„Wir lassen die Menschen nicht im Stich“

Hanau
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Im Rahmen ihrer Besuchsreihe "Wie kommen unsere sozialen Einrichtungen durch die Pandemie?" statteten Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (SPD) jüngst der Stiftung Lichtblick einen Besuch ab und sprachen eingehend mit Geschäftsführerin Jutta Knisatschek.



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Lichtblick ist eine gemeinnützige Stiftung der evangelischen Marienkirchengemeinde zu Hanau. Unter anderem gibt es eine Fachberatungsstelle für Menschen, die von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit bedroht sind sowie Betreutes Wohnen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, Abhängigkeitserkrankungen und seelischen Erkrankungen. Mit Angeboten im Rahmen der Jugendhilfe "Soziale Gruppenarbeit an Schulen" und der Familienbildung sowie der Frauen- und Familienberatung unterstützt Lichtblick sozial benachteiligte Familien und eine Arbeitskooperative trägt zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen bei. Zudem betreibt die Stiftung die Hanauer Tafel und einen kleine Bekleidungsladen für Bedürftige hinter der Johanneskirche. Eine Fahrradwerkstatt ergänzt die angebotenen Hilfen.

"Das Arbeiten in Zeiten der Pandemie ist nicht leicht", berichtet Knisatschek, "aber die Stiftung funktioniert. Unsere rund 70 Klienten im betreuten Wohnen reagieren ganz unterschiedlich. Manche haben große Angst und gleiten sogar in Depressionen ab und andere nehmen Corona nicht ernst." Wir versuchen per Whatsapp und Telefon Kontakt zu halten und bieten ‚Walk and Talk‘ also Beratung im Freien bei einem Spaziergang an. Die Pandemie lasse leider keine Gruppenveranstaltungen zu und nur sehr wenig Kontakte. "Daher liegt die Familienbildung und die Arbeit an den Schulen am Boden", erzählt die Geschäftsführerin betrübt. Auch gibt es ganz praktische Probleme zu lösen: "Im betreuten Wohnen gab es nur wenige Waschmaschinen für 70 Menschen. Das ging schon aus hygienischen Gründen und wegen der Abstandsregeln überhaupt nicht", so Knisatschek. Ein Unternehmen habe großzügiger Weise 21 Waschmaschinen gespendet, um Abhilfe zu schaffen. "Das war eine große Erleichterung und hat die Situation merklich entspannt!"

Auch die Arbeit bei der Tafel ginge trotz Pandemie weiter, berichtet Knisatschek. "Wir hatten durchgängig geöffnet und haben die Menschen mit Lebensmitteln versorgt." Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen und Abstandsregeln dürften jedoch nur noch vier Menschen – statt wie bisher zehn – gleichzeitig den Laden betreten. Das führe zu langen Wartezeiten im Außenbereich. "Das ist für ältere Menschen – besonders im Winter - natürlich ein Problem, doch gibt es dafür momentan keine Lösung. Wir wollten auf keinen Fall schließen und die Menschen, die uns brauchen, im Stich lassen", sagt Knisatschek. Leider seien viele Ehrenamtliche auch schon weit über 60 oder 70 Jahre alt, berichtet sie. "Manche ziehen sich aus Angst vor Corona zurück, aber andere bestehen darauf weiter zu helfen und vor Ort präsent zu sein. Die muss ich überzeugen wieder nach Hause zu gehen, denn ich trage ja auch Verantwortung!" Hilfe bei der Essensausgabe habe die Tafel durch jüngere Freiwillige, MAE-kräfte des Kommunalen Centers für Arbeit sowie von Hausmeistern der Stadtverwaltung Hanau erhalten, die alle tatkräftig angepackt hätten. "Insgesamt ist die Nachfrage nach Tafelausweisen – also dem Berechtigungsschein dort Essen zu erhalten – merklich angestiegen", erzählt Knisatschek. "Wir haben rund 30 neue Tafelausweise ausgegeben. Das bedeutet 30 neue Familien, die jetzt auf die Lebensmittelversorgung durch die Tafel angewiesen sind!" Zum Glück habe die Stiftung aus dem Corona-Hilfspaket der Stadt Hanau 4.612 Euro erhalten, sowie Corona-Hilfe vom Land Hessen und Unterstützung von privaten Spendern und Unternehmen. "Das ist alles eine große Hilfe", sagt Knisatschek.

Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck bedankten sich bei der Geschäftsführerin von Lichtblick für die gute Arbeit und lobten das Durchhaltevermögen in Krisenzeiten: "Viele Menschen verlassen Sich auf Sie und ihre Mitarbeitenden und sind sogar auf Sie angewiesen. Es ist großartig, dass Sie trotz der Hürden und Schwierigkeiten am Ball bleiben!" Weiss-Thiel versprach, dass die Stadt weiterhin ihrer Verpflichtung zu finanzielle Unterstützung der Stiftung Lichtblick nachkäme, auch wenn letztere aktuell corona-bedingt nicht in der Lage sei alle Leistungen zu erbringen. "Ihre Arbeit ist uns sehr wichtig und uns ist klar, dass Ihre Fixkosten weiterlaufen und gedeckt sein müssen. Darum unterstützen wir Sie natürlich auch weiterhin!"

Stiftung Lichtblick
Spendenkonto Evangelische Bank e. G.
IBAN DE13520604100000009180
BIC GENODEF1EK1

Foto: Im Rahmen ihrer Besuchsreihe „Wie kommen unsere sozialen Einrichtungen durch die Pandemie?“ statteten Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck jüngst der Stiftung Lichtblick einen Besuch ab und sprachen eingehend mit Geschäftsführerin Jutta Knisatschek.


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