Wie Lesen ohne Papier geht

Die Bücherei ist Mitglied der sogenannten Onleihe geworden.

Wer mittels Lesen die Bücher feiern will, greift zu Hause ins Bücherregal. Oder er begibt sich in die Gemeindebücherei. Dort warten 12500 Medien. Seit Oktober kann man sich hier sogar des Haptischen entledigen und Bücher, Hörbucher oder Videos im Internet leihen. Die Bücherei ist dem landesweiten Verbund der Onleihe beigetreten. Es handelt sich um eine digitale Ausleihplattform für Bibliotheken in Deutschland. Ca 180.000 Titel sind verfügbar. „Es bedeutet, dass wir auf dem neuesten Stand bleiben“ sagt die Büchereileiterin, Frau Helga Fuchs. Einen Trend zum E-book gebe es nicht. Es sei aber mittlerweile ein Teil der Nutzungskultur. Konkurrenz im eigenen Haus mache man sich nicht. Das neue Angebot hat bereits in kurzer Zeit zahlreiche neue Kunden.

„Nur einen gültigen Bibliotheksausweis brauche man“ erklärt Frau Fuchs. Wer einen Ausweis hat, kann mit Nutzernummer die Onleihe nutzen. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche kann man mit seinem Ausweis in die Onleihe gehen. Es ist ein wenig komplizierter, als es zuerst aussah, meint eine Kundin, die für ihre Eltern einen Zugang einrichten will. Sie besucht die Gemeindebücherei mit ihrer Mutter , lässt sich einen Leseausweis und ein Onleihekonto ausstellen. Die Lesegeräte seien vielfältig und orientierten sich am persönlichen Geschmack: PC, Tablet, Smartphone oder eBook-Reader. Nur die Software könne eine Hürde bedeuten. „Sie brauchen einen Account bei Adobe“, meint Helga Fuchs. Hier muss das Programm heruntergeladen werden, um den Kopierschutz (Digital Rights Management, kurz DRM) bei der Ausleihe unterstützen zu können. Das könne man nicht knacken, ist Fuchs überzeugt. Sie erwerben bei der Ausleihe nur das Recht, das Buch digital für eine bestimmte Zeit zu nutzen, erklärt sie. Bei Büchern für bis zu 3 Wochen. Danach hat man noch die Datei auf dem Rechner, das DRM ist aber abgelaufen. Bis zu 30 Medien auf einmal kann man leihen, bis zu zehn vorbestellen. Zudem muss das Endgerät mit einem Leseprogramm ausgestattet sein, etwa einem Bluefire-Reader. Fünf, sechs Programme gebe es da, betont Fuchs.

Ich suche ein Buch von „David Webb“, meint eine Nutzerin der Gemeindebücherei. Sofort erscheinen Treffer. Nur ausleihen kann sie das Gewünschte nicht direkt. Die zur Verfügung stehenden Exemplare sind endlich. Hat der Onleiheverbund das Buch nur einmal, kann man es auch online nur einmal leihen. Das hängt mit Verlagsrechten zusammen. Fuchs zeigt eine Neuerscheinung, für die sie sich in der Onleihe hat vormerken lassen - wenn alles klappt, bekommt sie April 2019 Zugriff. Wie in der richtigen Bücherei: Ist der Wälzer begehrt, ist er oft weg. Für die Mutter der Leserin ist die Onleihe mit dennoch eine Alternative. Im Urlaub hat sie mit dem Lesen von eBooks angefangen.

Besonders schätzen gelernt hat die ältere Dame die augenfreundliche Einstellmöglichkeit des E-book-readers und dass man nicht an die Rückgabe der Medien denken muss, weil sich das Buch nach Ende der Leihfrist selbst löscht.

Eine Anmeldung zur Onleihe ist während der Öffnungszeiten der Gemeindebücherei
Montag-Mittwoch-Freitag von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Donnerstag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr nach telefonischer (T.2009820) Vereinbarung möglich.