Ein Poet unter Großkrotzenburgs Seelsorgern

Großkrotzenburg
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Während seines aktiven Schaffens hat der Großkrotzenburger Künstler Theodor Pörtner für das Museum  eine Gedenktafel aus Bronze angefertigt, welche dem Priester und Rhöndichter Ludwig Nüdling  (1874 -1947) gewidmet ist.



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Er wirkte als junger Kaplan in den Jahren 1898 und 1899 an der Seite von Pfarrer Ludwig Krämer in unserer Gemeinde. Während seiner kurzen Amtszeit war er bei der Dorfbevölkerung sehr beliebt, denn seine Fürsorge galt ganz besonders den Kindern. Zeitzeugen berichteten einst, dass er den Buben und Mädchen oft beim "Klickerspielen " zuschaute und anstatt der bunten Glaskugeln Süßigkeiten ( Guudsjer ) in die ausgebuddelten Erdlöcher legte.

Neben seinem Amt als Seelsorger war Ludwig Nüdling ein durchaus begabter Poet. Seine Gedichte sind geprägt von seinem christlichen Glauben. In ihnen drückt er seine Liebe zu  Gott und zu seiner Rhöner Heimat aus. Kinder, die zwischen den Jahren 1925 und 1935 die Volksschule besuchten war er noch bekannt und vertraut. Im damaligen Lesebuch " Heimat-und Vaterland ", welches vom katholischen Lehrerverband herausgegeben und später von den Nationalsozialisten aus dem Unterrichtsprogramm entfernt wurde, lernten die Achtklässler die Verse von Ludwig Nüdling kennen und auswendig aufsagen.

Sein besinnliches Gedicht " In der Großstadtkirche " ist auch heute noch aktuell. Es regt zum Nachdenken an und passt gut in die gerade begonnene Fastenzeit. Als Rhöndichter bekannt geworden, ruht Ludwig Nüdling  auf dem Friedhof  der Gemeinde Poppenhausen, wo er zuletzt als Pfarrer wirkte.

In der Großstadtkirche

Lachendes Leben in allen Gassen
lockende Luft geht ein und aus,
nebenan, ganz still und verlassen,
dunkel und einsam ein Gotteshaus.

Draußen branden die wilden Wogen,
endlos donnernd den ganzen Tag,
hier in der Stille der steinernen Bogen.
hör ich des eigenen Herzens Schlag.

Und ich sehe zwei Augensterne
leuchten unter dem ewigen Licht
sie durchdringen die endlose Ferne
doch die da draußen sehen sie nicht.

Und ich hör eine Stimme klagen
" Ach wie lasst ihr mich einsam hier
wehe am Ende von euren Tagen
kniet ihr doch alle vor mir."

Ludwig Nüdling


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