Bebauungsplan-Entwurf für ehemalige Pioneer-Kaserne

Hanau
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Elf Aktenordner, mehrere tausend Seiten – der Bebauungsplan Nummer 1106 für die Entwicklung der ehemaligen Pioneer-Kaserne ist laut Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) "einer der anspruchsvollsten der letzten Jahre. Die Anzahl und die Komplexität der hier zu bewertenden und zu bewältigenden Fachthemen ist außergewöhnlich und bildet fast das gesamte denkbare Spektrum ab", sagte Kaminsky am Dienstagabend in der Struktur- und Umweltausschusssitzung, in der der Bebauungsplan vorgestellt wurde.



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Am Montag, 29. Oktober, beraten die Stadtverordneten darüber und sollen die Offenlage beschließen. Der Magistrat hat der entsprechenden Vorlage bereits zugestimmt.

Der Bebauungsplan bildet die Grundlage für ein Projekt, das der Oberbürgermeister als "Stadtquartier der Zukunft, die Stadt von übermorgen" bezeichnete: "Mit dem Pioneer Park Hanau schaffen wir mit städtebaulichem Pioniergeist ein klimafreundliches und nachhaltiges Wohngebiet mit außergewöhnlichen Qualitäten, das die Vorteile von historisch Gewachsenem, moderner Architektur und innovativen energetischen Konzepten verbindet." Rund 1600 Wohneinheiten sollen auf dem etwa 50 Hektar großen Areal der ehemaligen Pioneer-Kaserne im Stadtteil Wolfgang entstehen. 4000 bis 5000 Menschen sollen dort einmal leben. Die Projektentwicklungsgesellschaft LEG Hessen-Hanau, die von der der DSK | BIG Gruppe und der städtischen BAUprojekt Hanau GmbH gegründet worden ist, beziffert die Gesamt-Investitionssumme auf etwa 500 Millionen Euro.

Nur eineinhalb Jahre nach der Gründung der Gesellschaft steht nun der Bebauungsplan – ein außergewöhnliches Tempo, wie Planer, Entwickler und Fachleute unisono bemerkten. Zuletzt waren die bisherigen Planungen nochmal überarbeitet worden, weil die neue Gebietskategorie "Urbanes Quartier" gegenüber der im Sommer vorgestellten Pläne ausgeweitet wurde. "Der Pioneer Park soll keine reine Schlafstadt werden, sondern ein lebendiges Quartier, das sich durch kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit auszeichnet", erläutert Martin Bieberle, Fachbereichsleiter Bauen, Planen & Umwelt der Stadt Hanau. Das "Urbane Quartier", das gegenüber dem reinen Wohngebiet auch die Ansiedlung von kleineren Dienstleistungs- oder Nahversorgungsbetrieben ermöglicht, wurde auf das Teilgebiet "Triangle Housing" ausgeweitet und umfasst nun den gesamten südlichen Teil des Pioneer Park Hanau. Abgesehen von den fünf westlichen Brüdern, deren Umfeld – wie bisher geplant – als Gewerbegebiet ausgewiesen wird und für Dienstleistung vorgesehen ist. Für den nördlichen Teil des Areals sieht der Bebauungsplan ein klassisches Wohngebiet vor.

"So eine zielorientierte Zusammenarbeit mit einer Kommune habe ich noch nie erlebt – die Stadt Hanau verfügt über eine große Erfahrung bei der Konversion von militärischen Flächen, die dem Projekt absolut zugute kommt", lobte Dr. Marc Weinstock, Geschäftsführer der LEG Hessen-Hanau und Geschäftsführender Gesellschafter der DSK | BIG Gruppe. "Wir werden mit dem Pioneer Park Hanau ein herausragendes Wohngebiet realisieren, das vielfältig, fortschrittlich und nachhaltig ist – und das in einem sehr hohen Tempo." Rund 90 Prozent der für Bauträger vorgesehenen Flächen seien bereits verkauft. Von den 372 grundsanierten Wohnungen, die im "Triangle Housing" unter der Überschrift "Bezahlbares Wohnen – im Eigenheim" entstehen und für Preise ab 2000 Euro pro Quadratmeter angeboten werden, ist rund die Hälfte bereits fest reserviert. "Das zeugt vom hohen Interesse an unserem Projekt", so Weinstock.

Die bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Gelände laufen bereits auf Hochtouren. Die Entkernung erster Gebäude im Triangle-Bereich schreitet seit mehreren Wochen voran, vor kurzem haben auch die Arbeiten auf dem restlichen Pioneer-Areal begonnen. So sind bereits erste kleinere Gebäude abgerissen worden (zum Beispiel die Wachhäuschen an der Haupt-Einfahrt), zudem läuft die Vorbereitung für den Rückbau. Darüber hinaus ist das Dach der ehemaligen Kantine gesichert worden, um einen weiteren Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes zu verhindern. "Derzeit werden nur vorbereitende Arbeiten ausgeführt, die ohne Baugenehmigung möglich sind", erläutert Weinstock. "Wir hoffen nun auf eine zügige Genehmigung des Bebauungsplans, damit wir richtig loslegen können."

