Zynische Haltung gegenüber den Opfern und ihren Familien

Hanau
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"Politiker der CDU wie Margret Härtel und Heiko Kasseckert fordern nach einem knappen halben Jahr ein Ende öffentlich wahrnehmbaren Gedenkens der Opfer der rassistischer Mordtat vom 19.2.20 an dem zentral gelegenen Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau und 'die Rückkehr zur Normalität'", heißt es in einer Pressemitteilung der Alternativen Linken Liste.



Und weiter: "Die Bevölkerung habe eine 'tiefe Sehnsucht nach Normalität', so wollen sie wissen. Der Vorschlag Kasseckerts ist sogar: Entfernung aller Zeichen öffentlicher Trauer und Anbringung einer Hinweistafel am Hauptfriedhof. Eine Tafel unter anderen. Mit solchen Äußerungen stellen sie überhaupt erst her, was sie vorgeben zu befürchten, 'ein schleichendes Unverständnis'. Nein, die Verbannung des Orts der Trauer in einen selten begangenen Winkel des Friedhofs ist keine Rückkehr zur Normalität, das Vergessen der tiefsten Wunde, die Hanau nach dem Krieg getroffen hat, ist das nicht Normale, das Verschließen der Augen vor dem bis in den Alltag hinein reichenden latenten, aber auch offenen Rassismus will, dass sich nichts verändert in der Gesellschaft. Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Aufforderung 'jetzt muss aber auch mal Schluss sein mit dem Trauern', man kennt sie aus anderen Zusammenhängen, ist eine zynische Haltung gegenüber den Opfern und ihren Familien. Wurden die Familien und Freunde und Initiativen in die Überlegungen für eine Gedenkstätte von den Politikern mit solchen Forderungen einbezogen? Keineswegs. Auch das ist nicht normal, sondern rücksichtslos."

Die ALL bedauere aufs Tiefste solche Äußerungen.


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