Magistrat beschließt erste Schritte im Förderprojekt „Soziale Stadt Hafentor“

Hanau
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Schon heute ist das Hanauer Hafentor ein beeindruckender Blickfang. In Anlehnung an sein für das gesamte Quartier prägendes Erscheinungsbild ist es jetzt auch Namensgeber für eine neue Stadtentwicklungsmaßnahme, die weit über den unmittelbaren Wohnkomplex hinausreicht und für eine Aufwertung des gesamten Quartiers sorgen wird.



Das Areal, das in das Bund-Land-Förderungsprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen wurde, umfasst zusätzlich auch die angrenzende Siedlung und die gemischte, kleinteilige Wohnbebauung bis hin zum Krawallgraben. Außerdem wurden einige Straßen der Umgebung und die südliche Bebauung bis hin zur Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in das Fördergebiet aufgenommen.

Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Montag im Magistrat erläuterte, liegt der erste Förderbescheid über rund 500.000 Euro bereits vor. Die Stadt selbst muss sich mit 56.000 Euro beteiligen und kann nun weitere neun Jahre lang für konkrete Maßnahmen Fördermittel beantragen. "Der erste Schritt ist die Erarbeitung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), in dem die Ziele, Strategien und Einzelmaßnahmen sowie ein Zeitplan dargestellt sind", so der OB, bevor der Magistrat die entsprechende Vorlage beschlossen hat. Der Auftrag dafür geht an die ProjektStadt, die die lokalen Rahmenbedingungen aus der Zeit des Stadtumbaus bereits gut kennt und als Stadtentwicklungsbereich der Landesgesellschaft Nassauische Heimstätte Frankfurt am Main mit der Materie bestens vertraut ist. Darüber hinaus wird sie den vom Förderprogramm geforderten Aufbau einer Steuerungsstruktur, in der die erforderlichen stadtplanerischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kompetenzen vertreten sind, begleiten. Voraussetzung ist, die Stadtverordnetenversammlung, die sich in der nächsten Sitzung am 17. Juni mit der Teilnahme an der Stadtentwicklungsmaßnahme beschäftigt, stimmt der Vorlage ebenfalls zu.

"Wie positiv sich die Impulse eines solchen Programms auswirken können, ist heute in den Fördergebieten Freigerichtviertel und Südliche Innenstadt leicht nachzuvollziehen", erinnert OB Kaminsky daran, dass es der Stadt in der Vergangenheit bereits mehrfach gelungen ist, eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung dank der Bund-Land-Förderprogramme anzustoßen. "Dass es uns einmal mehr gelungen ist, in ein solches Programm aufgenommen zu werden, ist eine klare Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre."

Nachdem das geschichtsträchtige Wohnviertel viele Jahre eher ein unscheinbares Dasein gefristet hatte, erlebt das Hafentor dank der erfolgreichen Wiederbelebung durch die Baugesellschaft Hanau einen wahren Boom und liefert so den ersten Baustein der Quartiersentwicklung. Der Wohnkomplex wurde 1924 bis 1927 erbaut und diente als Wohnort für Arbeiter, Angestellte und Beamte des Hanauer Mainhafens und dort angesiedelter Unternehmen. Die beiden Kolossalfiguren von August Bischoff über der einstigen Toreinfahrt des Hafens symbolisieren "Handel und Arbeit" und wurden kürzlich mit einem Zuschuss des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst aufwendig saniert.

"Die Wohnungen des in die Jahre gekommenen Gebäudekomplexes hatten uns die Chance eröffnet, ein ganz besonderes Pilotprojekt auf den Weg zu bringen, das vor allem für junge Leute und Kreative höchst interessant ist. Mittlerweile haben wir in der Westerburgstraße eine Vollvermietung.", so Baugesellschafts-Geschäftsführer Jens Gottwald. Nachdem die Baugesellschaft die Wohnungen mit neuen Versorgungsleitungen und doppelverglasten Fenstern versehen hat sowie die Fassaden renoviert und die Hauseingänge verlegt hat, wurden die Wohnungen an die Mieter zum Selbstausbau übergeben. Im Gegenzug wurde ein deutlich reduzierter Mietpreis für zehn Jahre festgeschrieben.

In Zukunft soll am Hafentor unter anderem ein lebendiger Kreativ- und Kulturstandort entstehen, der positive Auswirkungen auf das Quartier und die Gesamtstadt, aber auch Strahlkraft in die Region entwickeln soll. "Das Gebäude bietet hierfür durch seine Hufeisenform um den Hafenplatz die idealen Voraussetzungen und ergänzt die im Zuge des Stadtumbaus herausgearbeitete Achse der innerstädtischen Plätze um einen weiteren attraktiven Standort", hebt der OB hervor.

Von der Aufwertung durch die Teilnahme an dem Programm "Soziale Stadt" wird aber das gesamte Quartier profitieren. Die Liste der städtebaulichen Defizite, die hier mit Unterstützung des Förderprogramms beseitigt werden, reichen von Mängeln in der Infrastruktur und schlechten Wegebeziehungen über Probleme wie Vandalismus und Verwahrlosung im öffentlichen Raum bis hin zu ökologischem Erneuerungsbedarf wegen erheblicher Lärm- und Geruchsimmissionen. 15 konkrete Themenschwerpunkte sind für das Fördergebiet bereits identifiziert und in der Vorlage aufgeführt. So sollen unter anderem die Anbindung an die Innenstadt für den Fahrradverkehr verbessert werden, Angsträume in der Unterführung verschwinden, Müllsammelstellen durch eine Einhausung attraktiver werden oder auch ein Bewegungspark für ältere Menschen die Lebensqualität im Quartier steigern.


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