Hanau: Indoor-Funpark mit Kletteranlage und Trampolinwelt

Steinheim
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Als "willkommene Ergänzung des Freizeit- und Bewegungsangebots für die ganze Familie und insbesondere für junge Menschen" sieht Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) den Indoor-Funpark an, den die Schoofs Immobilien GmbH an der Otto-Hahn-Straße bauen will. Es werde eines der attraktivsten Indoor-Freizeit- und Bewegungsangebote in der Rhein-Main-Region entstehen.



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Architektonisch werde das gelungene Fachmarktzentrum "Rondo" direkt gegenüber durch den ellipsenförmigen Neubau "anspruchsvoll ergänzt und habe in seiner Form ein Alleinstellungsmerkmal unter den  Indoor-Erlebniswelten" – auch weil Schoofs-Geschäftsführer Mohamed Younis wie beim "Rondo" wieder mit Architekt Markus Rathke zusammenarbeite. Diese beiden stellten dem Magistrat jetzt ihr Bauvorhaben vor, das bis zum Juni genehmigt sein soll. Die Detailpläne werden am 12. Mai im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung auch der Öffentlichkeit im Detail präsentiert.

OB Kaminsky betonte im Magistrat, dass der an der Otto-Hahn-Straße geltende Bebauungsplan rechtsverbindlich sei und gewerbliche Nutzung zulasse. Kaminsky ruft in Erinnerung, dass dieses bestehende Baurecht der Stadt Hanau glücklicherweise dazu verholfen habe, dass dort eine Möbelhaus-Bauruine verschwinden und das einzigartige Fachmarktzentrum "Rondo" entstehen konnte. Im derzeit laufenden Baugenehmigungsverfahren gebe es zwar keine Beteiligung der Öffentlichkeit. Aber die Stadt werde "selbstverständlich mit Nachdruck darauf achten, dass kein Lärm entsteht, der Verkehr fließt und der Naturschutz beachtet wird". Das gelte auch für die Eidechsen, die als bedrohte Reptilien in einen anderen Lebensraum umgesiedelt würden, wie schon vor Jahren beim Kinzigbogen erfolgreich vollzogen.

Architekt Rathke stellte das Bauvorhaben im Magistrat näher vor. Er sprach davon, dass die drei entstehenden Geschosse mit "elliptischer Kontur" an der B 45 eine "signifikante Landmarke" bilden sollen. Die Formsprache des "Rondo" und des China-Restaurants als Gebäudenachbarn werde aufgenommen. Im Funpark werden die beiden Obergeschosse in Ellipsenform verdreht zum Erdgeschoss angeordnet. Durch die Verdrehung entstehen in Parterre ein Vordach über dem Eingang und im ersten Obergeschoss zwei attraktive Außenterrassen. Charakteristisch für das Gebäude ist zudem ein offener Zentralraum durch alle Stockwerke mit Glasoberlicht, womit die Sicht aus der Luft einem Auge mit Iris und Pupille gleicht.

Die offene Mitte ist Rathke zufolge nötig, um dort eine mehr als zehn Meter hohe Kletterwelt über alle drei Etagen zu ermöglichen. Damit sei diese Anlage eine der höchsten Deutschlands. Das Klettergeschehen lasse sich von den Geschossen aus verfolgen. Über das erste und zweite Stockwerk erstreckt sich darüber hinaus eine Trampolinwelt. In Parterre ist neben einer interaktiven Spielanlage eine Snack-Gastronomie mit rund 280 Sitzplätzen zu erwarten, die dem China-Restaurant auf der anderen Straßenseite keine Konkurrenz machen solle. Für die stützenfreie, skelettartige Innenarchitektur setzt Schoofs Immobilen den Baustoff Holz ein. Die Konstruktion ist als Kombination aus Stahlbeton mit Holzelementen im zweiten Obergeschoss vorgesehen. Der Baustoff Holz sei als solcher nachhaltig, so Rathke. Zudem erlaube das System eine andere Nachnutzung etwa für Büro- oder Handelszwecke, wobei sich die Fassade passend öffnen oder jetzige Glasfronten schließen ließen.

Eine Glasfront ermöglicht von der Bundesstraße einen Blick auf das Innere des Funparks. Damit werde zugleich viel Tageslicht gespendet, was die Beleuchtungskosten mindere, so der Architekt weiter. Die Kompaktheit der elliptischen Form optimiere die Energieeffizienz. Schoofs-Geschäftsführer Younis schätzt den entstehenden Funpark in dieser Form als "zumindest in Deutschland einmalig" ein. Für den Standort spreche die gute Straßenanbindung, wie die Resonanz auf das "Rondo" zeige. Der Betreiber der "Nori Funparks" habe als Standort einen "Hotspot im Rhein-Main-Gebiet" gesucht, daraufhin habe Schoofs den an der Otto-Hahn-Straße angeboten.

Younis zufolge werde es Familieneintrittspreise und Schulklassen-Angebote geben. Er hat vor Menschen vom benachbarten Behindertenwerk Main-Kinzig in die Funpark-Arbeit mit einzubeziehen. 35 bis 50 Arbeitsplätze sind auf einer Nettonutzfläche von rund 4600 Quadratmetern vorgesehen. Der Baubeginn soll im Herbst 2021 sein, die Inbetriebnahme des Funparks ist für Weihnachten 2022 zu erwarten.  Baumfällarbeiten haben bereits stattgefunden, bevor die Brut- und Setzzeit von März bis September begonnen hat. Bürgermeister Axel Weiss-Thiel sagte im Magistrat, als Jugenddezernent begrüße er das neue Angebot, damit insbesondere der Nachwuchs Ausdauer, Koordination und Motorik trainieren sowie die Abenteuerlust befriedigen könne. OB Kaminsky verspricht sich von dem ergänzten Gebäudeensemble an der Otto-Hahn-Straße ein "Gewerbegebiet, das sich von anderen gesichtslosen wohltuend abhebt und damit zeigt, dass dort ein Ort der Begegnung jenseits der virtuellen Einkaufs- und Spielewelt sein kann". Der Funpark sei für Hanau eine "klare Standort-Bereicherung".         

Foto: So soll das ellipsenförmige Gebäude des Funparks aussehen vom Kreisverkehr aus betrachtet. Quelle: Schoofs/Rathke Architekten


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