Karl Mark - Revitalisiert

Hammersbach
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Der Hammersbacher Verein für Kultur und Heimatgeschichte hatte anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx in diesem Jahr zu einem Vortrag am Freitag, den 26. Oktober eingeladen.



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Und im großen Saal des Marköbler Martin-Luther-Hauses war nicht nur der Andrang groß, auch die Neugierde der vom Vereinsvorsitzenden Hartmut Schneider begrüßten Zuhörer. Als Referent hatte der Verein den Soziologen Horst Stenner gewonnen, der seinem Vortrag den Titel „Vergesst Marx?“ gegeben hatte. Mit Zitaten aus dem Werk von Marx konnte Horst Stenner zeigen, dass sich die „Marxisten“ Lenin, Stalin und Mao bei der äußerst opferreichen Transformation ihrer Gesellschaften zu Unrecht auf Marx berufen haben.

Der Referent stellte die wichtigsten ökonomischen Theoreme von Marx vor, wies aber darauf hin, dass ihre Anwendung eine Reihe von Problemen bis heute aufwirft, so z.B. das sogenannte „Transformationsproblem“ Preise in Werte zu übersetzen. Horst Stenner hob allerdings hervor, dass Marx ökonomische Theorie trotz ihrer mangelnden Operationalisierbarkeit für die gesellschaftliche Analyse auch heute noch einen hohen heuristischen Wert besitzt. Es folgte eine ausführliche Analyse historisch-gesellschaftlicher Übergänge mit Hilfe des von Marx entwickelten „Historischen Materialismus“. Sie mündete in einer Darstellung der Entwicklung des Kapitalismus vom 19. bis ins 20. Jahrhundert, wobei Horst Stenner herausarbeitete, dass Marx dem Kapitalismus eine wichtige positive Rolle zusprach, als Entfalter der Produktivkräfte und als Globalisierungsmotor.

Der zweite Teil des Vortrags befasste sich, gestützt auf viele Daten, mit der Frage, wie der Kapitalismus sich im 21. Jahrhundert angesichts der epochalen digitalen Revolution weiterentwickeln wird, bzw. welche Zukunftsszenarien vorstellbar sind: dystopische ebenso wie utopische. Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte und engagierte Diskussion zwischen den Zuhörern und dem Referenten.


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