Märchen in Gebärdensprache für das GrimmsMärchenReich

Hanau
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Kleine und große Gäste des neuen Mitmach-Museums GrimmsMärchenReich Hanau dürfen gespannt sein.



Im LeseReich des neuen Mitmach-Museums, das Mitte April seine Pforten in Schloss Philippsruhe öffnet, werden auch zwei Grimm’sche Märchen in Deutscher Gebärdensprache zu sehen sein. Neben dem Monitor mit den gebärdeten Märchen warten noch zahlreichen Märchenbücher und Hörstationen mit Märchen in unterschiedlichen Sprachen auf alle Märchenentdeckerinnen und Entdecker. Das neue LeseReich bietet somit für alle Besucherinnen und Besucher einen individuellen und inklusiven Zugang zum Thema Märchen: lesen, vorlesen, hören und sehen.

Die Idee zu den Märchenaufnahmen in Gebärdensprache entstand gemeinsam mit Andrea Freund vom Fachbereich Bildung, Soziale Dienste und Integration. Sie ist für Integration und Inklusion bei der Stadt Hanau zuständig und unterstützt das Team der Städtischen Museen Hanau bei allen Fragen rund um das Thema Barrierefreiheit und Inklusion. Oberbürgermeister Claus Kaminsky freut sich über die erfolgreiche Kooperation: "Es ist ein gutes Beispiel für eine ämter- und fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit." Es sei das Bestreben der Stadt Hanau Kultur in all ihren Ausprägungen allen Menschen zugängig zu machen, "daher freut es mich besonders, dass wir mit den Märchenfilmen in Gebärdensprache eine weitere Barriere einreißen können, die dem im Wege steht."

Der Gebärdenfilm konnte durch die finanzielle Unterstützung des Vereins Freunde und Förderer Historisches Museum Hanau Schloss Philippsruhe e.V. und des Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe ermöglicht werden. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Spende zur Inklusion von gehörlosen Kindern beitragen können", sagt Lions-Präsidentin, Dagmar Dräger. "Die Kunst des Märchenerzählens hat große Tradition und es sollte allen Kindern offen stehen in ihren Genuss zu kommen."

Für die Auswahl der beiden zu gebärdenden Märchen wurden Schülerinnen und Schüler von drei Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören (Johannes-Vatter-Schule in Friedberg, Schule am Sommerhoffpark in Frankfurt und die Freiherr-von-Schütz Schule in Bad Camberg) sowie der Elterntreff der Frankfurter Stiftung für Gehörlose mit einbezogen. Die Teilnehmenden konnten aus vier verschiedenen Märchen ihre zwei Lieblingsmärchen wählen. Die beiden Märchen mit den meisten Stimmen sind "Dornröschen" und "Der gestiefelte Kater". Diese wurden von zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen in Deutsche Gebärdensprache übersetzt und filmisch aufgenommen. "Ich finde es wichtig, dass Barrierefreiheit weit gedacht und nicht nur mit der Gruppe der mobilitätseingeschränkten Menschen verknüpft wird", betont Bürgermeister Axel Weiss-Thiel. Gehörlosigkeit sei eine unsichtbare Behinderung, der die Stadt Hanau immer mehr Beachtung schenke. "Mit unseren inklusiven Angeboten ermöglichen wir auch hörbeeinträchtigten Kindern und Erwachsenen die kulturelle Teilhabe."

Für die beiden staatlich geprüften Dolmetscherinnen für Deutsche Gebärdensprache Kathrin Enders und Yvonne Barilaro-Boracchia sind Märchen kein Neuland. Nach 2017 und 2018 werden sie auch in diesem Jahr wieder bei den Brüder Grimm Festspielen Aufführungen simultan in Deutsche Gebärdensprache übersetzen. Für die Besucherinnen und Besucher der Festspiele gibt es im Eröffnungsjahr des GrimmsMärchenReiches ein besonderes Angebot: Die Festspiel-Karte berechtigt im Zeitraum vom 10. Mai bis 28. Juli 2019 auch zum Eintritt ins GrimmsMärchenReich. Dort offenbart sich den Besuchern dann eine märchenhafte Welt mit voller mutiger Prinzen und Prinzessinnen, listiger Hexen und beeindruckender Riesen. Kinder und Erwachsene werden wandern durch die Märchenwelt und erfahren spannende Geschichten aus der Kindheit und dem Leben der Hanauer Brüder Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm.

Foto: Die beiden Gebärdensprachdolmetscherinnen Yvonne Barilaro-Boracchia und Kathrin Enders (von links) bei den Märchenaufnahmen für das LeseReich im GrimmsMärchenReich bei der Hanauer Agentur United Power Fields. Foto: Städtische Museen Hanau


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