Ein trauriges Bild bietet sich derzeit für Bürgermeister Michael Göllner (SPD) und Revierförster Udo Kaufmann im Hammersbacher Gemeindewald.
Auf etwa fünf Hektar Fläche werden derzeit die im letzten Jahr durch den Borkenkäfer abgestorbenen Fichten geerntet. Dabei handelt es sich um einen Durchforstungsbestand von erst 40 bis 50 Jahren. Also um Bäume, die noch mehrere Jahrzehnte wachsen sollten. Unternehmer Jürgen Wirth, der seit 20 Jahren regelmäßig im Gemeindewald tätig ist, arbeitet die Fichten mit einem so genannten Harvester auf und ist froh, dass sich wenigstens der Holzmarkt soweit entspannt hat, dass dieser das Holz aufnehmen kann und so eine wirtschaftliche Verwertung des Fichtenholzes möglich ist. „Auch als Forstwirt bin ich nicht mit der Motorsäge auf die Welt gekommen. Deshalb tut es schon sehr weh, wenn man auf so einer Fläche fast alle Bäume fällen muss. Durch die jahrelange Arbeit hier im Gemeindewald sind einem die Bestände natürlich auch ans Herz gewachsen.“
Auf Hochtouren laufen aber auch bereits die Planungen, diese Flächen wieder aufzuforsten. „Hier werden im Herbst junge Eichen gepflanzt, die den klimastabilen, wertvollen Wald der Zukunft bilden werden. Darüber hinaus werden sich aus den Nachbargeständen auch andere Baumarten verjüngen, die so auch zu einer zukünftigen Mischung von Baumarten beitragen werden. Der Standort ist für die Baumart Eiche ideal und diese wird dann hoffentlich viel länger stehen als die Fichten, die auf diesem Standort den letzten Trockenjahren und in Folge davon dem Borkenkäfer nicht standhalten konnten“, erläutert Revierförster Udo Kaufmann.
Für die Forstleute gilt es nun nach vorne zu schauen und aktiv den Zukunftswald zu gestalten. Bürgermeister Michael Göllner erläutert hierzu: „Die Fichten müssen geerntet und verwertet werden, auch weil wir mit den Einnahmen wieder die Aufforstungen finanzieren können. Manchmal werde ich gefragt, ob es nicht besser wäre, die Fichten einfach als Totholz stehen zu lassen. Sicher ist es wichtig, dass wir in unseren Wäldern auch einen Anteil an stehendem Totholz – richtig wäre der Begriff Holz in der Zerfallsphase – haben. Aber auf so einer großen Fläche würde das Holz zusammenbrechen und zukünftig könnte der neue Bestand nicht mehr sicher begangen und gepflegt werden. Wir wollen mit der Eiche, die dort derzeit nicht vorkommt, ja auch aktiv eine neue stabile Baumart einbringen. Diese Eichen sollen in der Zukunft zu wertvollem Holz heranwachsen, das unsere Urenkel verwerten können.“