hat, um zu retten, was zu retten ist. Deutschlandweit stehen 2.200 Arbeitsplätze auf dem Spiel, 1.400 davon in Gelnhausen. Was die Corona – Krise tatsächlich bewirkt, ist die schonungslose Offenlegung der Folgen der deutschen Industriepolitik“, so Tappen weiter zu diesem Vorgang, „Firmen, die bereits krank reguliert wurden, trifft es am härtesten.“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung der AfD: "Landrat Stolz sieht allerdings selbst in einer Insolvenz Chancen und versprach, sich für den Fortbestand des Betriebes einzusetzen. Auch das ist ein bekanntes Muster. Die Linke im Kreistag, grade mal drei Mann stark, spielt sich mit klassenkämpferischer Attitüde als Retter der Kollegen und Kolleginnen auf und die Große Koalition springt mit den übrigen Fraktionen auf die Solidaritätsbekundung auf. Die jeweiligen Anträge der AfD-Fraktion, den entlassenen Mitarbeitern bei der Suche nach einem neuen Job praktisch zu helfen, werden abgelehnt. Tappen erwartet auch diesmal nichts anderes. Auch weitere Dringlichkeitsanträge der im Kreistag vertretenen etablierten Parteien werden das Schicksal jedes einzelnen betroffenen Arbeitnehmers nicht mindern. Wieder wird es bei Aufrufen und Appellen an die Unternehmen bleiben. Die Corona-Krise hat auch gezeigt, wie abhängig Deutschland inzwischen vom globalen Weltmarkt ist. Vor allem große international aufgestellte Firmen haben die Produktion immer mehr ins Ausland verlagert, verbunden mit dem Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland, selbst wenn es um die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Produkten geht. Jetzt liefert die Krise einigen Unternehmen den Vorwand, weiter Personal abzubauen. Die Kollateralschäden einer bedingungslosen Globalisierung werden offengelegt. Bezahlen wird es der Mittelstand und diejenigen, die heute noch einer geregelten, leistungsgerecht bezahlten Arbeit nachgehen."


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