BG wirft Glöckner Missachtung der Ortsbeiräte vor

Gelnhausen
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„Warum erfahren wir davon erst jetzt“ ist aus Sicht der Bürger für Gelnhausen (BG) wohl eine der meist gehörten Fragen von Ortsbeiräten an die Rathausspitze.



"Seit Jahren fordern die Bürger für Gelnhausen (BG) und nahezu alle in Ortsbeiräten vertretenen Parteien Zugang zu Informationen, die die Ortsteile betreffen. In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 6. Mai erhob die Mehrheit der anwesenden Ortsvorsteher heftige Vorwürfe gegen die Informationspolitik von Bürgermeister Glöckner. „Wir fühlen uns langsam verarscht“ war die drastische Reaktion des Höchster Ortsvorstehers Reinhard Werner angesichts nicht zur Verfügung gestellter Informationen. Ein weiteres signifikantes Beispiel für dieses Verhalten ist die aktuell stattfindende Umgestaltung des Meerholzer Friedhofes.
Seit Jahren ist eine Summe von 100.000 € für entsprechende Arbeiten in den Haushalt der Stadt Gelnhausen eingestellt. Erstmalig diskutiert wurde dieses Thema im November 2015. Passiert ist lange Zeit nichts. Permanente Hinweise und Nachfragen im Ortsbeirat Meerholz waren die Regel. Im April dieses Jahres war schließlich Baubeginn. Aber niemand erfuhr etwas davon. Die Mitteilung erfolgte durch den Bauamtsleiter erst im Rahmen einer Sitzung des OB Meerholz Anfang März. Nicht von alleine, sondern als Ergebnis erneuten Nachfragens", heißt es in einer Pressemitteilung.

Und weiter: "Es hätte einfacher sein können. Mitte Mai 2019 fand auf Betreiben der BG ein Ortstermin statt. Die Verwaltung wurde durch Bürgermeister Glöckner und den Bauamtsleiter Oberst vertreten. Es war vorgesehen, bei dieser Gelegenheit die Planung vorzustellen. Aber einen Plan hatte keiner der Verantwortlichen dabei. Bekannt war unter anderem bereits vorher, dass die unter Denkmalschutz stehende Friedhofsmauer als Stellplatz für zwei Abfallcontainer geopfert werden sollte. Ein Vorhaben, welches schon im Vorfeld auf keinerlei Akzeptanz stieß. So wurde eine Liste mit Schwerpunkten erstellt, die bei der Umsetzung der Baumaßnahme Berücksichtigung finden sollte. Eine weitere Ortsbegehung wurde vereinbart. Daran sollte auch der Architekt teilnehmen, um mögliche Änderungen umsetzen zu können. Das Treffen erfolgte Ende August vergangenen Jahres. Der Planer erläuterte seine Ideen und man war sich einig, Vorschläge aus den Reihen des Ortsbeirates Meerholz umzusetzen. Eine Kopie des bereits fertigen Planes erhielt keiner der Anwesenden. Im April 2020 begannen die Bauarbeiten. Ein Mitglied des Ortsbeirates Meerholz hält sich regelmäßig zur Grabpflege auf dem Friedhof auf. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Tiefbau. Bei einem Besuch bemerkte er, dass der Weg zum Hintereingang der Trauerhalle nicht gepflastert wurde bzw. überhaupt nicht in der Planung war. Pfarrer, Sargträger und andere Teilnehmer wären bei Regen und Schnee durch Schlamm und Pfützen zur Eingangstüre gewatet. Er wies den Architekten auf diesen Umstand hin. Der reagierte sofort und behob den Fehler. Im Anschluss entzündete sich eine Reihe von kontroversen Diskussionen über weitere bauliche Details und die Einmischung von Mandatsträgern in solche Projekte. Ortsbeiräte und Mitarbeiter der Verwaltung waren involviert. Im Hintergrund stand auch die Vermeidung möglicher Folgekosten für die Kommune. Letzten Endes wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden."

Bei normaler offener Kommunikation wären die Pläne bereits im Vorfeld vorgelegt und erläutert worden. Gute Kommunikation hätte bedeutet, Anregungen und Hinweise von späteren Nutzern vor Beginn der Planung entgegen zu nehmen und diese gegebenenfalls zu berücksichtigen, so die BG. In mehreren Gesprächen mit dem Architekten habe dieser sich für Anregungen dieser Art offen gezeigt und mitgeteilt, er habe nichts dagegen, schon während der Planungsphase ortskundige Personen mit einzubeziehen.

"Einmal mehr fordern die Bürger für Gelnhausen eine intensivere und offenere Zusammenarbeit zwischen Rathausspitze und den zuständigen städtischen Gremien ein. Unnötige Schlichtungen, zwischenmenschliche Streitereien und Diskussionen würden von vorne herein vermieden. Und alles wäre ganz einfach. Man müsste nur miteinander reden. An den letzten Ortsbeiratssitzungen nahm Bürgermeister Glöckner nicht mehr persönlich teil, sondern schickte Magistratsmitglieder, die Fragen meist nicht ausreichend beantworten konnten. Bürgermeister Glöckner hat mittlerweile durchblicken lassen, dass er nicht mehr an Sitzungen der Ortsbeiräte teilnehmen will. Das ist eine grobe Missachtung der Ortsbeiräte, die nicht akzeptabel ist“, so der BG-Fraktionsvorsitzende Bodo Delhey. „Die auf den Ortskenntnissen basierenden Wünsche und Vorschläge der Ortsbeiräte müssen bei Planung und Bauausführung von Planern und der Verwaltung berücksichtigt werden.“

Pläne über den zurzeit im Bau befindlichen Kindergarten in Meerholz würden dem Ortsbeirat Meerholz bis heute nicht vorliegen.


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