Fördergebiet Hafentor bekommt Quartiersmanagement und Quartierstreff

Hanau
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Die Vorbereitungsphase ist beendet: Mit dem "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept" (ISEK), das jetzt für das jüngste Hanauer Fördergebiet "Hafentor" vorgelegt wurde, gibt es den erforderlichen Fahrplan, der neben einer Analyse der Stärken und Schwächen auch präzise formuliert, mit welchen Veränderungen die gewünschten Entwicklungsprozesse im Quartier gestoßen werden sollen.



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"Das rund 140 Seiten umfassende Werk liefert quasi die Regieanweisungen für die nächsten fünf bis zehn Jahre", so Oberbürgermeister Claus Kaminsky und ergänzt, dass die ProjektStadt als das ISEK erstellende Büro die lokalen Rahmenbedingungen aus der Zeit des Stadtumbaus bereits gut kannte und als Stadtentwicklungsbereich der Landesgesellschaft Nassauische Heimstätte Frankfurt am Main mit der Materie bestens vertraut war.

Die Stadt Hanau ist mit dem Quartier rund um das Hanau Hafentor im Jahr 2018 vom Land Hessen in das Bund-Länder-Programm Sozialer Zusammenhalt aufgenommen worden. Das dabei berücksichtigte Areal umfasst zusätzlich auch die angrenzende Anna-Siedlung und die gemischte, kleinteilige Wohnbebauung bis hin zum Krawallgraben. Außerdem wurden einige Straßen der Umgebung und die südliche Bebauung bis hin zur Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in das Fördergebiet aufgenommen.

Neben dem Freigerichtviertel und der Südlichen Innenstadt wurde damit bereits das vierte Quartier in Hanau für ein Förderprogramm berücksichtigt, das in besonderem Maße die sozialen Aspekte unterstützt. Das Projekt Soziale Stadt Lamboy ist allerdings bereits abgeschlossen. "Wie positiv sich die Impulse eines solchen Programms auswirken, können wir heute in den Fördergebieten Freigerichtviertel und Südliche Innenstadt bereits nachvollziehen", erinnert der OB daran, dass es bereits mehrfach gelungen ist, eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung dank der Bund-Land-Förderprogramme anzustoßen. "Dass es uns einmal mehr gelungen ist, in ein solches Programm aufgenommen zu werden, ist auch eine positive Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre."

Das jetzt abgeschlossene ISEK ist Voraussetzung, um die Fördermittel aus dem Programm Sozialer Zusammenhalt zu bekommen. Dabei ist die Beteiligung der Quartiersbewohnerinnen und ‑bewohner sowie von Expertinnen und Experten bei der Erarbeitung ein zentraler Baustein. Im Rahmen der ISEK-Erstellung sollen sowohl investive als auch nichtinvestive Maßnahmen und Projekte erarbeitet werden, um diese anschließend fachlich und politisch abzustimmen. Das ISEK soll dazu dienen, einerseits die Entwicklungspotenziale des Areals zu identifizieren. Darüber hinaus will es anderseits auch aufzeigen, welche inneren und äußeren Faktoren die Entwicklung des Hafentorareals in Zukunft beeinflussen werden und wie die Entwicklung zu steuern ist, um das Gebiet zu einem attraktiven, gut an die Innenstadt angebundenen Wohnquartier mit eigener Identität zu entwickeln, das eine durchmischte Einwohnerstruktur aufweist.

Von der Aufwertung durch die Teilnahme an dem Programm Sozialer Zusammenhalt (vormals Programm Soziale Stadt) wird aber das gesamte Quartier profitieren. Die anzustrebenden Entwicklungsziele für das Fördergebiet umfassen unter anderem die qualitative Aufwertung des Wohnumfelds, die Weiterentwicklung der Anbindung an die Innenstadt, insbesondere für den Fahrrad‑ und Fußwegverkehr sowie die Entwicklung und Herausbildung einer zusammengehörigen Quartiersidentität. Das Land Hessen hat zehn Handlungsfelder für die konkrete Arbeit im Fördergebiet definiert. Neben der städtebaulichen Stabilisierung und Entwicklung, der Aktivierung und Beteiligung der Menschen im Quartier soll auch das Stadtteilimage durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Weiter wird der Fokus auf den Bereich Wohnen und Wohnumfeld sowie Umwelt und Verkehr gelegt. Die soziale Infrastruktur, Bildung und nachbarschaftliches Zusammenleben, die lokale Ökonomie und Beschäftigung sowie Gesundheit und Umweltgerechtigkeit bilden mit dem Bereich Kultur, Freizeit und Sport weitere Schwerpunkte. Schließlich berücksichtigt das Förderprogramm auch den Aspekt der Kriminalprävention und Sicherheit.

Weil für die Steuerung der Gesamtmaßnahme Sozialer Zusammenhalt Hafentor, als Ansprechmöglichkeit für die Bewohnerschaft sowie als Schnittstelle zur Stadtverwaltung ein Quartiersmanagement als zentrales Instrument der sozialen Stadtteilentwicklung unabdingbar ist, ist die Schaffung dieser Schnittstelle der erste Schritt, der jetzt in naher Zukunft umgesetzt wird. Mit dem Quartiersmanagement wird eine Unterstützungsstruktur implementiert, die mit ihrer Präsenz vor Ort eine niedrigschwellige Anlaufstelle und einen Treffpunkt für Institutionen, Bewohnerinnen und Bewohner oder Stadtteilvereine bietet. Durch aufsuchende Beteiligungsformen hofft man, auch die in der Regel schwerer erreichbaren Zielgruppen zu erreichen und zu aktivieren. Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Unterstützung und Initiierung von Stadtteilvereinen, die Koordinierung von nachbarschaftlichen Strukturen, aber auch die Beteiligung an der jährlichen Antragsstellung für Fördermittel und die Berichterstattung gegenüber den Fördergebern. Die Ausschreibung für das Quartiersmanagement läuft derzeit. Es soll noch Ende 2020 mit seiner Arbeit beginnen.

Im gleichen Zuge soll für die Bewohnerinnen und Bewohnern ein Ort geschaffen werden, der für nachbarschaftlichen Austausch ebenso zur Verfügung steht wie für besondere Anlässe. Dieser neue Quartierstreff soll Teilhabe für alle Bewohnerinnen und Bewohner im Fördergebiet ermöglichen und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen sowie zwischen Wohnnutzung und Kreativen Künstlern stärken.

Als Standort stehen ab November 2020 Räumlichkeiten in Erdgeschosslage im Hafentorgebäude zur Verfügung. Neben einem kleinen Büroraum für das Quartiersmanagement soll es eine Küche und einen multifunktionalen Raum geben. Dieser steht sowohl für Aktivitäten des Quartiersmanagements zur Verfügung als auch als Quartierstreff für kleine Bewohner- und Bewohnerinnen-Gruppen. Dieser neue Treff soll das Wirken des Quartiersmanagements durch eine Vor-Ort-Präsenz und unkomplizierte Erreichbarkeit für die Menschen in dem Fördergebiet unterstützen. Als Treff- und Beratungsstelle soll im Quartiersbüro die Vernetzung von Initiativen und Stadtteilprojekten gestärkt und die Realisierung von selbstverwalteten Projektideen der Bewohnerinnen und Bewohner unterstützt werden.

Foto: Stadt Hanau /Axel Häsler


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