Vortrag: Die Rolle der „Trümmerfrauen“

Hanau
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Im Rahmen der Ausstellung "Leben im Krieg. Perspektiven auf Hanau im Zweiten Weltkrieg", die derzeit im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe zu sehen ist, findet am Donnerstag, 9. September, ein Vortrag von Dr. Leonie Treber im Kulturforum Hanau statt.



Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle der "Trümmerfrauen". Leonie Treber ist seit Oktober 2020 Geschäftsführerin des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. Nach ihrem Studium der Geschichte, Soziologie und Germanistik an der TU Darmstadt promovierte sie an der Universität Duisburg-Essen. Die dabei entstandene Arbeit ist im Sommer 2014 unter dem Titel: "Mythos Trümmerfrauen. Von der Trümmerbeseitigung in der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Entstehung eines deutschen Erinnerungsortes" im Klartext Verlag erschienen.

Die "Trümmerfrau" gehört zum festen Repertoire nahezu jeder historischen Darstellung der Nachkriegszeit, ganz gleich ob in TV- und Printmedien, in Schulbüchern oder in Ausstellungen der historischen Museen. Vor diesem Hintergrund spürt Leonie Treber in ihrem Vortrag dem Mythos der "Trümmerfrauen" nach. Sie stellt dar, wie die Enttrümmerung der Städte stattgefunden hat und welche Rolle dabei den deutschen Frauen zukam. Davon ausgehend zeigt sie, wie der Mythos der "Trümmerfrau" in der unmittelbaren Nachkriegszeit entstanden ist und mit welchen Bedeutungsinhalten er seitdem in BRD, DDR und dem wiedervereinten Deutschland aufgeladen wurde bzw. wird.

Teilnahmebedingung ist die vorherige Anmeldung unter Telefon 06181-295 1799 oder schriftlich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Veranstaltung findet vorbehaltlich der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen statt.

Zur Ausstellung: Die Ausstellung "Leben im Krieg. Perspektiven auf Hanau im Zweiten Weltkrieg", die im Dachgeschoss von Schloss Philippsruhe gezeigt wird, nimmt den 75. Jahrestag der Zerstörung Hanaus am 19. März 1945 zum Anlass für eine interaktive Präsentation. Dabei steht vor allem das Alltagsleben im Zweiten Weltkrieg im Mittelpunkt. Wer lebte unter welchen Bedingungen in Hanau? In einem Krieg, der intensiv vorbereitet wurde und immer umfassender in alle Bereiche des Lebens hineinwirkte. Durch einen bewussten erzählerischen Perspektivwechsel sollen die unterschiedlichen Aspekte des Lebens schlaglichtartig herausgearbeitet werden. Erstmals werden auch die erinnerungskulturellen Entwicklungen nach 1945 betrachtet und bis an die Jetztzeit herangeführt. Seit Anfang Juni sind auch Elemente der Stadtlaborausstellung "Ich sehe was, was du nicht siehst. Rassismus, Widerstand und Empowerment" des Historischen Museum Frankfurt in die Ausstellung integriert.

In der Stadtlaborausstellung des Historischen Museums Frankfurt wurde das Thema Rassismus von rund 60 Stadtlaborantinnen und Stadtlaboranten beleuchtet. Angegliedert an die Ausstellung "Leben im Krieg – Perspektiven auf Hanau im Zweiten Weltkrieg", schlagen die Beiträge einen Bogen in die Gegenwart und zeigen, dass Rassismus auch heute präsent ist. Ergänzt werden die Frankfurter Beiträge von einer Posterausstellung zum Thema Rassismus von Jugendlichen des Leistungskurses Geschichte der Hohen Landesschule in Hanau.

Quelle: Stadt Hanau


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