SPD fordert barrierefreien Ausbau von Bahnsteig 6

Hanau
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Die begonnene Modernisierung der südwestlichen Bahnsteige am Hauptbahnhof Hanau ist erfreulich, aber sie könne nur der Anfang einer umfassenden Sanierung der Gesamtanlage sein, meint die SPD Hanau.



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Vor allem müsse das Projekt „Barrierefreiheit“ auch auf den Bahnsteig 5/6 ausgeweitet werden, fordern die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung. Für Menschen mit Behinderung, ältere Mitbürger oder Eltern mit Kinderwagen sei der jetzige Zustand unerträglich, so die Sozialdemokraten.

In einem Vor-Ort-Termin hatten sich SPD-Spitzenkandidatin Beate Funck, Fraktionsvorsitzender Maximilian Bieri und Stadtverordneter Jürgen Grün über die aktuelle Situation am Bahnhof informiert. Es sei höchst erfreulich, dass mit den Baumaßnahmen die Bahnsteige 102/103 sowie 104/106 endlich mit Fahrstühlen ausgerüstet, also barrierefrei werden, so Beate Funck. Dies sei nicht nur für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte eine große Hilfe, sondern auch für ältere Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind oder Mütter mit Kinderwagen. Die Sanierung des Hauptbahnhofes als wichtiger Verkehrsknoten mit täglich rund 20 000 Fahrgästen sei längst überfällig, so Funck.

Allerdings müssten die Maßnahmen auch weitergehen, fordern die Sozialdemokraten. Dies gelte vor allem für den wichtigen Bahnsteig 5/6, der nach wie vor nur über Treppen erreicht werden könne. Die Rollstuhl-Transporthilfe am Treppengeländer sei dabei kein adäquater Ersatz für einen barrierefreien Zugang, stellte dazu Stadtverordneter Jürgen Grün fest, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Die Hilfe sei nur nach vorheriger Anmeldung durch Servicekräfte der Bahn ausschließlich für Rollstuhlfahrer nutzbar, alle anderen die einen barrierefreien Zugang benötigen würden, gingen leer aus.

Insgesamt sehe man auch darüber hinaus Sanierungsbedarf am Hauptbahnhof, etwa bei den Parkplätzen, die teilweise in einem sehr schlechten Zustand seien. Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher und unbefestigte Flächen würden nicht nur Menschen mit körperlichen Einschränkungen Probleme machen. Die Stadt Hanau habe mit ihren Planungen für das Hauptbahnhofs-Areal einen klaren Kurs Richtung Modernisierung und Aufwertung des Areals eingeschlagen, dahinter dürfe die Deutsche Bahn nicht zurückstehen, so Max Bieri. Nicht vergessen dürfe man, dass die Stadt sich auch direkt an den derzeit laufenden Sanierungsmaßnahmen mit fast 3 Millionen Euro beteilige. Ohne dieses finanzielle Engagement der Stadt hätte man vermutlich noch länger auf die Sanierung warten müssen, befürchtet Bieri.

Handlungsbedarf sehen die Sozialdemokraten schließlich auch bei der Anbindung des Bahnhofs an das Fernverkehrsnetz. Seit 2017 seien ICE-Anschlüsse unter anderem mit dem Hinweis auf fehlende Fahrzeugkapazitäten gestrichen worden. Im Jahr 2018 hatte der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Hessen, Dr. Klaus Vornhusen aufgrund mehrfacher Interventionen von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Thomas Morlock versprochen, dass die Zahl der ICE-Halte ab 2020 wieder erhöht werde. Gleiches habe Hessens Verkehrsminister Tarek Al Wazir auch auf eine entsprechende Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Degen erklärt. „Den Versprechungen müssen endlich auch Taten folgen“, so Bieri. Es sei nicht einzusehen, weshalb die Züge nach Berlin nicht wieder stündlich in Hanau halten. Auch die Linie Ruhrgebiet-Köln-Würzburg-München müsse wieder wie früher einen Stopp in Hanau einlegen, so Bieri. Dass von neun ICE-Linien, die durch Hanau führen, aktuell nur zwei einen Halt in der künftigen Großstadt Hanau und dem zentralen Bahnhof des östlichen Rhein-Main-Gebietes vorsehen, sei einfach unverständlich, so die Sozialdemokraten abschließend in ihrer Pressemitteilung.

Foto: Spitzenkandidatin Beate Funck und Stadtverordneter Jürgen Grün begutachten den Umbau der Gleise im Hanauer Hauptbahnhof.


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