Grüne empört über Verschiebung des Berichts zur sozialen Lage

Hanau
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

„Kommunale Datenerhebung und die Erstellung eines Berichts zur sozialen Lage sind Grundlagen des Arbeitsprozesses einer Stadt. Hierauf fußen alle Entscheidungen, die Armut und Ausgrenzung bekämpfen wollen“ sagte der sozialpolitische Sprecher der Grünen und der Kandidat zur Landtagswahl, Robert Erkan, in der vergangenen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.



Es ging in einem Antrag darum, den letzten Bericht zur sozialen Lage aus dem Jahr 2008 nun endlich zu aktualisieren und neue angemessene Handlungsempfehlungen zu geben. Den Antrag hatte „Die Fraktion“ eingebracht. In einem Änderungsantrag wollten die Koalitionsfraktionen SPD, CDU und FDP das Ganze auf nach der Kreisfreiheit verschieben. Hierzu ernteten Sie den geballten Unwillen der Opposition, da dies bedeutet, dass noch einmal einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren bis zur Erstellung verstreichen wird. 

„Worauf gründen Sie eigentlich heute soziale Handlungsentscheidungen, wenn keine datenbasierte Evaluierung stattfindet?“, fragte Erkan in Richtung des hauptamtlichen Magistrates. „Machen Sie Sozialarbeit nach ‚Pi mal Daumen‘?“

Die Grünen können das Argument, dass erst nach der Kreisfreiheit hinreichend Daten vorliegen sollen, nicht nachvollziehen. Dies müsse heute eigentlich viel einfacher gehen als beim letzten Sozialbericht von 2008. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Angelika Gunkel legte dar, dass in den letzten Jahren immer wieder eine regelmäßige Berichterstattung über die soziale Lage in Hanau versprochen worden sei, aber niemals kam. Auch der Seniorenbeirat der Stadt Hanau fordere aktuelle Daten. Den schließlich angenommenen Änderungsantrag bezeichnete Gunkel abschließend als „Verhinderungsantrag und Armutszeugnis für die derzeitige Stadtregierung“.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de