Sportsfield Housing: „Diesen Wahnsinn versteht niemand“

Wolfgang
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„Im neuen Jahr muss endlich eine Entscheidung in Sachen Sportsfield Housing fallen“, fordern der Hanauer SPD-Fraktionsvorsitzende Maximilian Bieri und der Vorsitzende der SPD Hanau, Thomas Straub, in einer Pressemitteilung.



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Es könne nicht angehen, dass weiterhin unklar bleibt, ob 400 intakte und bezahlbare Wohnungen genutzt oder gar abgerissen werden müssen. Wenn auf Sportsfield Housing die Abrissbagger zum Einsatz kämen, würde das kein vernünftig denkender Mensch verstehen, so Bieri. Er könne nicht akzeptieren, dass es auf die immer wiederkehrenden Anfragen von Oberbürgermeister Claus Kaminsky bisher keine klare Entscheidung gebe.

„Wenn grundsätzlich alle davon überzeugt sind den Wohnungsbestand zu retten, dann muss jetzt aktiv gehandelt werden.“, so Bieri weiter. Insbesondere von Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir erwarte man jetzt aktive Unterstützung heißt es in der Pressemitteilung. „Allgemeine Worte helfen nicht mehr weiter, wir brauchen jetzt Taten.“ Auf die Unterstützung der SPD-Fraktion könne sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei seinem Kampf zum Erhalt von Sportsfield Housing verlassen und dürfe sicher sein, dass hier auch die übergroße Mehrheit der Hanauer Bevölkerung an seiner Seite stehe.

Bekanntlich war die von der Stadt geplante weitere Nutzung von Sportsfield Housing als Wohngebiet aus Gründen des Umwelt- und des Lärmschutzes von den übergeordneten Behörden untersagt worden. „Jahrzehnte haben hier die amerikanischen Soldaten mit ihren Familien unbehelligt gelebt“, so der SPD-Chef Thomas Straub. Nach dem Abzug habe man plötzlich festgestellt, dass dies nicht zumutbar sei. Nach mehreren Jahren Leerstand habe dann wiederum das Land während des Anstiegs der Flüchtlingszahlen festgestellt, dass Sportsfield Housing sehr wohl nutzbar sei und hier zeitweise über 1500 Menschen beherbergt. Und jetzt, nachdem immer mehr Flüchtlinge in anderen Bereichen untergebracht werden konnten, sei die Wohnnutzung auf einmal wieder nicht zumutbar. „Diesen Wahnsinn versteht niemand“, so Straub.

In Sachen Lärmbelästigung habe man hier die gleiche Situation, wie im neuen Pioneer-Park. Auch bei Sportsfield Housing könnte man die gleichen Lärmschutzmaßnahmen an Straße und Bahnstrecke errichten, wie auf der anderen Seite der Aschaffenburger Straße, stellen die beiden Sozialdemokraten fest. In Sachen Nähe zum Industriegebiet Dunlop vergesse man offenbar, wie stark das Unternehmen in Lärm- und Umweltschutz investiert habe und gerade auch in den nächsten Jahren investieren werde. Es sei grotesk, dass das Wohnen auf der einen Seite der Dunlop verboten werden solle, während auf der anderen Seite in einem traditionsreichen Wohngebiet, dem Freigerichtviertel, Menschen seit Generationen leben.

Dass der Oberbürgermeister hier auf einer rechtssicheren Position durch Bund und Land beharrt, um den Standort Dunlop zu sichern, treffe auf die volle Unterstützung der Fraktion, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir werden keine Maßnahmen ergreifen, die den Standort des Arbeitgebers Dunlop gefährden könnten“, so Bieri und Straub. Hanau habe in den vergangenen Jahren in beispielgebender Weise neuen Wohnraum geschaffen und bestehenden modernisiert, so die Sozialdemokraten. Dennoch sei die Nachfrage sehr groß. „Dank der positiven Entwicklung der Stadt wollen immer mehr Menschen in Hanau leben“, so Max Bieri, „und auf diesen erfreulichen Wunsch sollten wir eine positive Antwort geben.“ In Sportsfield Housing könnte innerhalb kürzester Zeit bezahlbarer Wohnraum für mehr als 1000 Menschen geschaffen werden. Das wäre ein starker Impuls gegen den Wohnungsmangel im Rhein-Main-Gebiet und würde vor allem den weniger einkommensstarken Bürgern helfen.

Foto-Quelle: SPD Hanau


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