Quartiersbüro am Hafentor nimmt die Arbeit auf

Hanau
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"Es zeugt von der hohen Wertschätzung für unseren bisherigen Einsatz in Sachen sozialer Stadtentwicklung, dass wir auch mit dem Hafentor-Viertel so stark unterstützt werden," freut sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) darüber, dass bisher insgesamt Zuwendungen in Höhe von 2,3 Millionen Euro für dieses Fördergebiet bewilligt wurden.



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Bei einem Besuch im gerade eröffneten Quartiersbüro nutzten er und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel die Gelegenheit zu einem Austausch mit dem neuen Quartiersmanager Michael Englert. Dabei unterstrich der OB auch den Stellenwert des Viertels für viele Hanauerinnen und Hanauer. "Der Anblick des Hafentors löst bei vielen von uns Heimatgefühle aus." Deshalb stoße die Entwicklung und damit eingehende Aufwertung auf großes Interesse.

Die Stadt Hanau ist mit dem Quartier rund um das Hanauer Hafentor im Jahr 2018 vom Land Hessen in das Bund-Länder-Programm Sozialer Zusammenhalt aufgenommen worden. Das dabei berücksichtigte Areal umfasst zusätzlich auch die angrenzende Anna-Siedlung und die gemischte, kleinteilige Wohnbebauung bis hin zum Krawallgraben. Außerdem wurden einige Straßen der Umgebung und die südliche Bebauung bis hin zur Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in das Fördergebiet aufgenommen. Weil für die Steuerung der Gesamtmaßnahme Sozialer Zusammenhalt Hafentor ein Quartiersmanagement als zentrales Instrument der sozialen Stadtteilentwicklung unbedingt benötigt wird, stand die Schaffung dieser Schnittstelle zunächst im Fokus.

Nachdem der Magistrat dieser Tage die Entscheidung getroffen hatte, das Quartiersmanagement an "Qurban" zu vergeben, wurden jetzt die Räume des Quartiersbüros an die künftigen Nutzer übergeben. Wie der Qurban-Geschäftsführer Marcus Schenk im Gespräch mit dem OB und Bürgermeister erläuterte, ist der Dienstleister mit Sitz in Siegburg seit 1995 in verschiedenen sozialen, kulturellen und urbanen Domänen aktiv, unter anderem auch in der Nachbarstadt Offenbach. Wie er weiter ausführte, wird Quartiersmanager Michael Englert im Quartiersbüro als fester Ansprechpartner regelmäßig vor Ort sein. "Jede und jeder hier im Viertel soll wissen, dass es mich als Ansprechpartner und das Quartiersbüro als Anlaufstelle sowie als Raum für unterschiedliche Aktivitäten gibt", bekundet der neue Quartiersmanager Michael Englert. In den nächsten Wochen und Monaten will er die Menschen rund ums Hafentor darüber informieren, wie es in dem Fördergebiet jetzt weitergeht. "Die Zahl der Einwohner gibt es her, sich jeder einzelnen Bewohnerin und jedem einzelnen Bewohner persönlich vorzustellen und genau das ist auch meine Absicht."

Wie im "Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept" (ISEK), das für das Fördergebiet quasi die Regieanweisungen für die nächsten fünf bis zehn Jahre vorgibt, festgehalten ist, soll mit dem Quartiersmanagement eine Unterstützungsstruktur implementiert werden, die mit ihrer Präsenz vor Ort eine niedrigschwellige Anlaufstelle und einen Treffpunkt für Institutionen, Bewohnerinnen und Bewohner oder Stadtteilvereine bietet. Durch aufsuchende Beteiligungsformen hofft man, auch die in der Regel schwerer erreichbaren Zielgruppen zu erreichen und zu aktivieren. Der neue Quartierstreff soll zudem Teilhabe für alle Bewohnerinnen und Bewohner im Fördergebiet ermöglichen und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen sowie zwischen Wohnnutzung und Kreativen Künstlern stärken.

Dass sich das Hafentorviertel stadt- und sozialräumlich als Herausforderung darstellen wird, ist dem neuen Quartiersmanager nach eigenen Worten bereits bei seinem Besuch vor fast einem Jahr bewusst geworden. Gleichzeitig hat er aber in den letzten beiden Wochen vor Ort in den ersten Gesprächen mit den Menschen vor Ort einen Wunsch nach Veränderung und die Bereitschaft mitzuarbeiten feststellen können. "Diese beiden Rahmenbedingungen zu einem erfolgreichen Beteiligungsprozess zu vereinen, drauf freue ich mich sehr", machte Englert deutlich, dass er die Aufgabe mit viel Begeisterung und Tatkraft angehen wird.

Neben dem Freigerichtviertel und der Südlichen Innenstadt wurde mit dem Hafentor bereits das vierte Quartier in Hanau für ein Förderprogramm berücksichtigt, das in besonderem Maße die sozialen Aspekte unterstützt. Das Projekt Soziale Stadt Lamboy ist allerdings bereits abgeschlossen. "Wie positiv sich die Impulse eines solchen Programms auswirken, können wir heute in den Fördergebieten Freigerichtviertel und Südliche Innenstadt bereits hervorragend nachvollziehen", betonte Oberbürgermeister Kaminsky und Bürgermeister Weiss-Thiel ergänzte, dass es in Hanau bereits mehrfach gelungen ist, eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung dank der Bund-Land-Förderprogramme anzustoßen.

Für das Fördergebiet Hafentor hat die Stadt seit Aufnahme in das Programm "Sozialer Zusammenhalt" bisher drei Förderbescheide durch Bund und Land über insgesamt 2,3 Millionen Euro erhalten. "Zusammen mit dem städtischen Eigenanteil von 800.000 Euro fließen insgesamt 3,1 Millionen Euro in die Entwicklung des Quartiers", so der OB. Da das Projekt erst jetzt richtig durchstarte, stehe auch nahezu der gesamte Betrag noch zur Verfügung. Doch die Stadt könne auf weitere Fördermittel hoffen, da die Option bestehe, mindestens zehn Jahre Fördermittel zu beantragen. Dieser Zeitraum ende für das Quartier Hafentor erst 2027.

Quelle: Stadt Hanau


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