Erste Generation der Diesterweg-Stipendiaten verabschiedet

Hanau
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Zwölf Mädchen und Jungen aus Einwanderungsländern standen stolz auf der Bühne des Comoedienhauses Wilhelmsbad in Erwartung ihrer Abschlusszertifikate.



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Sie waren zwei Jahre lang Teil des Diesterweg Stipendiums Hanau für Kinder und ihre Familien, dass nun seinen feierlichen Abschluss fand. "Ihr alle habt den Übertritt in die weiterführenden Schulen sehr gut gemeistert", sagte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel zu den Fünftklässlern. "Ich weiß, dass das Stipendium auch anstrengend für euch Kinder und die ganze Familie gewesen sein muss: Viel Lernen, Erwartungen und Termine waren damit verknüpft. Aber alle Anstrengung hat sich gelohnt und Sie alle können sehr stolz sein auf das Erreichte!"

Alle Stipendiaten hätten sich in den vergangenen zwei Jahren in ihrer Lesekompetenz und Rechtschreibung enorm gesteigert und beides seien wichtige Voraussetzungen für schulischen, gesellschaftlichen und beruflichen Erfolg im späteren Leben. "Ihr habt an Freude und Entschlossenheit dazu gewonnen und größeres Zutrauen zu den eigenen Fähigkeiten entwickelt – das ist mindestens genauso wichtig!", sagte Weiss-Thiel. "Die Weichen sind gestellt! Bitte bleibt so wissensdurstig, engagiert und interessiert!" An die Familien und die Kinder richtete der Bürgermeister eine Bitte: "Tragen Sie Ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter und wirken Sie als Bildungsbotschafterin und Botschafter in Ihr Umfeld und in die Stadtgesellschaft hinein!".

Die Vorsitzende des Präventionsrates Anne-Dore Stübing, die die Brüder-Grimm-Bildungsoffensive konzipiert hat, die dem Diesterweg-Stipendium den Rahmen gibt, gab den Absolventen folgendes mit: "Bildung heißt schlussendlich, den Willen und die Fähigkeit zu haben, sich respektvoll und friedlich, freundlich und hilfsbereit mit anderen zu verständigen und Mitverantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Kurz gesagt: Keine Bildung ohne Wertschätzung demokratischen Verhaltens in unserer Gesellschaft auf dem Boden des Grundgesetzes und der Menschenrechte."

An der Abschlussfeier, die die Kinder gemeinsam mit Cindy Gresselmeyer, Projektleiterin von Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V., durch kleine Vorträge, Moderationen und Aufführungen aktiv und unterhaltsam mitgestalteten, nahmen auch Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung und Vertreterinnen des Schulamts teil. Als Ehrengast und zur großen Freude der Kinder war zudem noch das Einhorn, Maskottchen der Brüder Grimm Festspiele, zu Gast.

Sehr herzlich bedankten sich die Eltern bei Projektleiterin Gresselmeyer, der Stadt und bei allen Unterstützern der Brüder-Grimm Bildungsoffensive Hanau und beschrieben ihre eigenen Erfahrungen und Lernerfolge aus dem als Familienstipendium angelegten Diesterweg-Stipendium. Beate Moran von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gratulierte ebenfalls herzlich und teilte mit: "Mittlerweile gibt es zehn Diesterweg-Standorte mit insgesamt etwa 525 Familien in ganz Deutschland. Sie und ihre Kinder sind also Teil einer großen Gemeinschaft von fast 2500 Personen. Und weitere werden dazu kommen. Denn überall gibt es Familien mit viel Potential!"

