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„...da ist ein Gott und setzt sich zwischen alle Stühle, er sieht genauso aus wie ich mich fühle." Thomas Brasch aus „Das Fürchten nicht und nicht das Wünschen“.
Thomas Brasch, einer der bedeutendsten Dichter und Dramatiker im Nachkriegsdeutschland, starb in Berlin 2021. Wütend, rebellisch, witzig und sprachbewusst stand dieser Mann innerlich zerrissen für viele Künstler in der DDR, die sich mit dem diktatorischen System nicht arrangieren wollten. Brasch, dessen jüdische Eltern 1947 aus dem englischen Exil nach Ostberlin zurückkehrten, studierte Journalistik, später Dramaturgie und geriet schnell wegen seiner unbeugsamen regimekritischen Einstellung in Konflikt mit dem Staat in dem er lebte und mit seinem Vater, dem stellvertretenden Kulturminister der DDR.
Das Regime reagierte entsprechend, Inzenierungsverbot, Druckverbote, schließlich Haft und „Bewährung“ in der Produktion als Fräser. Nach einem Ausreiseantrag übersiedelt Brasch 1977 mit seiner Familie nach West-Berlin. Hier produzierte er preisgekrönte Filme und Hörspiele. Seine innere Zerrissenheit, sein Kampf gegen Demütigungen und den Verrat durch den eigenen Vater wird er nicht los.
In seinem berühmtesten Gedicht „Lied/Stille“ schreibt er, der ständig auf der Suche nach der inneren Heimat „Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber wo ich bin, will ich nicht bleiben ...“. Isaak Dentler vom Schauspiel Frankfurt, seit Jahren fester Bestandteil der Kulturprogramms der Hirzbacher Kapelle und bekannt für seine leidenschaftliche und überzeugende Interpretation komplizierter Charaktere, wird Texte von Thomas Brasch lesen, kongenial begleitet durch die die Musik seiner Band.
Isaak Dentler und seine Band mit seinem Programm
THOMAS - WO ICH NIE GEWESEN BIN
Texte von Thomas Brasch
Beginn 16.00 Uhr
Eintritt 10 €
Kartenvorbestellung möglich unter www.hirzbacher-kapelle.de
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