Bislang kein weiterer positiver Fall in Sportsfield Housing

Wolfgang
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"Jetzt zahlen sich unsere Vorsorgemaßnahmen, die wir bereits zum Beginn der Pandemie ergriffen haben, aus."



Mit diesen Worten hat Bürgermeister Axel Weiss-Thiel (SPD) auf den Corona-Fall in der städtischen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge auf Sportsfield Housing reagiert. Informationen in Landessprache, Quarantäne-Wohnungen, medizinische Beratung vor Ort – die Stadt Hanau hatte unter Koordination des WIR-Fallmanagers bereits vor Wochen Vorsorge getroffen.

In Absprache mit dem Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises wurden Mitbewohner, Nachbarn, Reinigungs- und Sicherheitskräfte sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung direkt vor Ort getestet – bislang waren alle Ergebnisse negativ. "Wir halten trotzdem an unserer Grundlinie, lieber etwas vorsichtig als zu nachlässig zu agieren, fest", so Weiss-Thiel. So bleibt die Kindertagesstätte Sportsfield Housing bis mindestens 12. Juni geschlossen, die Sprachkurse der Volkshochschule sind ausgesetzt. Für die Gemeinschaftsunterkunft gilt zudem weiterhin ein Besuchsverbot.

Da es sich bei dem Infizierten um eine Einzelperson handelt, sind bislang keine Kinder betroffen. Die Stadt hat am Dienstag dennoch persönlich Kontakt zu den Leitungen der umliegenden Schulen aufgenommen, um für Transparenz zu sorgen. "Bezahlt macht sich jetzt auch die Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe, die seit mehreren Wochen Sprechstunden vor Ort anbietet", so der Bürgermeister. Diese wurde gestern ausgeweitet: Ab sofort findet in der Unterkunft täglich eine medizinische Sprechstunde statt, auch am Wochenende. Zudem haben die Johanniter eine Notfall-Hotline geschaltet, bei der sich Bewohnerinnen und Bewohner, die Symptome entwickeln, rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche melden können. "Unser Ziel ist ganz klar: Eine Weiterverbreitung des Virus verhindern", so Weiss-Thiel.

Der Bürgermeister weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass in Sportsfield Hosuing andere Wohnbedingungen herrschen als in anderen Flüchtlingsunterkünften, in denen sich das Virus in den vergangenen Wochen ausgebreitet hat. Es gebe keine Gemeinschaftsräume, die Menschen lebten in abgeschlossenen Wohneinheiten. Am Samstag hatten sich Vertreter von Kreis und Stadt zu einer Dringlichkeitssitzung in Gelnhausen getroffen, um das weitere Vorgehen eng abzustimmen. Darin wurde die Weitsicht der Stadt, bereits zu Beginn der Pandemie Vorsorge zu treffen, ausdrücklich gelobt. Dies erleichtere nun allen Beteiligten die Arbeit. Kreis und Stadt verständigten sich auch darauf, weiterhin im Kontakt zu bleiben, um auf neue Entwicklungen unmittelbar reagieren zu können. In der 2015 eröffneten Unterkunft leben rund 850 Geflüchtete, der überwiegende Teil stammt aus Afghanistan und Syrien.


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