"Möbel Walther"-Gründer Rudolf Walther gestorben

Lieblos
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Der Gründer von "Möbel Walther" in Gründau, Rudolf Walther, ist am Dienstag im Alter von 96 Jahren gestorben. In den 1960er Jahren hatte er das Möbelhaus im Ortsteil Lieblos gegründet, das inzwischen zu den Einrichtungszentren von "Möbel Höffner" gehört. Walther hatte seine letzten Lebensjahre auf seinem Altersruhesitz in Serbien verbracht.

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Nach der Gründung des Möbelhauses in Gründau war er lange Jahre Geschäftsführer und übernahm nach der Übergabe des Unternehmens an seinen Sohn Gerhard Walther den Vorsitz des Aufsichtsrates. Er war 1988 auch Gründer der Rudolf-Walther-Stiftung, die jetzt als "Stiftung Kinderzukunft" in Guatemala, Rumänien und Bosnien-Herzegowina mehrere Kinderdörfer betreibt. Später kam es zu Rechtsstreitigkeiten mit seinen Nachfolgern in der Stiftung.

Das Familienunternehmen Möbel Walther eröffnete nach der Wiedervereinigung zahlreiche Möbelhäuser in der ehemaligen DDR, übernahm in der Bundesrepublik mehrere Konkurrenten und eröffnete so genannte Mitnahmemärkte unter der Marke "Sconto SB". Auch in Osteuropa wurden mehrere Möbelhäuser eröffnet.

Die Krise begann 2002 mit einer Flaute auf dem Möbelmarkt, Filialen wurden geschlossen, Mitarbeiter mussten entlassen werden. Außerdem gab es einen Familienstreit, der schließlich den Einstieg von "Möbel Höffner" ermöglichte. Mitte der 1980er-Jahre hatte sich Walther aus dem operativen Geschäft zurück gezogen, kritisierte allerdings immer wieder seinen Sohn und Nachfolger Gerhard Walther. Auf den Hauptversammlungen kam es oftmals zu heftigen Streitigkeiten. Nach der Fusion mit Möbel Höffner entstand das zweitgrößte Möbelunternehmen in Deutschland nach IKEA. Am 1. Juli 2006 wurden neun der zehn deutschen Einrichtungshäuser der Möbel Walther AG in Höffner umbenannt.

Zu Zusammenkünften von ehemaligen Mitarbeitern erschien Rudolf Walther oftmals selbst, das letzte "Walther-Treffen" fand 2016 statt. Aufgewachsen ist er in Nidderau-Windecken, wo er nun auch seine letzte Ruhe finden soll. Rudolf Walther war fünf Mal verheiratet, hat neun Kinder und 16 Enkelkinder.

Foto-Quelle: www.nidderau.de


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