Verkehrsprobleme sind Aufregerthema in Großkrotzenburg

Großkrotzenburg
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Am 14.8.2020 trafen sich auf Initiative der Großkrotzenburger SPD zahlreiche Anwohner und Interessierte zum zweiten Sommerspaziergang am Limes-Forum.



Thematisch stand die Verkehrssituation im neuen Ortszentrum und in der Region um den Bahnhof im Vordergrund. Bereits vorher wurde in den sozialen Medien kritisiert, dass nur dieses eng umgrenzte Gebiet in Augenschein genommen werden sollte. Allerdings hat die SPD den Anwohnern dafür zu Beginn eine Begründung geliefert: „Wir wissen, dass es neben den Problemen in der verkehrsberuhigten Zone im neuen Ortszentrum noch viele weitere Stellen gibt, wo Verbesserungen dringend angedacht werden müssen. Aber der Anspruch, die Gebiete fußläufig zu erreichen, macht keine komplette Ortsbegehung an einem Nachmittag möglich“, betonten die Vertreter der SPD. „Zu den Dauerthemen gehört ebenso die Konkurrenz zwischen Radfahrern und Fußgängern auf dem Fuß- und Radweg an der Taunus-/Lindenstraße. Ebenfalls ein heißes Eisen ist die Parksituation im alten Ortskern und auch im Ostend mit einer verwirrenden Regelung an den Einkaufsmärkten. Allerdings ist die Frage der Verkehrsregelung keine, die von den ehrenamtlichen Gemeindevertretern und Beigeordneten zu treffen wäre, da hier alleine die Entscheidungen des Bürgermeisters als Ortspolizeibehörde zählen.“

Im neuen Ortszentrum wurde von den teilnehmenden Anwohnern generell kritisiert, dass die eigentlich eindeutigen rechtlichen Regelungen für verkehrsberuhigte Zonen oftmals nicht eingehalten würden. Das gilt besonders bei der gefahrenen Geschwindigkeit und beim Parkverhalten. In anderen Kommunen würden entsprechende zusätzliche Erläuterungen zu Beginn der verkehrsberuhigten Zonen angebracht. Entsprechende Hinweise an die Gemeinde seien nicht einmal mit einer Antwort gewürdigt worden, so die Anwohner.

In der Anlage 3 zu § 42 Abs. 2 der Straßenverkehrsordnung sind die einzelnen Vorschriften eigentlich deutlich geregelt:

  1. Wer ein Fahrzeug führt, muss mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Dazu zählen auch Fahrräder nach § 63a Straßenverkehrszulassungsverordnung.
  2. Wer ein Fahrzeug führt, darf den Fußgängerverkehr weder gefährden noch behindern; wenn nötig, muss gewartet werden.
  3. Wer zu Fuß geht, darf den Fahrverkehr nicht unnötig behindern.
  4. Wer ein Fahrzeug führt, darf außerhalb der dafür gekennzeichneten Flächen nicht parken, ausgenommen zum Ein- oder Aussteigen und zum Be- oder Entladen.
  5. Wer zu Fuß geht, darf die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspiele sind überall erlaubt.

Allerdings fangen die Unzulänglichkeiten schon bei der fehlenden Geschwindigkeitsmessung in den verkehrsberuhigten Bereichen an. Auch eine Ansprache der Fahrzeugführer bei deutlich höherer Geschwindigkeit durch die Ordnungsbehörde finde nicht statt. Parkregelungen würden nur in Ruhezeiten überprüft.  wobei die Anregung durch die Anwohner kam, diese Zeiten auszuweiten und gerade abends und am Wochenende mehr Präsenz zu zeigen.

Ebenfalls wiederholt bei der Gemeinde gemeldet, aber nicht bearbeitet worden sei die kaum noch sichtbare Markierung von Parkflächen. Hier sei nicht eindeutig, ob die Parkflächen entsprechend aufgelassen worden seien oder verblassten Markierungen noch ihre Gültigkeit hätten. Eine große Unzufriedenheit der Anwohner kam immer wieder heraus, weil Anregungen und Meldungen seitens der Gemeinde nicht einmal mit einer Eingangsbestätigung versehen, geschweige denn bearbeitet würden.

Ähnliche Probleme wurden dann auch in der Region um den Bahnhof vermeldet, wo wochentags Fahrzeuge insbesondere aus Unterfranken geparkt würden, wohl weil die RMV-Tarife nach Hanau oder Frankfurt von Großkrotzenburg aus niedriger seien als von den Heimatgemeinden. Das allerdings würde dazu führen, dass häufig Anwohner mit Fahrzeugen ihre Grundstücke nicht mehr verlassen könnten, weil die Ein- und Ausfahrten zugeparkt würden. Die Landespolizei wie auch die Gemeinde würden sich hier als unzuständig bezeichnen.

Alles in allem zeigte sich durch die Berichte der teilnehmenden Anwohner, dass die vorhandenen Problemstellungen zwar wiederholt gemeldet wurden, jedoch noch ihrer Bearbeitung harren würden. Diese Mitteilungen wie auch viele andere entsprechende Informationen machen es aus Sicht der Großkrotzenburger SPD unumgänglich, losgelöst von der behördlichen Verkehrsschau eine örtliche Verkehrsschau durchzuführen, bei der Anwohner, örtliche Straßenverkehrsbehörde und Politik gemeinsam die Schwerpunkte begehen und nach Lösungen suchen. Eine entsprechende Initiative will die Großkrotzenburger SPD starten und hofft dabei auch auf die Unterstützung der anderen örtlichen Parteien.

„Nicht zu lösen sein wird dabei jedoch der auch von den Anwohnern kritisierte häufige Egoismus von Verkehrsteilnehmern, denen ihr eigenes schnelleres Fortkommen wichtiger ist als die Beachtung von Schutzrechten Dritter. Interessant war in diesem Zusammenhang, dass die Anwohner eigenständig einen kleinen Flyer in Visitenkartengröße entwickelt haben, den sie die Regeln missachtenden Zeitgenossen auch überreichen oder an das Auto hängen. Eigentlich schade, dass so etwas notwendig ist“, waren sich die Teilnehmer des zweiten Sommerspazierganges einig.


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