Putzmeister-Aus in Gründau: SPD-Wirtschaftsminister soll helfen

Rothenbergen
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Die SPD Gründau ist bestürzt angesichts der Nachricht über die geplante Schließung des Putzmeister-Werks in Gründau. Gemeinsam mit politischen Vertretern auf Bundes- und Landesebene will sich die Partei nachdrücklich für den Erhalt der Arbeitsplätze und den Fortbestand des Putzmeister-Standorts in Gründau-Rothenbergen einsetzen. Die Partei initiiert die Kontaktaufnahme mit dem Hessischen Wirtschaftsministerium.



Es darf nicht bei Solidaritätsbekundungen bleiben

Nach Erhalt der Nachricht über die geplante Schließung des Putzmeister-Werks in Gründau-Rothenbergen mobilisiert die SPD Gründau eine Initiative zum Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze am Standort in Gründau. Die Nachricht über die geplante Schließung des Firmenwerks von Putzmeister habe nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern die gesamte Gemeinde Gründau schwer getroffen. „Gründau muss jetzt zusammenstehen und gemeinsam um den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen. Es darf jetzt nicht nur bei Solidaritätsbekundungen bleiben“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Springer. Der SPD-Vorsitzende Michael Neuner ergänzt weiter: „Worte auf Papier sorgen sicherlich für kurzfristige Aufmerksamkeit, aber helfen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Putzmeister nicht, solange den Worten keine Taten folgen. Es geht jetzt darum das Telefon in die Hand zu nehmen und Gespräche zu initiieren, um auf möglichst breiter Ebene Lösungen zu suchen und zu entwickeln“. Angesichts der weitreichenden Auswirkungen und Bedeutung der geplanten Werksschließung setzt die SPD Gründau daher alles daran, den bereits begonnenen Dialog von Landrat Thorsten Stolz (SPD) zu intensivieren.

Unterstützung aus Berlin und Wiesbaden

Zusätzlich zu Stolz nehmen die Gründauer Sozialdemokraten gemeinsam mit der hiesigen Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD) und Bundestagsabgeordneten Bettina Müller (SPD) Kontakt zum Hessischen Wirtschaftsministerium auf, das von Kaweh Mansoori (SPD) geführt wird, damit zügig Gespräche geführt und Lösungen gefunden werden. Die politischen Vertreterinnen und Vertreter sind sich einig, dass hier Gespräche auf Landesebene entscheidend sind, um den Erhalt der Arbeitsplätze bei Putzmeister in Gründau zu sichern.

"Diese vereinte Anstrengung unterstreicht die Entschlossenheit und den gemeinsamen Willen für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Putzmeister sowie die Wahrung der regionalen Wirtschaftsstrukturen einzutreten. Die Argumente der Geschäftsführung, es ginge um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, sind nur schwer zu glauben", kritisiert die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller. Noch im vergangenen Jahr habe die Putzmeister-Gruppe einen Umsatzrekord eingefahren. "Eher scheint es mir, dass man in der Türkei und Slowenien geringere Löhne zahlen und Sozialkosten drücken kann. Dieser Heuschreckenmentalität muss man sich entgegenstellen."

Prüfung des Standortsicherungstarifvertrag im Fokus für den Erhalt der Arbeitsplätze

Ein besonderes Augenmerk liege auf dem im Jahr 2019 geschlossenen Standortsicherungstarifvertrag. Dabei handele es sich um eine Vereinbarung zwischen der Firma Putzmeister und den Arbeitnehmervertretern, die dazu diene, die Arbeitsplätze am Standort bis zum Jahr 2028 zu sichern. Derartige Tarifverträge würden häufig in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten oder während Umstrukturierungsmaßnahmen abgeschlossen, um drohende Arbeitsplatzverluste oder die Schließung des Standorts zu verhindern. Diese Vereinbarung werde rechtlich verbindlich, sobald beide Parteien – in diesem Fall die Firma Putzmeister und die Arbeitnehmervertreter – ihre Unterschriften darunter setzen. Fraktionsvorsitzender Matthias Springer und Parteivorsitzender Michael Neuner sind sich einig: „Es darf nicht ohne weiteres möglich sein, dass sich finanziell solide aufgestellte Konzerne über derartige Verträge einfach hinwegsetzen. Stattdessen ist auf die Einhaltung gültiger Vereinbarungen zu bestehen und rechtliche Schritte zu prüfen.'" Aus Sicht der SPD Gründau müssen nun alle möglichen Anstrengungen unternommen werden, um den Standort möglichst lange zu sichern.


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