Museum Goßkrotzenburg mit Kaffee und Kuchen geöffnet

Großkrotzenburg
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Auch am Kerbsonntag, den 8. September 2019, öffnet das Museum von 14-17 Uhr.



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Wie gewohnt bietet das Museum wieder Kaffee und Kuchen in der gemütlichen Babbelstubb an. Wir würden uns freuen, wenn wir unter unseren Gästen auch auswärtige Kerbbesucher begrüßen könnten.

So feierten sie damals die Kerb

Am Kerbsonntag nach der Festtagsvesper in der Kirche gingen die jungen Burschen und Mädchen zum Kerbtanz . Vorher mussten noch die Tanzbändchen gekauft werden. Die beliebtesten Tanzvergnügen waren Walzer, Schieber, Dreher, Schnicker, Polka, und Rheinländer. Zu später Stunde gab es eine Polonaise und den Kissenwalzer. Die Burschen legten dabei ein Kissen vor die Auserwählte, damit diese sich darauf knien konnte. Danach wurde,zur Freude der Kerbgäste das Kissen beim Knien schnell weggezogen und die Angebetete plumpste auf den Tanzboden. Gelang aber der Kniefall,gab es zur Belohnung einen Kuss. Oft bahnte sich bei dieser Belustigung die erste Liebesbeziehung an. Beliebtes Kerblied damals wie heute war " Die Krotzebojer Kerb es do was sein die Leut so froh".

Ein alter Brauch war auch das Gickelschlagen. Einige Burschen kauften einen Hahn oder dieser wurde von jemand gestiftet. Durch Losverkauf von 20 Pfennigen konnte der Teilnehmer den Hahn gewinnen nachdem er eine Probe bestanden hatte. Dem Probanten wurden die Augen verbunden. Dann stellte man einen irdenen Topf vor ihn und mittels eines Dreschflegels musste er den Topf treffen. Glückte es ihm, so war der Hahn sein Eigentum. Am Nachkerbmontag wurde schließlich die Kerb beerdigt. Die Burschen trugen den Kerbborsch zu einem Scheiterhaufen und verbrannten ihn .Unter großem Klagen und Weinen wurde Abschied genommen. Ein, als Pfarrer ausgewählter Bursche, betete die Litanei: "Schippe Ass" - Antwort "Nix fer uns" - "Schippe Dame" - Antwort " Ebbes fer uns". Zum Abschluss wurden die leeren Geldbeutel in der Tränkgasse im Mainwasser gewaschen.

Diese Kerbbräuche waren meist Sache von jungen Burschen, die das Jahr darauf ihren Militärdienst antreten mussten. So konnten sie sich noch einmal richtig austoben, denn wenn sie "gedient" hatten rückte die nächste Generation nach.


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