Greenpeace fordert Stopp von EU-Mercosur Handelsabkommen

Gelnhausen
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Mehr als 20 Jahre haben die EU-Kommission und die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay geheim über das EU-Mercosur-Abkommen verhandelt.



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"Treiber dieses Vorstoßes innerhalb der EU war Deutschland, da vor allem die deutschen Wirtschaftssektoren Automobil-, Maschinen- und Elektrogerätebau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie von der Umsetzung des Handelsabkommens profitieren. Für die Mercosur-Länder würden Zölle auf Agrarprodukte wie Rind- und Hühnerfleisch, Zucker und Bioethanol gesenkt. Produkte, für die in Südamerika großflächig Wälder abgeholzt werden. Auch Zölle auf Pestizide, die aus der EU nach Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay exportiert werden, würden sinken. Dies dürfte deren Absatz noch steigern. Davon profitieren insbesondere die deutschen Chemieriesen Bayer und BASF. Mehr als zwei Drittel der Wirkstoffe, die die deutschen Unternehmen in Brasilien verkaufen, sind als hochgefährliche Pestizide eingestuft. Zahlreiche Wirkstoffe sind in der EU nicht zugelassen. Der Pestizideinsatz in Brasilien hat verheerende Folgen für die Bevölkerung, Umwelt und Artenvielfalt", so Greenpeace Gelnhausen in einer Pressemitteilung.

Dennoch halte das Wirtschaftsministerium bislang an dem Handelsabkommen fest. „Wirtschaftsminister Altmaier stellt die Interessen weniger deutscher Großkonzerne über die Gesundheit der Menschen und den Umweltschutz“, sagt Greenpeace Handelsexperte Jürgen Knirsch. Greenpeace Ehrenamtliche forderten am 22.5., dem Tag der internationalen Artenvielfalt, in mehr als 30 Städten wie Hamburg, Ulm und Köln den Stopp dieses giftigen Deals. Greenpeace Gelnhausen beteiligt sich online an dieser Aktion: "Viel zu wenig Menschen kennen dieses Handelsabkommen und seine Folgen. Darum ist Aufklärung so wichtig. Denn dieser giftige Kreislauf bringt exportierte Pestizide auch zurück nach Deutschland. Greenpeace veröffentlichte die Ergebnisse einer Pestizid-Untersuchung. Sie zeigt: Von 70 getesteten Papayas, Mangos, Melonen, Limetten und Feigen aus Brasilien enthielten 59 Rückstände von Pestiziden. Unter den Wirkstoffen wurden elf gefunden, die in der EU nicht zugelassen sind!"

„Mit dem Abkommen manifestiert sich eine höchst fragwürdige Praxis“, so Gesche Jürgens, Greenpeace-Sprecherin. „Minister Altmaier unterstützt damit den Profit von Chemiekonzernen bei einem dreckigen Geschäft. Was für heimische Felder und Äcker zu giftig ist, wird ins außereuropäische Ausland verlagert.“


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