Großer Sport als Zeichen gegen Hass und Terror

Hanau
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Der Bremer HC gewinnt die Deutschen Hallenhockeymeisterschaften der U16 Juniorinnen in Hanau.



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Auch das Team des 1. Hanauer Tennis und Hockey-Clubs war für die Endrunde qualifiziert und setzte mit der Ausrichtung der Meisterschaft nur wenige Tage nach den Anschlägen von Hanau ein klares Statement für Fairness, Respekt und ein friedliches Miteinander. Nur zwei Tage nach den Anschlägen von Hanau waren die besten Hockeyteams der Weiblichen U16 zu den Deutschen Hallenhockeymeisterschaften 2019/2020 in die Geburtsstadt der Brüder Grimm gereist, um die beste Mannschaft Deutschlands auszuspielen. Trotz allem, was in Hanau geschehen war, sollte es um den Sport gehen und das, wofür er steht: Seine positive Kraft, seine Werte wie Fairness und Respekt und um das Miteinander. Dies ist der Veranstaltung von der ersten bis zur letzten Minute gelungen.

Schon bei den Begrüßungen der Mannschaften am Samstagmorgen zeigte sich viel Fingerspitzengefühl. Die Spielerinnen der Teams aus Bremen, Mannheim, Duisburg, Berlin, Hamburg, Crefeld, Ludwigsburg sowie die Gastgeber aus Hanau traten mit Trauerflor an und begannen ihre jeweils ersten Gruppenspiele mit einer Gedenkminute. Auch das Präsidium des Deutschen Hockeybunds sprach per Botschaft den Angehörigen der Opfer ihr tief empfundenes Mitgefühl aus. Der deutsche Hockeybund und seine Vereine fördern Toleranz und Integration in hohem Maß und verurteilen Ausgrenzung und Gewalt. Die Spielerinnen des Eröffnungsspiels aus Mannheim und Hanau rollten noch ein Banner aus, mit dem sie sich für ein faires und respektvolles Miteinander bekannten. Nun sollte der Sport im Vordergrund stehen.

Schon im ersten Spiel sollte sich zeigen wie hochklassig die diesjährige Endrunde ausfallen würde. Die erste Halbzeit zwischen Hanau und Mannheim, die zuletzt im Halbfinale der Süddeutschen Meisterschaften aufeinander trafen, war nahezu auf Augenhöhe, jedoch konnte das Team vom Mannheimer HC mit einem knappen 1:0 zur Pause vorlegen. In der zweiten Hälfte gerieten die Hanauerinnen immer mehr unter Druck und unterlagen am Ende unglücklich hoch mit 0:5.

Im nächsten Spiel der Gruppe legten die Geheim-Favoritinnen vom Bremer HC zur Pause mit 3:0 gegen den Club Raffelberg aus Duisburg vor. In der zweiten Hälfte der Partie erhöhten die Duisburgerinnen den Druck und kamen bis auf ein 2:3 an die Mannschaft aus dem Norden heran. In Gruppe B standen sich zunächst die Mädels vom Berliner HC und das Team vom Hamburger Traditionsclub Großflottbeker THGC gegenüber, die sich der Mannschaft aus der Bundeshauptstadt mit 0:5 (0:3) geschlagen geben mussten. Im zweiten Spiel der Gruppe B spielte der Crefelder HTC 0:0 unentschieden gegen den HC Ludwigsburg. Im Mittagsmatch um 13 Uhr besiegten die Süddeutschen Meisterinnen aus Mannheim den Club Raffelberg mit 4:0 (2:0) und schoben sich weiter an Richtung Tabellenspitze der Gruppe A.

Die Gastgeberinnen aus Hanau mussten im zweiten Spiel gegen die Bremerinnen antreten und hielten auch hier wieder lange Zeit gegen die offensiv aufspielenden Mädels vom Bremer HC mit. Beim 1:3 (1:2) trug sich Louisa Heller als erste THC Spielerin in die Liste der Torschützen ein. Nicht zuletzt wegen einer nicht optimalen Chancenauswertung verkaufte sich hier das Hanauer Team etwas unter Wert. Direkt im Anschluss setzte sich in Gruppe B das Team aus Berlin gegen die Mannschaft aus Ludwigsburg mit einem 5:1 (2:1) durch.

Die darauf folgende Partie zwischen Großflottbek und Crefeld endete nach einem, auch im Ergebnis, sehr ausgeglichenen Spiel 1:1 (0:0). Somit waren in beiden Gruppen die Felder im Groben sondiert und für die Gastgeberinnen aus Hanau war klar, dass im letzten Gruppenspiel nun eine Steigerung erfolgen müsse und so kam es auch. Die bisher magere Offensivausbeute wurde im Spiel gegen den Club Raffelberg durch zwei Treffer von Wiebke Wahlster deutlich verbessert. Aber auch die Spielerinnen vom Duisburger Traditionsclub, die bisher punktlos waren, setzen viel Kraft nach vorne. So stand es am Ende der Partie 2:2 (1:0).

