Darin waren sich Delegierte von zwölf interreligiösen Dialoginitiativen sowie zwei Abgeordnete der hessischen Regierungskoalition beim Landeskongress der Räte der Religionen einig. Ausgerichtet hatte die Zusammenkunft am Sonntag, den 5. Mai 2024, der Runde Tisch der Religionen in Hanau. Die hessische Landesregierung wolle „den interreligiösen Dialog weiter fördern und die Verständigung zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen weiter stärken“, schrieben CDU und SPD in ihren Koalitionsvertrag. Auf Einladung des Organisationsteams erläuterten die Landtagsabgeordneten Peter Franz (CDU) und Cirsten Kunz (SPD) diese Pläne und beantworteten Fragen.

„Gerade jetzt dürfen wir nicht darin nachlassen, miteinander zu reden“, erklärte Franz. Das friedliche Miteinander sei hierzulande bedroht von Leuten, die unentwegt Angst und Hass schürten. Menschen guten Willens müssten daher zusammenstehen. „Aktiven interreligiösen Dialog kann sich die Politik wünschen, aber nicht verordnen“, ergänzte Kunz. Hessen sei ein offenes und vielfältiges Land. Das Engagement von Räten und Runden Tischen der Religion fördere Gemeinschaft und Toleranz.  

Mit kurzen Wort- und Gesangsbeiträgen zum Thema „Miteinander leben“ stimmten Aktive der am Runden Tisch der Religionen in Hanau vertretende Gemeinden im Rahmen einer multireligiösen Andacht auf die Veranstaltung ein. Beteiligt waren die evangelische und katholische Kirche, die Jüdische Gemeinde, das Islamisches Informations- und Begegnungszentrum, die Bahá'í, die Ahmadiyya Muslim Jamaat sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

„Der Austausch über Religionsgrenzen hinweg fördert das demokratische Miteinander“, betonte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri in einem Grußwort für die Stadt Hanau. Die Geschichte Hanaus sei von Vielfalt, Toleranz und Zuwanderung geprägt. So sei die Neustadt durch den Zuzug wallonischer und niederländischer Glaubensflüchtlinge zustande gekommen. Es sei unabdingbar, dass Offenheit und Toleranz in unserer modernen Stadtgesellschaft gelebt werden. Dazu gehöre auch, sich gemeinsam gegen jeglichen Extremismus zu stellen, der mit unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung nicht vereinbar sei.

Ein wesentlicher Programmpunkt waren die Berichte über das Wirken der verschiedenen interreligiösen Dialoginitiativen. Vorträge, Talkformate, Ausstellungen, Feste und Veröffentlichungen dienten vielerorts dazu, miteinander ins Gespräch zu kommen und Menschen anderen Glaubens kennenzulernen. Dazu gehörten auch kreative Angebote wie das gemeinsame Kochen. Vertreten beim Landeskongress waren Delegierte von Räten und Runden Tischen der Religionen in Darmstadt-Dieburg, Dietzenbach, Dreieich, Frankfurt am Main, Fulda, Gießen, Hanau, Kassel, dem Main-Kinzig-Kreis, Marburg, dem Odenwaldkreis und Offenbach.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat stellten großzügig ihr Hanauer Gotteshaus, die Bait-ul-Wahid Moschee an der Hafenstraße, als Tagungsstätte zur Verfügung und luden die Anwesenden zudem zum Mittagessen ein. Durch das Programm führten Vikarin Anna Berting, Adnan Mustafa, Mehrdokht Schäfer und Dr. Ralf Grünke vom Organisationsteam des diesjährigen Landeskongresses.

Der Landeskongress der Räte der Religionen ist nicht an eine zentrale Organisation angegliedert, sondern wird im Wechsel von teilnehmenden Dialoginitiativen vorbereitet und durchgeführt. Der erste Landeskongress der Räte der Religionen fand 2023 in Gießen statt. Hanau war der zweite Tagungsort des jährlichen Treffens. Der nächste Kongress ist für den 18. Mai 2025 in Fulda geplant.


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