Neue Stadtteilmütter treten den Dienst an

Hanau
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Im Rahmen einer kleinen Feierstunde beim Verein Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V. erhielten vier Frauen ihr Zertifikat als frischgebackene "Stadtteilmutter in Hanau" sowie Blumen und eine Arbeitstasche mit dem Logo der Stadtteilmütter für ihren Einsatz.



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Die Teilnahme an der vorausgehenden sechsmonatigen Schulung ist die Voraussetzung für ihre zukünftige Tätigkeit der Frauen als ehrenamtliche Elternlotsinnen. Ab sofort gehören die Frauen einem Team aus elf Stadtteilmüttern an, die in ganz Hanau tätig sind und vorrangig Familien mit Migrationshintergrund mit Rat und Tat zu Seite stehen. Das Projekt ist eingebunden in das Netzwerk Frühe Hilfen und wird gefördert von der Stadt Hanau, Fachbereich Bildung, Soziale Dienste und Integration und vom Präventionsrat der Stadt Hanau. Unterstützt wird es auch von der Kathinka-Platzhoff-Stiftung und verschiedenen Serviceclubs der Stadt Hanau.

Bürgermeister Weiss-Thiel betonte in einer kleinen Ansprache, wie wichtig die Arbeit der Stadtteilmütter ist: "In Hanau leben 140 Nationen und Jahr für Jahr kommen neue Menschen hinzu, die hier völlig fremd sind und oft unsere Sprache noch nicht sprechen." Es gebe viel Unterstützung für diese Menschen, aber es fehle ihnen zumeist die Kenntnis darüber und oft auch das Vertrauen in die Institutionen vor Ort. "Hier spielen Sie als Brückenbauerinnen eine sehr bedeutende Rolle", sagte Weiss-Thiel: Sie sprechen ihre Sprache und haben den kulturellen Hintergrund und das entsprechende Einfühlungsvermögen sowie die notwendigen Kenntnisse, um diesen Menschen weiterzuhelfen und sie zu beraten."

Sprungbrett-Geschäftsführer Matthias Skotnik dankte Amira Oulghazi, Naima Ameziani, Esmira Panek und Harun Abditon sowie ihren Ausbilderinnen Heike Lebzien und Meryem Tasan-Özbölük vom Verein Sprungbrett und den "altgedienten" Stadtteilmüttern für ihr Engagement: "Seitdem das Projekt "Stadtteilmütter" im Jahr 2010 in Hanau startete, ist es bereits zum vierten Mal, dass Frauen die Schulung erfolgreich abgeschlossen haben. Insgesamt 17 Frauen wurden seither von Sprungbrett e.V. zu Stadtteilmüttern geschult. Sechs Frauen haben die Gruppe aufgrund ihrer eigenen beruflichen Perspektive verlassen", berichtete er. "Sie waren und sind eine Bereicherung in jeder Hinsicht und wir können viel von Ihnen lernen", so Skotnik.

Die neuen Stadtteilmütter sprechen neben Deutsch auch Arabisch, Marokkanisch, Somali, Russisch, Polnisch, Aserbaidschanisch. Damit bereichern sie die bestehende Gruppe von sechs Stadtteilmüttern um wichtige sprachliche und ethnische Ressourcen. Bisher konnte die Gruppe Türkisch, Dari, Arabisch, Marokkanisch, Französisch und Italienisch vorhalten. Laut Tasan-Özbölük, können durch die Neuzugänge jetzt auch Familien mit Fluchterfahrung besser erreicht werden: "Als Ansprechpartnerinnen in Sachen Bildung und Förderung von Kindern können die Stadtteilmütter nun Familien ansprechen, die bisher aufgrund eingeschränkter Deutschkenntnisse außen vor geblieben sind", erklärt sie.

Im Verlauf der sechsmonatigen Ausbildung trafen sich die angehenden Stadtteilmütter zweimal in der Woche mit den Sozialarbeiterinnen von Sprungbrett, um Beratungs- und Förderangebote der Stadt Hanau vor Ort kennen zu lernen. "Der Ablauf der Schulung orientierte sich dabei an der kindlichen Entwicklung und den Bedarfen von jungen Familien. Einrichtungen der Frühen Hilfen wie pro familia, Familien- und Jugendberatungsstelle, Frühförderstelle, skf und andere wurden von den Frauen besucht und die gewonnenen Erkenntnisse in einer Mappe zusammengetragen", erläuterte Lebzien. Um die Qualität der Beratung zu gewährleisten, treffen sich die Stadtteilmütter wöchentlich mit Lebzien, um sich auszutauschen und zu beraten. Ab sofort werden die zertifizierten Stadtteilmütter die erworbenen Kenntnisse an Familien in ihrer Umgebung weitergeben. Erste Anfragen von Familien aus Syrien, Somalia und Polen konnten die Frauen mit Unterstützung der erfahrenen Stadtteilmütter bereits bearbeiten.

Foto: Vier neue Stadtteilmütter treten ab sofort ihren Dienst in Hanau an. Auf dem Bild zu sehen sind Amira Oulghazi, Naima Ameziani, Esmira Panek und Harun Abditon sowie ihren Ausbilderinnen Heike Lebzien und Meryem Tasan-Özbölük (Mitte) vom Verein Sprungbrett.

Foto: Stadt Hanau


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