Bürgermeister Weiss-Thiel dankte ganz besonders den Unterstützerinnen und Unterstützern der Brüder Grimm Bildungsoffensive und des Diesterweg Stipendiums Hanau - Ursula Berenbrok-Winterstein, Dr. Ingo Wiedemeier, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Hanau und den Hanauer Serviceclubs. "Ohne Ihre Finanzierung der Brüder-Grimm Bildungsoffensive Hanau in deren Rahmen das Diesterweg-Stipendium stattfindet, wäre dies alles nicht möglich gewesen", sagte der Bürgermeister. "Wir haben uns mit den verschiedenen Bausteinen der Bildungsoffensive alle gemeinsam auf den Weg gemacht, allen Kindern und Jugendlichen der Stadt, unabhängig von ihrer individuellen Ausgangslage, gleiche Chancen für die Entwicklung ihrer Potenziale zu ermöglichen", sagte Weiss-Thiel. "Die positiven Erfahren mit der ersten Generation des Hanauer Diesterweg-Stipendiums haben uns davon überzeugt, dass wir das Stipendium in Hanau weiterführen wollen und die großzügige Hilfe unserer Unterstützerinnen und Unterstützer hat dies schließlich ermöglicht!" Nach den Sommerferien trete die nächste Generation von Stipendiatinnen und Stipendiaten in die Fußstapfen der Kinder, so der Bürgermeister. "Und wir freuen uns darauf auch diese jungen Menschen auf ihrem Weg in eine vielversprechende Zukunft begleiten zu dürfen."

Hintergrund Diesterweg Stipendium Hanau

Das Ziel des Diesterweg-Stipendiums beruht auf einer Leitidee von Adoph Diesterweg, einem bedeutenden Frankfurter Pädagogen und Zeitgenossen der Brüder Grimm: "Jeder soll nach seiner Fähigkeit und Begabung … wenn möglich in den Himmel wachsen." Diesterweg ist nicht nur Namenspatron des Bildungsstipendiums, sondern war auch Gründungsmitglied der polytechnischen Gesellschaft e.V. in Frankfurt, deren jüngste Stiftung 2008 das Konzept von Deutschlands erstem Bildungsstipendium für Familien entwickelte.

Das Diesterweg-Stipendium wird in Hanau im Rahmen der Brüder Grimm Bildungsoffensive durch den Verein Sprungbrett e.V. umgesetzt. Das Stipendium – finanziert durch Spenden (Ursula-Berenbrok-Winterstein-Stiftung und der Hanauer Serviceclubs) und getragen von der Stadt und bürgerschaftlichem Engagement – soll Hanauer Kindern, die aufgrund ihrer familiären und sprachlichen Situation ihre Talente und Begabungen nicht vollständig ausschöpfen können, wegweisende Unterstützung bieten und Bildungsförderung eröffnen. Damit die Kinder ihre Begabungen und sprachlichen Kompetenzen entfalten und weiterentwickeln können, werden mit Hilfe des Diesterweg-Stipendiums nach Frankfurter Vorbild nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern und Geschwister in besonderer Weise in ihrer Bildung und gesamten gesellschaftlichen Teilhabe gestärkt.

Die Kinder, die ins Diesterweg-Stipendium aufgenommen werden, sind alle im vierten Schuljahrgang an Hanauer Grundschulen. Sie erhalten durch die Förderung zum einen die Möglichkeit ihre Deutschkenntnisse deutlich zu verbessern, zum anderen machen sie an "Akademietagen" gemeinsam mit ihren Familien und Projektbetreuern Ausflüge zu Museen, dem Umweltzentrum, der Stadtbibliothek oder dem Wildpark Alte Fasanerie, um dort vor Ort gemeinsam an Projekten zu arbeiten und mehr über ihr neues Heimatland zu lernen. Im Rahmen des Diesterweg-Stipendiums werden die Familien zudem engmaschig betreut und beraten, insbesondere, was den weiteren Bildungsweg der Stipendiaten betrifft.

Foto: Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (1.v.l.), Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (1.v.r.) sowie Sponsoren, Organisatoren und das EINHORN, Maskottchen der Brüder Grimm Festspiele (Mitte) beglückwünschten Kinder und Eltern zum Abschluss des zweijährigen Diesterweg-Stipendiums.

Foto: Stadt Hanau


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