Bevölkerung bei heftigen Niederschlägen frühzeitig warnen

"In seiner Antwort teilte der Magistrat nun mit, dass die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Abwasserkanalisation nicht primär von Starkregenereignissen abhänge, wie sie am besagten 22. Mai auftraten. Stattdessen wird die Kapazität gemäß DIN anhand von Regenereignissen überprüft, die statistisch etwa einmal im Jahr auftreten und mit einer Niederschlagsmenge von etwa 16 Litern pro Quadratmeter in 15 Minuten verbunden sind. Es gäbe zwar noch einige Engstellen in Steinheim, bei denen es jedoch rechnerisch zu keinem Überstau bis zur Straßenoberkante kommt. Bei Neubauvorhaben werden Anschlussgenehmigungen laut Magistrat nur erteilt, wenn der Niederschlagsabfluss eines Grundstücks rechnerisch nicht mehr als 11 Liter pro Sekunde bezogen auf 1.000 Quadratmeter beträgt. Damit würde sichergestellt, dass die Kapazität der Kanalisation für den Bemessungsfall ausreichend ist und den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes Rechnung getragen wird. Am 22. Mai 2023 fielen in 90 Minuten etwa 40 Liter pro Quadratmeter Regen. Dies entspricht einem Niederschlagsereignis mit einer Häufigkeit von etwa 1-mal in 20 bis 30 Jahren, wie vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigt. Kein Kanalnetz sei in der Lage, eine solche Niederschlagsmenge schadlos abzuleiten. Die begrenzten Oberflutungen in Steinheim während dieses Ereignisses waren hauptsächlich auf die lokal begrenzte Natur von Starkregen zurückzuführen. Diese Unvorhersehbarkeit erschwert genaue Vorhersagen, weshalb derzeit ein eigenes Starkregen-Frühalarmsystem für Hanau aufgebaut wird, um größere Sach- und Personenschäden zu vermeiden, wie sie beispielsweise im Ahrtal auftraten", heißt es in einer Pressemitteilung.

"Nach der Inbetriebnahme des Starkregen-Frühalarmsystems ist die Erstellung von Starkregenkarten für das Stadtgebiet von Hanau geplant. Diese werden die Grundlage für weitere Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum bilden.Die CDU Fraktion im Ortsbeirat Steinheim begrüßt diese Informationen des Magistrats. Wir freuen uns, dass sich der Magistrat dem Thema annimmt und mit dem Starkregen-Frühwarnsystem sowie den Starkregenkarten alles dafür tut, um die Bevölkerung bei heftigen Niederschlägen frühzeitig warnen zu können. So können alle notwendigen Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden, um Sach- und Personenschäden abzuwenden", so die CDU-Fraktionsvorsitzende, Bettina Sommer.