Der Wattbewerb – die Städtechallenge 2021

Gelnhausen
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Die Initiativen Fossil Free Karlsruhe und die Parents For Future Deutschland haben gemeinsam mit weiteren For Future Organisationen (Fridays, Scientists, etc.) zum Wattbewerb, der Städtechallenge 2021 aufgerufen, um den Ausbau der Photovoltaik direkt vor Ort zu beschleunigen.

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Welche Stadt verdoppelt ihre installierte Photovoltaik-Leistung als Erste? Viele Städte haben sich bereits angemeldet, von Aachen bis Halle (Saale), von Osnabrück bis Tübingen, um nur einige bekanntere zu nennen.

Die Ziele und Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen zur Begrenzung der Erderhitzung sind unzureichend, um den Vertrag von Paris zum Klimaschutz einzuhalten. „Die Ziele für den Ausbau der Photovoltaik sind in Deutschland planwirtschaftlich an dem Ausstiegsdatum aus der Kohleverstromung ausgerichtet. Anders ist es nicht zu erklären, dass die mittlerweile günstigste Form der Stromerzeugung für Privathaushalte in einem solch geringen Ausmaß ausgebaut werden sollen wie es in der jüngsten Novelle des EEG vorgesehen ist.“ kritisiert Clara vom Endt, Mitglied der neu gegründeten AG Energie der People for Future Gelnhausen und Delegierte der Fridays for Future Gelnhausen. „Die Vorteile für Kommunen und Menschen vor Ort sich am Wattbewerb zu beteiligen sind zahlreich. Die Teilnahme der Stadt ist kostenfrei und fast personalneutral“. Es werde die regionale Wertschöpfung gefördert durch Investitionen in das Handwerk und in den Aufbau dezentraler Speichertechnologien. Außerdem werde der Ausbau der E-Mobilität angereizt, da viel Sonnenschein lieber gespeichert als eingespeist werden möchte, wofür sowohl stationäre Batteriespeicher als auch Elektroautos dienen könnten. Der Neu- und Ausbau vieler Stromtrassen könne vermieden werden. „Und das beste ist: die Sonne schickt keine Rechnung, Energiesouveränität ist möglich!“

„Möchte Gelnhausen einen der vorderen Plätze belegen oder sogar den Wattbewerb gewinnen und überregional für Aufsehen sorgen?“ fragt Jürgen Staab, Mitglied der AG Energie sowie Geschäftsführer der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG. „Für größere Photovoltaikprojekte sowie für Beratungsleistungen von Privatpersonen und Unternehmen steht die Energiegenossenschaft bereit.“

Unterstützung kommt darüber hinaus von der Kreisspitze in Person von Landrat Thorsten Stolz (SPD), der alle Kommunen im Main-Kinzig-Kreis zur Teilnahme am Wattbewerb motivieren möchte. „Die Erzeugung von erneuerbarer Energie ist im Main-Kinzig-Kreis ein wichtiges Thema, bei dem wir auch selbst Verantwortung übernehmen. Durch den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien, ist es im Main-Kinzig-Kreis mittlerweile gelungen, mehr Strom aus regenerativen Energien zu erzeugen, als alle Privathaushalte des Kreises verbrauchen“, sagt der Landrat. Deutschlandweit verbrauchen die privaten Haushalte rund ein Viertel des Stroms. Damit zukünftig auch die übrigen Sektoren (Gewerbe, Industrie und Verkehr) erneuerbaren Strom beziehen können, verweisen die People for Future Gelnhausen auch auf die Kreiswerke Main-Kinzig, die entsprechende Modelle geschaffen haben, mit dem sich auch diejenigen Bürger:innen eine Photovoltaikanlage nach Hause holen können, die die eigene Investition scheuen.

„Wir gehen davon aus, dass sowohl alle Parteien als auch die Verwaltung in Gelnhausen an der Teilnahme am Wattbewerb interessiert sind und haben diese bereits über den Wattbewerb und die Teilnahmebedingungen informiert. Entsprechend möchten wir auf einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, ähnlich dem Antrag „Fahrradfahren in Gelnhausen“, hinwirken, und freuen uns auch hier auf die Zusammenarbeit.“ erläutert Gerhard Müller-Waldheim, Mitglied der AG Energie der People for Future Gelnhausen. „Wir haben bereits Vorarbeit geleistet und den Startwert für den Wattbewerb ermittelt: die pro Kopf installierte Photovoltaikleistung zum Ende des Jahres 2020 beträgt für Gelnhausen rund 0,46 kWp pro Person (noch ein ganzes Stück unter dem deutschen Durchschnitt von rund 0,64 kWp pro Person).“ Natürlich stünden die People for Future administrativ bei der Anmeldung und Registrierung sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit gerne zur Verfügung. Offizieller Starttermin der Städtechallenge ist der 21.02.2021, spätere Einstiege sind möglich, jedoch gelte: je früher, desto besser.


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