Wildpark "Alte Fasanerie": Wisent-Bulle Fadi zieht in den Kaukasus

Quelle: Wildpark Alte Fasanerie

Klein-Auheim
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Es ist ein historisches Comeback: Die Rettung des Europäischen Bison, auch Wisent genannt, gehört zu den größten Erfolgsgeschichten im internationalen Artenschutz. Einst im natürlichen Lebensraum ausgerottet, ziehen heute wieder Wisente durch Europäische Wälder. An einem Herzstück dieses Rettungsplans beteiligt sich jetzt auch der Tierpark Alte Fasanerie. Der Wisentbulle Fadi, am 10. Juni 2021 in Hanau Klein-Auheim geboren, ist im Laufe des Novembers beim nächsten Wisent-Transport gen Kaukasus mit an Bord, der vom WWF und seinen Partnern organisiert wird.



Fadi ist Teil einer elf Tiere umfassenden Gruppe, die in Aserbaidschan eine neue Heimat finden wird und den dortigen Bestand des Europäischen Bisons stützen soll.

„Mit Fadi zieht ein waschechter Hesse in den Kaukasus“, erklärt Aurel Heidelberg, Projektkoordinator beim WWF Deutschland. „Es freut uns sehr, dass sich die Alte Fasanerie Klein-Auheim und HessenForst an dem Wiederansiedlungsprojekt für Wisente im Kaukasus beteiligt. Ziel ist es, in Aserbaidschan einen stabilen Wisentbestand aufzubauen. Dafür ist ein junger, kräftiger Bulle wie Fadi von entscheidender Bedeutung. In unserer von der Zerstörung der Artenvielfalt geprägten Zeit ist Fadis Auswilderung ein erfreulicher Lichtblick, der Mut macht.“ Bereits seit vielen Jahren setzt sich der WWF für die Rückkehr des Wisents in seinen natürlichen Lebensraum im Kaukasus ein. Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts in Aserbaidschan wurden bislang 36 Wisente in der Kernzone des rund 1300 km² großen Shahdag Nationalparks ausgewildert. Die Tiere haben sich bereits vermehrt und der Bestand ist auf 50 angewachsen. Bis 2028 sollen insgesamt 100 Tiere aus europäischen Zoos und Tierparks dort ein neues zuhause finden.

„Als Zoologische Einrichtung sieht sich die Alte Fasanerie, als Teil der Hessischen Landesforstverwaltung,  in der Verantwortung einen effektiven Beitrag für den Artenschutz zu leisten“, erklärt Dr. Marion Ebel von der Alten Fasanerie. „Das Wisent steht exemplarisch für das tragische Schicksal so vieler Wildarten, die durch Nachstellung und Lebensraumzerstörung durch den Menschen an den Rand der Ausrottung gebracht wurden. Mit Fadis Auswilderung leisten wir einen Beitrag dafür, dass diese beeindruckenden Tiere in ihre über viele Jahrhunderte angestammten Reviere zurückkehren können.“

Das Wiederansiedlungsprojekt für Wisente unter Koordination des WWF ist eine gemeinsame Initiative des aserbeidschanischen Umweltministeriums, dem Zoo und Tierpark Berlin, der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern. Unterstützt wird die Auswilderung Fadis dieses Jahr vom Förderverein Wildpark „Alte Fasanerie” e.V., HessenForst und der holländischen Artenschutz-Stiftung „Rewildering Europe“.

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Quelle: Wildpark Alte Fasanerie


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