Greenpeace Gelnhausen erinnert an Atom-Katastrophe Tschernobyl

Gelnhausen
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Vor 35 Jahren ereignete sich in der Ukraine ein Super-GAU.

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"Diese Nuklearkatastrophe verursachte für Jahrtausende irreversible Umweltschäden und brachte großes Leid über die Menschen in dieser Gegend. Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit wurden bei einem einzigen Ereignis so große Mengen langlebiger Radioisotope in die Umwelt freigesetzt. Bei einem Test gerät Reaktor 4 des ukrainischen AKW Tschernobyl außer Kontrolle. Er explodiert und schleudert eine radioaktive Wolke in die Atmosphäre, die über ganz Europa zieht. Weite Teile von Skandinavien, Griechenland, Mittel- und Osteuropa, Süddeutschland, die Schweiz, Ostfrankreich und Großbritannien werden kontaminiert. Ein riesiges Gebiet in Russland, Weißrussland und in der Ukraine- ca 150 000 Quadratkilometer, eine Fläche, größer als Griechenland – wird verseucht. Tausende Menschen sind dem Tod geweiht, Tausende werden krank und Hunderttausende sind in Angst vor dem, was sie noch erwartet. Insgesamt sind über 8 Millionen Menschen betroffen", so die Greenpeace-Gruppe Gelnhausen.

Für Tausende von Jahren sei die 30-km-Zone um Tschernobyl nicht mehr bewohnbar. 10 km um das AKW herum werde die Gegend noch für Zehntausende von Jahren unbewohnbar bleiben. Pripyat liege in dieser Zone – eine Geisterstadt mit ehemals rund 50 000 Einwohnern. Pripyat sei mit hochgiftigem Plutonium verseucht, einem Spaltprodukt aus Atomkraftwerken mit einer Halbwertzeit von 24 400 Jahren.

"Im März 2016 erscheint der neue Greenpeace-Report: Die endlosen Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl. Er weist nach, dass sich der Unfall von Tschernobyl 1986 bis heute auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung auswirkt. Niedrigere Geburtenraten, eine deutlich höhere Sterblichkeitsrate, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Missbildungen, aber auch Depressionen und Suizide zeigen, dass die Katastrophe noch lange nicht ausgestanden ist. 35 Jahre nach dem Super-GAU weisen Wildschweine in Bayern immer noch eine hohe Strahlenbelastung auf. Laut Bundesamt für Strahlenschutz sind Wurzeln, Pilze und Engerlinge – die Nahrung dieser Tiere – ein besonders guter Speicher für das radioaktive Cäsium. Gegen Atomkraft sprechen viele ungelöste Probleme: Reaktorunfälle, gefährliche Transporte, strahlender Müll – ein Erbe für die nächsten Generationen, die Weiterverbreitung der Atombombentechnologie und die Gefahr terroristischer Anschläge", heißt es in der Pressemitteilung abschließend.


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