Als Künstler fest im Gedächtnis der Stadtgesellschaft verankert

Hanau
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Arbeitsgruppe präsentiert Ideen zur Würdigung des Gaul-Jubiläums Er gilt wegen seiner strengen Formensprache als erster moderner Bildhauer in Deutschland.



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Seine ausdrucksstarken Tierplastiken haben nicht nur seinen Namen, sondern auch den seiner Heimatstadt weithin bekannt gemacht: bis heute ist August Gaul als gebürtiger Großauheimer fest im Gedächtnis der Stadtgesellschaft verankert. "Da ist der 150. Geburtstag dieses herausragenden Künstlers eine hochwillkommene Gelegenheit, ihn gebührend zu ehren." Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky erläutert, hat der Magistrat bereits einen Künstlerwettbewerb auf den Weg gebracht, um Gaul in seiner Heimatstadt mit einer Erinnerungsskulptur zu würdigen. Die Bedeutung und hohe Wertschätzung für den Bildhauer zeigt sich nach seinen Worten in der Tatsache, dass bereits heute die höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt nach August Gaul benannt wurde. Die erste Jurysitzung des zweistufigen Wettbewerbs findet in den nächsten Tagen statt. Rechtzeitig zu Gauls 150. Geburtstag im Oktober 2019 soll das Denkmal realisiert sein.

Doch die Pläne für das "August-Gaul-Jahr 2019" gehen noch weiter. So hat der Heimat- und Geschichtsverein ein beeindruckendes Konzept für einen "August-Gaul-Pfad" in der eigens für das Jubiläum ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe vorgestellt. Der "Pfad" könnte demnach durch Großauheim führen und an ausgewählten Plätzen sollen aus Flachstahl gearbeitete Tiermotive des Künstlers stehen. Dabei werden die im öffentlichen Straßenraum bereits vorhandenen Stationen in dem Verlauf ebenfalls berücksichtigt. Der vor einiger Zeit restaurierte Entenbrunnen ist demnach ebenso eine Station des Pfades wie das Relief über dem Eingang des Gasthauses "Ratskeller". Weitere mögliche Anlaufpunkte könnten die Bürgerschule, das Museum oder das Geburtshaus von August Gaul sein.

Im Oktober 2019 findet dann eine Fahrt zu den Wirkungsstätten Gauls in Berlin statt und zwar vom 3. bis 7. Oktober. Die Fahrt "Auf den Spuren August Gauls" wird ebenfalls vom Heimat- und Geschichtsverein organisiert. Darüber hinaus wird es einen Ersttagsbrief mit Sonderstempel und Marke individuell geben. "Erfreulicherweise beteiligt sich auch die Hanauer Zeichenakademie sowie der Hanauer Kulturverein an den Feierlichkeiten und ergänzen damit hervorragend die geplanten Aktivitäten der engagierten Großauheimer Bürgerinnen und Bürger", freut sich Martin Hoppe, Leiter des Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, über die positive Resonanz.

Der renommierte Tierbildhauer stammt aus einer Steinmetzmeisterfamilie und kommt somit aus der Handwerkertradition. Geboren am 22. Oktober 1869 beginnt er als Zwölfjähriger seine Ausbildung unter anderem an der Königlichen Zeichenschule Hanau. In seiner Berliner Zeit ist er zeitweise Vorsitzender der damaligen Berliner Secession, einer bedeutenden Künstlervereinigung als Gegenpol zum bis dahin dominierenden akademischen Kunstbetrieb gegründet, trifft dort auf Paul Cassirer, Ernst Barlach oder auch auf Heinrich Zille und Max Liebermann.

Er schafft unter anderem Skulpturen, so den Bärenbrunnen, für das spätere Kaufhaus des Westens in Berlin. Auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis ist er mit einem monumentalen Adler vertreten. Am 18. Oktober 1921 verstirbt Gaul und wird in Berlin-Dahlem beigesetzt. Im Bestand der Städtischen Museen Hanau befinden sich schon heute mehr als 100 Plastiken und ebenso viele Zeichnungen und Grafiken des Bildhauers. Durch umfangreiche private Schenkungen und Ankäufe hat sich der Sammlungsbestand in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Die Hanauer Sammlung gilt neben denen in Berlin (Georg Kolbe Museum) und Leipzig (Museum der bildenden Künste) als bedeutendste öffentliche Sammlung weltweit. Etliche Werke sind Bestandteil der Dauerausstellung im Museum Großauheim für Kunst und Industriegeschichte. Vom September 2019 bis April 2020 findet dort zusätzlich eine Sonderausstellung über das Leben und Werk des August Gaul statt.

Die Arbeitsgruppe zur Planung des Jubiläums hat sich im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprozesses in Großauheim und mit Unterstützung des Ortsbeirates sowie des Fachbereichs Kultur gebildet. Wer sich in die Vorbereitungen und die Gestaltung der Geburtstagsfeierlichkeiten einbringen will, erhält weitergehende Informationen bei Claudia Häring, Stabsstelle Stadtteilentwicklung unter Telefon: 295 16 97 oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Foto: Blick in die Ausstellung August Gaul im Museum Großauheim. Foto: Städtische Museen


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