Stadt Gelnhausen schafft in 2014 positives Jahresergebnis

Gelnhausen
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Die Stadt Gelnhausen hat das Haushaltsjahr 2014 mit einem Überschuss von 78.000 Euro abgeschlossen und damit drei Jahre früher als mit dem Land Hessen in der Schutzschirmvereinbarung fixiert den Haushaltsausgleich erreicht.



Das geht aus dem Jahresabschluss 2014 hervor, den Bürgermeister Thorsten Stolz diese Woche dem Magistrat vorgelegt hat. „Nun stehen wir vor der großen Herausforderung, dass es uns auch 2015 und 2016 gelingen sollte, ausgeglichene Jahresabschlüsse zu erreichen, denn nur auf diesem Weg können wir endlich wieder die notwendigen finanziellen Handlungs- und Gestaltungsspielräume zurückgewinnen, die Gelnhausen seit Ende der 90er Jahre nicht mehr hatte“, betonte der Rathauschef. Stolz ließ durchblicken, die Stadt sei im laufenden Jahr auf einem guten Weg, erneut mindestens die Vorgaben aus der Schutzschirmvereinbarung einzuhalten.

2014 konnte das Jahresergebnis trotz einer Gewerbesteuerrückzahlung in Höhe von  rund zwei Millionen Euro im Vergleich zu den Planansätzen im Haushalt deutlich verbessert werden: Statt des laut Schutzschirmvereinbarung maximal zulässigen Minus von 582.000 Euro bilanziert der Stadtkämmerer für 2014 unterm Strich nun ein Plus von 78.000 Euro. Das positive Ergebnis beruht auf zusätzlichen Einsparungen in Höhe von rund 941.000 Euro: 356.000 Euro bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, 313.000 Euro bei den Personalausgaben und 272.000 Euro bei den Zinsaufwendungen. Ebenso erfreulich: Durch den zwischen 2009 und 2013 erfolgten Ausgleich von in den Vorjahren aufgelaufenen Fehlbeträgen sind seit dem 31. Dezember 2014 keine Alt-Fehlbeträge mehr vorhanden.

Im Magistrat erinnerte der Rathauschef diese Woche aber auch zum wiederholten Mal an die enormen gemeinsamen Kraftanstrengungen und die mit Blick auf die Bürger nicht immer einfachen Entscheidungen, die die Stadtväter treffen mussten, um die Finanzlage signifikant zu verbessern. Umso erfreulicher sei das jetzt vorliegende sehr gute Ergebnis: „Es ist Land in Sicht, wir haben das erste Etappenziel gemeinsam erreicht. Mit wir meine ich die politisch Verantwortlichen einerseits, die in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung den Mut hatten, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, und andererseits die Bürgerschaft, die in großer Mehrheit Verständnis für den eingeschlagenen Weg aufgebracht hat“. Ganz wichtig sei es deshalb, dass die Bürgerinnen und Bürger sehen, wie alle Maßnahmen der zurückliegenden Zeit ihre Wirkung entfalten und wieder eine für die Stadt so bedeutende Perspektive schaffen.

 „Wir haben in den zurückliegenden Jahren ein ganzes Bündel von Konsolidierungsmaßnahmen umgesetzt und dabei nicht immer einfache Entscheidungen getroffen“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf die im vergangenen Jahr beschlossene Anhebung von Grund- und Gewerbesteuern, um wenigstens einen Teil des Gewerbesteuerausfalls zu kompensieren. Und  auch auf der Ausgabenseite beschlossen die Verantwortlichen Sparmaßnahmen. „Obwohl es kein Denkverbot gab, haben wir bewusst darauf geachtet, unsere gute Infrastruktur zu erhalten, denn sie ist ein Hauptgrund für die positive Bevölkerungsentwicklung, der sich Gelnhausen im Gegensatz zu den meisten anderen Kommune erfreut“, betonte der Rathauschef in diesem Zusammenhang.

Hintergrund: Im Rahmen der Teilnahme am kommunalen Schutzschirm hatte die Stadt Gelnhausen Ende 2012 einen so genannten Abbaupfad mit dem Land Hessen vereinbart. Der gibt das maximale jährliche Defizit vor, das eine Schutzschirmkommune bis zum erfolgreichen Haushaltsausgleich erreichen darf. Im Fall der Stadt Gelnhausen sieht der Abbaupfad so aus: 2013 maximal 877.000 Euro, 2014 maximal 582.000 Euro, 2015 maximal 532.000 Euro, 2016 maximal 454.000 Euro und 2017 dann 0 Euro.


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