Der Stadtteil wächst und wächst...

Wolfgang
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Die Entwicklung der zahlreichen Bauprojekte im Stadtteil, das Fortschreiten der Betriebsansiedlungen, sowie die Planungen für Schulen und Kitas sowie 33 weitere Tagesordnungspunkte standen auf dem Programm für das Stadtteiltreffen Großauheim/Wolfgang, das im Rahmen der Ortsbeiratssitzung in der Alten Schule am Hans-Gruber-Platz stattfand.



Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und Stadtrat Thomas Morlock (FDP) gaben dem Ortsbeirat Rückmeldung zu den im letzten Jahr gestellten Anträgen und unterrichteten sie über Veränderungen im Stadtteil, in dem rund 17.430 Menschen leben. Unterstützt wurden sie dabei durch MitarbeiterInnen der städtischen Ämter und Eigenbetriebe.

Der Weg zum neuen Stadtquartier "Pioneer Park Hanau" sei nun freigegeben, berichtete OB Kaminsky. Erst vor wenige Tagen hätten die Stadtverordneten dem Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan zugestimmt. Hier sollen rund 1.600 Wohneinheiten für 5.000 neue Einwohner entstehen. Die Vermarktung laufe bereits. "Für das Teilgebiet Triangle wurde bereits Baurecht geschaffen. Bauanträge für liegen bereits vor", berichtet der OB. "Für die denkmalgeschützten Gebäude wie die Kirche und die Kantine werde aktuell eine Sanierungssatzung erarbeitet. Entlang der Aschaffenburger Straße werde für die "fünf Brüder" genannten historischen Gebäude entlang der Aschaffenburger Straße weiterhin nicht störende gewerbliche Nutzungen gesucht.

Im Bezug auf den geplanten Wohnpark auf dem Bautz-Areal habe die Stadtverordnetenversammlung im Sommer den Aufstellungsbeschluss "Quartiersentwicklung Bautz" gefasst. Das ehemalige Gewerbegebiet solle in ein städtisches Wohnquartier umgewandelt werden. "Bauträger Bien Ries hat das Gelände zwischenzeitlich erworben. Am 14. November um 18 Uhr wird es eine Veranstaltung für die Bürger und Bürgerinnen über die künftige Nutzung geben", kündigte Kaminsky an.

Zum Lehrhöferpark berichtete der OB, dass die geplante Gesamtzahl der Wohneinheiten dort derzeit 628 Stück betrage. Davon seien 289 Wohneinheiten fertiggestellt und bezogen. Aktuell liege ein noch Bauantrag für einen Neubau mit 118 Wohneinheiten vor. Zur Underwood-Kaserne, für die von der Stadt eine Nutzung durch Hanau Straßenbahne und Abfallentsorgung in Erwägung gezogen wurde, teilte der OB mit: "Wir sind von diesem Plan abgekommen. Aufgrund der weiten Anfahrt in das übrige Stadtgebiet hat sich der Standort hierfür als ungünstig erwiesen." Die laufenden Kosten für die Wege und der Zeitaufwand für Leerfahrten sei zu hoch und machten diese Idee eher unwirtschaftlich. Für die Underwood-Kaserne werde weiterhin nach einer Nutzungsmöglichkeit gesucht.

Auf der Großauheim-Kaserne sei die Ansiedlung eines Rechenzentrums geplant für das der Investor P3 (Point Properties GmbH aus Frankfurt) Flächen erworben habe. "Das Bebauungsplanverfahren wird fortgeführt. Im November 2019 steht die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an", berichtete Kaminsky. Für den südlichen Teil der ehemaligen Großauheim-Kaserne (Fläche 75.000 m²) habe die Stadtverordnetenversammlung im Frühjahr einen Beschluss für das Aufstellungsverfahren eines Bebauungsplans für eine Nutzung einer Freiflächenphotovoltaikanlage gefasst. Vorhabenträger seien die Stadtwerke Hanau gemeinsam mit der Firma AHS Solar. Die erforderlichen Gutachten für den Entwurf des Bebauungsplans seien beauftragt, so der OB. Rund um das Thema "Betriebsansiedlung" verkündete der OB: "Das Fraunhofer Institut plant Ende 2019 sein neues Gebäude im Fraunhofer Science Park direkt neben dem Industriepark Wolfgang zu beziehen." Evonik bündele künftig verschiedene IT-Abteilungen in Neubau im Fraunhofer-Science Park. "Hier entsteht sei März dieses Jahres ein Gebäude für rund 300 Mitarbeiter der Evonik-IT sowie ein Parkhaus mit rund 400 Stellplätzen." Die Fertigstellung sei geplant für Januar 2020.