Nach derzeitigem Plan sollen die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 29. Oktober die Offenlage des Plans beschließen. Danach wird er mit der Begründung und den nach Einschätzung der Stadt Hanau wesentlichen, bereits vorliegenden umweltbezogenen Gutachten öffentlich ausgelegt. Während der Auslegung haben neben direkt Betroffenen auch Träger öffentlicher Belange, zum Beispiel andere Ämter oder Interessensgruppen und -vertreter, sowie interessierte Bürger Gelegenheit, Anregungen, Einwände und weitere Stellungnahmen abzugeben. Diese werden anschließend von den Fachbehörden der Stadt Hanau bewertet. Danach werden den politischen Gremien unter Einbeziehung der Aufsichtsbehörden Hinweise und Vorschläge für eine mögliche Abwägung zugeleitet. Nach Beratung wird in wiederum öffentlicher Sitzung nach Abarbeitung der Stellungnahmen und der Verwaltungsvorlage der Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Dieser Satzungsbeschluss für den Pioneer Park Hanau ist für Anfang 2019 geplant.

Hintergrund: Pioneer Park Hanau

Die LEG Hessen-Hanau GmbH entwickelt auf der rund 50 Hektar großen Fläche der ehemaligen Pioneer-Kaserne mit dem Pioneer Park Hanau einen neuen, attraktiven Stadtteil. Im Vordergrund stehen dabei die Werte Vielfalt, Fortschritt und Nachhaltigkeit. Im Ganzen sind im Pioneer Park nach aktuellem Stand rund 1.600 Wohneinheiten in Form von Einzel- und Reihenhäusern, Geschosswohnungsbau mit Miet- und Eigentumswohnungen, innovative Kettenbungalows sowie generationenübergreifende Wohneinheiten geplant. Es ist vorgesehen, einen Teil des Bestands zurückzubauen, jedoch gut erhaltene Strukturen, Wohnhäuser und historisch schützenswerte Gebäude zu bewahren. Knapp 90 Prozent der Grundstücke, die für Bauträger vorgesehen sind, sind inzwischen verkauft, und das erste eigene Hochbauprojekt der LEG Hessen-Hanau GmbH, das Triangle Housing, ist bereits gestartet. Wo einst amerikanische Soldaten lebten, baut die LEG Hessen-Hanau GmbH 372 moderne Eigentumswohnungen im Bestand. Das Besondere: Die LEG Hessen-Hanau GmbH sieht es als Teil ihrer sozialen Verantwortung, bezahlbaren Wohnraum im Quartier zu schaffen und bietet die Wohnungen daher ganz bewusst unter den Marktpreisen für neuwertigen Erstbezug in der Region an – aber ausschließlich zur Eigennutzung. Die Fertigstellung und Übergabe der ersten Wohnungen im Triangle Housing ist für das letzte Quartal 2019 geplant. Mit den Hauchbauarbeiten im Pioneer Park Hanau soll Mitte 2019 begonnen werden. Insgesamt beziffert die LEG Hessen-Hanau die Investitionskosten für den Pioneer Park Hanau auf rund 500 Millionen Euro.

Hintergrund: LEG Hessen-Hanau GmbH

Die LEG Hessen-Hanau GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt Hanau und der DSK | BIG Gruppe. Sie wurde zielführend für die Entwicklung der ehemaligen Pioneer Kaserne in Hanau gegründet. Dort soll mit dem Pioneer Park Hanau modelhaft und richtungsweisend neuer Wohnraum entstehen. Die zur DSK | BIG Gruppe gehörenden Unternehmen LEG Entwicklung GmbH und DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG halten gemeinsam 90 Prozent der Unternehmensanteile der LEG Hessen-Hanau GmbH. Die weiteren zehn Prozent hat die städtische BAUprojekt Hanau GmbH. Trotz unterschiedlicher Unternehmensanteile haben sich die Partner auf eine gleichberechtigte Stimmverteilung verständigt. Ein innovatives Vorgehen, das sicherstellt, dass alle Entscheidungen einvernehmlich gefällt werden.

Foto: Die Wachhäuschen am Haupteingang der Pioneer-Kaserne sind abgerissen worden.
Foto: Das Dach der ehemaligen Kantine ist gesichert worden, um das denkmalgeschützte Gebäude vor dem weiteren Verfall zu schützen.
Foto: Im „Triangle Housing“ drehen sich bereits die Kräne, die ersten Gebäude sind entkernt und eingerüstet.
Fotos: Stadt Hanau


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