Hanau: Stuhlpatenschaften für das Comoedienhaus Wilhelmsbad

Zahlreiche Freundinnen und Freunde des Comoedienhauses, die sich mit einer Stuhlpatenschaft für den Erhalt des historischen Theaters engagieren, verfolgten die Übergabe des symbolischen Schecks an den Karussell-Förderverein.

Hanau
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Das Comoedienhaus Wilhelmsbad hat eine stetig wachsende Fangemeinde. Das zeigte sich jüngst beim Treffen derjenigen, die Hanaus historisches Theater durch eine Stuhlpatenschaft unterstützen. Eingeladen hatte der „Förderverein für das historische Karussell in Wilhelmsbad e.V.“, der vor rund fünf Jahren die Idee der Stuhlpatenschaften neu belebte und das Projekt seitdem federführend betreibt.



Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) nutzte die Gelegenheit, den Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Vereinen für ihr Engagement zu danken. "Die Aufgabe, das Comoedienhaus Wilhelmsbad für viele weitere Jahre als Theater zu erhalten, ist gewaltig und wird nur dann gelingen, wenn viele an einem Strang ziehen", betonte er. Dem Karussellverein, der durch seinen Vorsitzenden Stefan Bahn und dessen Stellvertreter Thomas Niewalda sowie Schatzmeister Tobias Henkes vertreten war, dankte OB Kaminsky für sein Engagement und die Mobilisierung zahlreicher Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Den Anwesenden versicherte er, "dass Ihr Patenschafts-Beitrag bestens angelegt ist und es gilt, dass wir als Brüder-Grimm-Stadt jeden Euro, den der Förderverein für die Sanierung sammelt, verdoppeln werden. Das habe ich dem Verein zu Beginn seines Engagements versprochen, und diese Zusage steht!" Mit der Übergabe eines symbolischen Schecks in Höhe von 52.067,27 Euro unterstrich der OB dieses Versprechen eindrucksvoll. Mit dem Betrag verdoppelt die Brüder-Grimm-Stadt die zweckgebundenen Spenden, die der Karussellverein in den Jahren 2020 bis 2023 eingesammelt hat. Für den Karussellverein dankte Vorsitzender Stefan Bahn den Patinnen und Paten für das langjährige Vertrauen in den Verein und das Projekt, das entgegen der Planung doch wieder längerfristig angelegt ist. Weiter dankte er der Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft BFG, Nicole Rautenberg, für das erfolgreiche Miteinander bei allen Aktivitäten des Fördervereins.

Theaterbetrieb wird im Sommer 2025 eingestellt Zur anstehenden Sanierung des 1781 erbauten Theaters hatte OB Kaminsky Neuigkeiten im Gepäck. "Nach mehr als 54 Jahren durchgängigen Spielbetriebs seit der Wiedereröffnung 1969 lässt sich nicht mehr übersehen, dass unser kleines Barocktheater dringend saniert werden muss, sowohl baulich wie auch technisch", erläuterte er. Der OB unterstrich, dass die Stadt Hanau erhebliche Investitionen zum Erhalt der baulichen Substanz sowie der Erfüllung behördlicher und brandschutztechnischer Anforderungen aufbringen werde. Alle erforderlichen Schritte seien unternommen. Kaminsky kündigte an, dass der Theaterbetrieb mit Beginn der Sommerpause im Jahr 2025 eingestellt werde. "Die Schließung ist unumgänglich, damit die umfassende Sanierung angegangen werden kann. Die Betriebssicherheit ist nicht länger zu gewährleisten und es wird zunehmend aufwändiger, Ausfälle bei den technischen Anlagen zu beheben". OB Kaminsky äußerte sich optimistisch, dass Hanaus kleines historisches Theater mit vereinten Kräften baulich und technisch zukunftsfest gemacht werden könne. "Gemeinsam schaffen wir beste Voraussetzungen, um an diesem einzigartigen Kulturort weiterhin Unterhaltung in historischer Umgebung zu bieten", unterstrich er.

"Wilhelmsbad im Herzen"
Das Vorhaben, für alle 211 Plätze im Comoedienhaus Wilhelmsbad "Stuhlpatenschaften" zu vergeben, ist das Projekt 1 der Reihe "Wilhelmsbad im Herzen", die der Karussell-Förderverein nach einer Satzungsänderung im Jahr 2019 ins Leben gerufen hat. Inzwischen haben sich für alle der insgesamt 16 Logen sowie für mehr als zwei Drittel der Sitzplätze Patinnen und Paten engagiert. Darüber hinaus haben Stefan Bahn und die Mitglieder des Fördervereins bereits mehrere Benefiz-Veranstaltungen für Hanaus historisches Theater mit barockem Charme organisiert. Auch in diesem Jahr stehen mit dem hr2-RadioLiveTheater am 8. März und am 30. November sowie einem Konzert der Mainzer Hofsänger am 6. Dezember drei hochkarätige Veranstaltungen im Programm, deren Erlös ebenfalls in die technische Ertüchtigung fließen wird. Für das Frühjahr 2025 kündigte Stefan Bahn eine weitere Benefizveranstaltung mit dem hr2-RadioLiveTheater im und für das Comoedienhaus an.

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Zahlreiche Freundinnen und Freunde des Comoedienhauses, die sich mit einer Stuhlpatenschaft für den Erhalt des historischen Theaters engagieren, verfolgten die Übergabe des symbolischen Schecks an den Karussell-Förderverein.

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Die Vorstände des Karussell-Fördervereins Thomas Niewalda, Susanne Hohl-Glassen, Stefan Bahn (v.l.n.r.) und Tobias Henkes (5.v.l.) freuen sich über die Verdopplung der eingeworbenen Spenden für das Comoedienhaus Wilhelmsbad durch die Stadt Hanau. OB Claus Kaminsky (Mitte) und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (1.v.r.) überbrachten den symbolischen Scheck beim Empfang der Stuhlpatinnen und -paten.

Fotos: Stadt Hanau / Moritz Göbel


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