Insgesamt sei man optimistisch, was die Restvermarktung der rund 35.000 Quadratmeter Flächen auf der ehemaligen Wolfgang-Kaserne – jetzt Fraunhofer Science Park – betreffe. Ein weiterer Teilankauf durch die städtische BAUprojekt GmbH sei geplant. Zum städtischen Grundstück an der Brüning-Nicolaystraße (hinter Café del Sol) berichtete der OB: Rund 11.000 Quadratmeter Grundstück wurden Ende 2017 verkauft. Entstehen soll hier das Firmengelände von "Streetbox". Das neue Konzept aus der Schweiz präsentiere modulare Gewerberäume für individuelle Ausgestaltung zum Kauf oder Miete ab 110 Quadratmetern Grundfläche über zwei Ebenen für Werkstatt, Showroom oder Büro. Die Fertigstellung sei geplant für Frühjahr/Sommer 2020. Zum Antrag des Ortsbeirats auf eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in der Nähe des Rochusplatzes verkündete der OB: "Vor wenigen Tagen fand ein Ortstermin mit den Stadtwerken sowie Ortsvorsteher Dunkel statt. Zwei mögliche Plätze wurde für geeignet erachtet. Eine weitere Prüfung der Eignung und eine entsprechende Entscheidung folgen."

In Vertretung von Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, berichtete OB Kaminsky auch über Neuentwicklung und Planungen an den Schulen im Stadtteil: "Im Hinblick auf die August-Gaul-Schule gibt es erste Gespräche hinsichtlich einer möglichen Erweiterung der Schule in Hinblick auf die Entwicklung des Bautz-Geländes. Des Weiteren wird die Innensanierung einschließlich Ertüchtigung des Brandschutzes fortgeführt." Für die Innensanierung des Verwaltungstraktes der Eichendorfschule seien im Entwurf des Wirtschaftsplans 2021 ebenfalls entsprechende Mittel vorgesehen. "In der Elisabeth-Schmitz-Schule ist - auf Wunsch der Schule - das Sekretariat und das Rektorzimmer in das 1. Obergeschoss verlegt worden, um im Erdgeschoss zwei neue Klassenzimmer zu schaffen", berichtete Kaminsky. Für 2020 sei die Erneuerung der Fensterbänder der Turnhalle geplant.

"Die Robinsonschule ist die Grundschule im Stadtgebiet mit dem höchsten Wachstum" berichtete der Oberbürgermeister. Mit der Errichtung der neuen Grundschule auf dem Gelände des Pioneer Park Hanau ab dem Schuljahr 2023/24 werde dieser Entwicklung entgegengesteuert. "Die Lindenauschule soll in den nächsten Jahren umfassend saniert werden. Zur Abstimmung des künftigen Raumbedarfs wurden bereits Gespräche mit Vertretern der Schule und dem Schulverwaltungsamt geführt", wusste Kaminsky. Diese Abstimmung müsse in weiteren Terminen noch konkretisiert werden. Nach Vorliegen eines abschließenden Raumkonzeptes müsse die Planungsleistung über ein EU-weites Verfahren ausgeschrieben werden. 935 Kinder im Stadtteil befänden sich derzeit in städtischer Kindertagesbetreuung, berichtete Kaminsky weiterhin. Für die geplante Kita im Pioneer Park Hanau sei eine neue 8-gruppige Einrichtung für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren geplant, die den Betrieb ab Frühjahr 2022 aufnehmen solle. "Die Neubaumaßnahme wird mit Hilfe von Fördermitteln finanziert. Die Vergabeverfahren für die Planungsleistungen sind abgeschlossen", so der OB. Der Beginn der Bauarbeiten sei für Mitte 2020 vorgesehen. Für das Wohngebiet in den Argonnerwiesen werde eine neue 7-gruppige Einrichtung mit dem Namen "Kita New Argonner" für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren ebenfalls für den Sommer 2022 geplant. "Aktuell wurden für den Neubau der Kindertageseinrichtung "New Argonner" Förderanträge im Rahmen der Investitionsrichtlinie in Höhe von rund 1,75 Millionen Euro gestellt. Bauherr ist die Stadt Hanau. Baubeginn ist in Absprache mit dem Eigenbetrieb Immobilien- und Baumanagement in der zweiten Jahreshälfte 2020", berichtete Kaminsky.

