Windjammer: "Gettenbachtal heißt jetzt K(G)ettenbachtal"

Gründau
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Die Frist zur Abgabe von Einwendungen zur Festsetzung des Wasserschutzgebietes WSG-ID 435-057, WSG Gelnhausen, Wasserwerk Gettenbachtal für die Brunnen A - F des Fördergebietes Gettenbachtal der Stadtwerke Gelnhausen GmbH wurde bis zum 19.05.2021 seitens des RP Darmstadt verlängert.

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Es handelt sich hier um eines der wichtigsten Fördergebiete in ganz Südhessen mit der Erlaubnis zur Entnahme von Grundwasser für die öffentliche Wasserversorgung bis zu einer Höhe von insgesamt 1,26 Mio m3/ a. Die Unterlagen für die Festsetzung des geplanten Wasserschutzgebietes sind im Rahmen der öffentlichen Bekanntmachung beim Magistrat der Stadt Gelnhausen im Foyer (Vorraum) des Rathauses Obermarkt 7, 63571 Gelnhausen sowie bei der Gemeinde Gründau zur Einsichtnahme für die Öffentlichkeit ausgelegt. Die Auslegung erfolgt noch bis zum 19.04.2021. Dies nutzten die Mitglieder des Vereins WindJammer Gründau e.V. bereits zur Akteneinsicht und sind erstaunt, welche Unterlagen sie beim Besuch im Foyer des Rathauses Gelnhausen vorfanden.

Ein DIN A4 Ordner, zu ein Drittel gefüllt, angekettet, jedoch alle Unterlagen darin für jeden Einsichtnehmer einzeln entnehmbar, in welchem sich folgender Inhalt befand:
Text der Bekanntmachung
Verordnungsentwurf vom 25.09.2020 (13 Seiten)
Übersichtskarte 1:50.000
Karte M 1:25.000
Karte M 1:7.500 sowie Kopie des hydrogeologischen Gutachtens vom 14.04.2015 (45 Seiten)

Bei den Karten handelt es sich um genau 3 gleiche Karten der Wasserschutzgebiete des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie, nur in unterschiedlichen Maßstäben. Deutschland ist doch sehr digital unterwegs, denn immerhin wurde auf Anraten und Initiative der Gemeinde Gründau an das RP Darmstadt, das sehr lobenswert ist, ein Link eingerichtet, um diese wenigen Unterlagen den Bürgern dann doch auch digitalisiert zur Verfügung zu stellen. Nach Durchsicht und Prüfung der Unterlagen ist WindJammer Gründau entsetzt und erzürnt. Es kann nicht sein, dass anhand dieser dürftigen Unterlagen, die auch noch veraltet sind, eine so weitreichende Entscheidung für die zukünftige Grund- und Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger von Gründau, Gelnhausen sowie des Rhein-Main Gebietes vorgenommen werden soll.

WindJammer Gründau e.V. wird fristgerecht eine Einwendung abgeben. Der Verein tauscht sich dazu aktuell mit verschiedenen Experten der Hydrogeologie und Geologie aus, die bereits im Rahmen der fachlichen Stellungnahmen zum Projekt Hammelsberg Constantia II Daten und Fakten zu den Wasserschutzgebieten auch im Gettenbachtal zusammengetragen haben. Eins steht jedoch bereits jetzt schon fest: Das hydrogeologische vorgelegte Gutachten aus dem Jahr 2015 weist veraltete, nicht mehr zeitgemäße Daten auf. Schließlich sind bereits 6 Jahre vergangen, in denen es viele Veränderungen im Gettenbachtal gab, z. B. haben sich durch die lang anhaltenden Trockenperioden und ausbleibenden Niederschläge die klimatischen Verhältnisse verändert, die nicht einmal ansatzweise berücksichtigt werden. Bereits jetzt besteht eine große Problematik des Wasserhaushaltes im Gettenbachtal, sei es durch die Erhöhung der Fördermengen im März 2019, künstliche Einspeisung des Gettenbachs, Quellen, die trocken gefallen sind, sinkende Grundwasserstände usw.. Diese Problematiken werden sich weiter verschärfen, wenn in Zukunft die Wasserschutzzonen fehlerhaft und zu klein ausgewiesen werden.

Das vorliegende Gutachten kann so nicht als Grundlage herangezogen werden und bedarf dringend einer Revision mit den bisher versäumten doch erforderlichen Messungen der Abstandsgeschwindigkeiten. Sobald die Einwendung fertiggestellt ist, wird WindJammer Gründau die Gründauer Bevölkerung dazu aufrufen, sich dieser anzuschließen und vehement gegen eine fehlerhafte Ausweisung des Wasserschutzgebietes vorzugehen. Selbstverständlich kann sich jeder Bürger auch direkt mit einer Einwendung beteiligen und diese an das RP Darmstadt senden. WindJammer Gründau e.V. bittet die Gründauer Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung, gegen den Grundwasserraubbau vorzugehen und sich für den Erhalt des Trinkwasserreservoirs Gettenbachtal und der damit einhergehenden korrekten Ausweisung und Festsetzung der zukünftigen Wasserschutzgebiete einzusetzen, damit auch für die Kinder und Enkelkinder genug und sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Dies betrifft selbstverständlich auch die Bevölkerung von Gelnhausen, Wächtersbach sowie Büdingen, da sich das geplante Wasserschutzgebiet auch auf Teile dieser Kommunen erstreckt. WindJammer Gründau hofft, dass auch die entsprechenden Kommunen eine Einwendung abgeben werden und freut sich, dass die Gemeinde Gründau auf Nachfrage von WindJammer Gründau e.V. hier bereits aktiv ist.


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