Im darauffolgenden Spiel setzte sich in Gruppe A der Bremer HC gegen das Team vom Mannheimer HC nach einer 2:0 Halbzeitführung mit einem 4:2 durch und stand somit an der Spitze der Gruppentabelle. Aber auch die Mannheimerinnen waren mit Platz zwei in der Gruppe A für das Halbfinale am Sonntag qualifiziert. Im Gruppe B setzte sich Großflottbek mit einem, am Ende klaren, 5:0 (1:0) gegen den HC Ludwigsburg durch und stand somit nach dem 0:0 zwischen Crefeld und dem Berliner HC als Gruppenzweiter fest, während die Berlinerinnen den Gruppensieg für sich beanspruchen konnten.

Der Sonntagmorgen begann mit dem Nord-Derby der Halbfinalspiele, zwischen Bremen und Großflottbek, die bereits bei den Nord-Ost-Deutschen Meisterschaften aufeinander trafen. Wie schon in der Zwischenrunde hieß auch bei der Begegnung in Hanau nach einem 4:1 (1:0) der Sieger am Ende Bremer HC. Im zweiten Halbfinale sicherte sich der Nord-Ost-Deutsche Meister aus Berlin das Finalticket mit einem 3:1 (3:0) Sieg gegen Mannheim.

Im Spiel um Platz 7 wollte das Team aus Hanau noch einmal seine Qualität unter Beweis stellen und mit einem Sieg das Turnier in der Heimatstadt beenden. Dies wollte allerdings in der ersten Spielhälfte noch nicht so gut gelingen, es blieb vorerst beim 0:0. Auch im zweiten Abschnitt waren es zunächst die Mädels aus Ludwigsburg, die mit zwei Treffern in Führung gehen konnten. Doch die Hanauerinnen gaben noch einmal alles und konnten durch Treffer von Selina Caetano und einen von Wiebke Wahlster verwandelten 7Meter zunächst zum 2:2 ausgleichen, durch zwei weitere Treffer nach einer von Wiebke Wahlster geschossenen aber von Ludwigsburg abgefälschten kurzen Ecke zum 3:2 und durch einen Treffer von Mira Kuhbänder sogar zum 4:2 Endstand erhöhen.

Auch im Spiel um Platz 5 verschenkten die Spielerinnen aus Crefeld und vom Club Raffelberg nichts. Die Wiederholung des Finales der Westdeutschen Meisterschaften bei Uhlenhorst Mühlheim ging auch in Hanau wieder zugunsten der Mannschaft vom Crefelder HTC mit einem 3:1 (1:1) zu Ende. Im Spiel um Platz 3 trat der Großflottbeker THGC gegen den Mannheimer HC an und legte bereits zur Pause mit 2:0 vor und konnte in der zweiten Hälfte mit einem weiteren Treffer einen 3:0 Sieg klarmachen.

Im Finale kam es abermals zu einer Begegnungswiederholung: der Bremer HC und das Team vom Berliner HC waren bereits bei den Nord-Ost-Deutschen Meisterschaften die Finalistinnen. Beim Heimturnier der Bremerinnen ging das Team aus der Bundeshauptstadt mit einem 4:2 Sieg aus der Halle. In Hanau sollte es anders kommen. Die Bremerinnen machten von Anfang an starken Druck auf das Tor der Berlinerinnen und versenkten gleich zweimal vor dem Pausenpfiff die Kugel in den Maschen. Der Halbzeitstand führte dann in Hälfte zwei zu einem offenen Schlagabtausch mit insgesamt vier Toren, zwei zugunsten der Ost-Deutschen Meisterinnen aus Berlin und zwei weitere für das, vom Hanauer Martin Schultze gecoachten Team aus Bremen. Somit stand am Ende des Finaltages die Mannschaft vom Bremer HC als Deutscher Hallenhockeymeister der Saison 2019/2020 der weiblichen Jugend B fest. Und wie später sämtliche Gratulanten fanden, auch völlig zurecht. Die Bremerinnen gingen ohne Punktverlust und mit einem Torverhältnis von 10:5 in die Gruppenhase und waren auch am Sonntag eine Klasse für sich.

Der 1. Hanauer THC präsentierte sich trotz der dramatischen Ereignisse als hervorragender Gastgeber und Organisator. In der stets gut gefüllten Halle der Hanauer Hessen-Homburg-Schule war durchweg Riesenstimmung und die Begeisterung für den Hockeysport zu spüren. Die Verantwortlichen vom 1. Hanauer Tennis. Und Hockey-Club, von der Stadt Hanau und vom Deutschen Hockey Bund bedankten sich bei den Organisatoren, die mit viel ehrenamtlichem Fleiß dieses Turnier unter den erschwerten Umständen zum Erfolg bringen konnte.


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