Veritas: Insolvenzverwalter macht Hoffnung

Gelnhausen
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„Die Veritas ist ein Unternehmen mit Potenzial und ich sehe realistische Chancen, im Zuge des Insolvenzverfahrens einen guten strategischen Investor zu gewinnen, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und für die Zukunft aufzustellen“, formulierte der beauftragte Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner seine Einschätzung gegenüber Landrat Thorsten Stolz (SPD).

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"In einem offenen Gespräch hatten sich der Landrat und der Sanierungsexperte über den aktuellen Stand des Insolvenzverfahrens, die Bedeutung der Veritas sowie die Zukunftsperspektiven des Unternehmens ausgetauscht. Auf Einladung des Landrates war der im Bereich Automotive sehr erfahrene Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner von der bundesweit tätigen Kanzlei Brinkmann & Partner in das Main-Kinzig-Forum gekommen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Dabei habe er mitgeteilt, dass die Eröffnung des Insolvenzverfahrens für den 1. August geplant sei. Auch informierte der Insolvenzverwalter, dass es derzeit interessierte Investoren gebe, um in das Traditionsunternehmen einzusteigen. „Wie belastbar das Interesse ist, wird sich im Laufe des Insolvenzverfahrens zeigen, wenn es konkret wird“, machte er deutlich. Die große Herausforderung sei es, einen tragfähigen Wandel vom klassischen Automobilzulieferer hin zu neuen Branchen und Absatzmärkten zu finden. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage werde die Erneuerung aber nicht ohne Einschnitte möglich sein.

Landrat Thorsten Stolz unterstrich in diesem Gespräch noch einmal die Bedeutung der Veritas für den Main-Kinzig-Kreis und die gesamte Region: „Vor allem aufgrund der vielen Arbeitsplätze in Verbindung mit den dahinterstehenden Familien hat die Veritas einen besonderen Stellenwert. Ein solches Unternehmen bedeutet auch immer eine enorme Wertschöpfung für die Region. Ich habe deshalb dem Insolvenzverwalter auch das Signal aus der Region mit auf den Weg gegeben, dass die Politik im Main-Kinzig-Kreis parteiübergreifend hinter dem Traditionsunternehmen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht.“ Dabei kündigte der Landrat an, dass der Main-Kinzig-Kreis im Zuge der Investorensuche auch bei der Beschaffung notwendiger Kredite gegenüber Banken unterstützen werde.

Bereits seit vielen Monaten steht die Spitze des Main-Kinzig-Kreises im engen Austausch mit dem Betriebsrat des Unternehmens, um im Schulterschluss mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region zu kämpfen. Die Gelnhäuser Firma Veritas hatte vor wenigen Wochen einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen seitdem am Standort in der Barbarossastadt vor einer ungewissen Zukunft für ihr Unternehmen.

„Das Gespräch mit dem Insolvenzverwalter macht eindeutig Mut, denn es ist klar erkennbar, dass Dr. Jan Markus Plathner nicht nur auf Verwalten setzt, sondern eine Perspektive für die Veritas entwickeln will – und zwar im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Region“, zieht Landrat Thorsten Stolz ein positives Fazit aus dem ersten persönlichen Kontakt mit dem anerkannten Sanierungsexperten. Sie vereinbarten, auch weiterhin im Gespräch zu bleiben und konstruktiv zusammenzuwirken. In den nächsten Wochen soll es dazu weitere Kontakte geben. Auch mit dem Betriebsrat wird sich die Spitze des Main-Kinzig-Kreises weiterhin eng und vertrauensvoll austauschen.


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