Stadtrat Morlock gab Rückmeldung zur anstehenden Sanierung der Auheimer Brücke: "Das von Hanau Infrastruktur Service (HIS) beauftragte Gutachten der Auheimer Brücke lag beim Landesamt für Denkmalpflege zur Prüfung in Hinblick auf die denkmalrechtlichen Belange vor. HIS erhielt im Frühjahr von diesem die Antwort, dass nach Sichtung des Instandsetzungskonzepts und eines Vor-Ort-Termins die Brücke als Einzelkulturdenkmal und Teil einer Strecke aus dem Denkmalverzeichnis unbedingt erhaltenswert sei." Die Stadt empfehle aber den Ersatzneubau der Brücke, da mit dem Erhalt und dem damit verbundenen Sanierungsaufwand des Bauwerks hohe Kosten – geschätzte sechs Millionen Euro - verbunden seien, die dem Preis eines vergleichbaren Neubaus nahekämen, berichtet der Stadtrat. Zudem könne die Dauerhaftigkeit der Maßnahme nur eingeschränkt realisiert werden, so dass die Wirtschaftlichkeit einer Instandsetzung nicht gegeben sei.

Zur geplanten Beseitigung des Bahnübergangs Heideäcker Weg teilte Morlock mit, der Abriss des Ringlokschuppens des ehemaligen Bahnbetriebswerk Hanau sowie eine Flächeninanspruchnahme des Grundstücks sei – trotz Denkmalschutz – rechtlich möglich, solle jedoch verhindert werden. Die Deutsche Bahn sei gewillt die Planung entsprechend anzupassen. Sowohl eine Straßenunterführung und als auch eine Straßenüberführung würden anstelle des Bahnübergangs in Erwägung gezogen. Mit beiden Varianten werde der Abriss des Ringlokschuppens verhindert und somit der Fortbestand der Museumseisenbahn gesichert. "Auf Grund des geringeren Grunderwerbs und des barrierefreien Ausbaus des Fuß- und Radwegs wird seitens der Verwaltung die Straßenunterführung favorisiert, da mit einer Straßenüberführung kann keine Barrierefreiheit erreicht werden kann", erläuterte Morlock. Der Planung einer Unterführung hätten Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeirat im Oktober 2019 zugestimmt. Nach derzeitigem Terminplan der DB Netz AG solle mit der Beseitigung des Bahnübergangs im Jahr 2025 begonnen werden.

Zu den geplanten Maßnahmen am Hergerswiesengraben berichtet der Stadtrat: "Die im Maßnahmenprogramm des Landes Hessen zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie enthaltene Maßnahme Schifflache am Oberlauf des Hergersweisengrabens sieht einen Rückbau der verrohrten Kanalstrecke am linken Mainufer vor. Ziel ist die Herstellung eines natürlichen, sprich offenen Wasserlaufes, um den Fischaufstieg zu erleichtern und einen ökologisch guten Gewässerzustand zu erreichen." Da die Verrohrung teilweise auf privaten Grundstücken liege, deren Eigentümer einem Rückbau nicht zustimmten, sei vom beauftragten Planungsbüro in Abstimmung mit dem HIS, der Unteren Wasserbehörde, der Unteren Naturschutzbehörde, der BImA, dem Wasser- und Schifffartsamt und privaten Anliegern eine Verlegung des Bachlaufes entworfen worden. "Dadurch wird eine Renaturierung möglich und die Zugänglichkeit des Gewässers für Unterhaltungsmaßnahmen verbessert", erläuterte Morlock. Die Grundstücksankäufe verzögerten sich derzeit noch, doch zwischenzeitlich könne die Untere Wasserbehörde die Genehmigung erteilen und mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen werden kann. "Wir rechnen mit Beginn der Maßnahme im Jahr 2020. Der Hanau Infrastruktur Service wird das Projekt weiterhin fachlich begleiten und nach Fertigstellung in seine Unterhaltung übernehmen", so der Stadtrat.

Zum Thema "Radverkehrsmaßnahmen" berichtet Morlock: "Ein Ausbau der Radverkehrsanlagen soll In den Tannen und in der Ernst-Barthel-Straße in der Hanauer Landstraße sowie am Verbindungsweg BBC-Straße – Depotstraße erfolgen." Für die nordmainische Radschnellverbindung Hanau – Aschaffenburg liege eine Absichtserklärung der beteiligten Kommunen für eine Machbarkeitsstudie vor. "Die Umsetzung dieses Radschnellwegs wird auch die Anbindung von Großauheim an die Innenstadt deutlich verbessern", ist sich der Stadtrat sicher.


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