Stadtentwicklung in Rekordzeit, Probleme bei Digitalisierung

Wolfgang
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An Hanau zeigt sich aus Sicht der FDP eine historisch erfreuliche Entwicklung. Beispiel Pioneer Park.



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"Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier Pioniere der deutschen Armee und wurden für Kriege vorbereitet. Nach dem zweiten Weltkrieg lebten hier Soldaten der amerikanischen Armee mit ihren Familien und verteidigten Deutschland am Fulda Gap und nicht am Hindukusch. Jetzt entsteht dort nach 75 Jahren Frieden im Herzen Europas ein neuer Stadtteil von Hanau. Etwa 5000 Menschen werden hier ab 2023 wohnen. Die ca. 1600 Wohneinheiten in verschiedenen Preiskategorien, vom Etagenwohnungsbau bis zum Einfamilienhaus entstehen in sanierten denkmalgeschützten Kasernen und in Neubauten. Das Ensemble ist geprägt durch die großzügige Fächeranordnung. Für das Leben im neuen Stadtteil stehen dann auch Schule, Kita, Heizkraftwerk, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und Parkhäuser, Glasfaserverkabelung und Stromladestationen für Fahrräder und PKW bereit. Zudem werden hier ca 500 Arbeitsplätze in modernster Ausprägung bereitstehen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Um sich über den Stand der Entwicklung dieses gewaltigen Projekts zu informieren, haben sich der Vorsitzende der Hanauer FDP, Henrik Statz, und sein Stellvertreter Prof. Dr. Michael Weller mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der das Projekt betreibenden LEG-Hessen-Hanau, Dr. Marc Weinstock, am zentralen Eingang des Geländes getroffen. Zunächst wurden die bereits fertigen und bewohnten Gebäude im Triangle, im Dreieck zwischen der L 3308 und den östlichen „Fünf Brüdern“, den charakteristischen und den Alteingesessenen bekannten Kasernengebäuden, besucht. "Auf KfW 55-Standard renovierte oder neu gebaute Gebäude umschließen Innenhöfe und schaffen Ruheinseln. Auf einer Rundfahrt entlang dem Fächer von Straßen, Grünflächen, erhaltenen historischen Akzenten (Wachhäuschen, Kraftwerk) und zahlreichen Baustellen und bereits fertigen neuen Ein- und Mehrfamilienhäusern ergab sich ein umfassender Eindruck von dem, was dort entsteht. Die soziale Durchmischung von freistehenden Einfamilienhäusern, über Geschosswohnbau bis zu modernsten Eigentumswohnungen, die zum Teil für äußerst günstige 2.000 Euro pro Quadratmeter letztlich durch Quersubventionierung aus dem Projekt durch Selbstnutzer erworben werden konnten, schafft von Anfang an Vielfalt in dem neuen Stadtteil. Dieses Beispiel sollte Schule machen. Die Eigentumsquote an selbstbewohntem Wohnraum liegt in Deutschland unter dem europäischen Schnitt. Mit solcher Starthilfe kann ein Beitrag zur Verbesserung der Verhältnisse geschaffen werden", so die FDP.

Dr. Weinstock erläuterte den Vertretern der FDP, wie sich die Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau positiv ausgewirkt habe bei der Überwindung mancher Probleme, die bei Projekten dieser Größenordnung immer auftreten. Was sich aber - zum Teil auch durch Corona offen zu Tage trete – sei die unzureichende Digitalisierung. Die Prüfung eines Bauantrags in Papierform, der tausende Seiten umfasse, sei im Homeoffice nicht zu bewältigen. Dabei wäre er in digitaler Form verfügbar. Henrik Statz äußerte hierzu: “Gerade bei Stadtentwicklungen dieser Größenordnung müssen die Mittel und Werkzeuge der Stadt der künftig kreisfreien Großstadt entsprechen. Digital und flexibel. Guter Wille der Beteiligten reicht nicht.“ Insgesamt fühle sich Dr Weinstock mit der zumeist reibungslosen Zusammenarbeit in Hanau gut aufgehoben, da, wie er bekräftigt „hier gemeinsam im Sinne des Gesamtkonzepts: modernes Wohnen für Viele auf historischen Wurzeln, gearbeitet wird.“

Prof. Dr. Michael Weller fasst zusammen: „Uns wurde das Potential des Pioneer Parks als Keimzelle modernen Lebens und Arbeitens gezeigt. Wir werden das unsere tun, mit Ideen und Tatkraft dieses Projekt weiter zu unterstützen.“ Mit einem gemeinsamen Blick von der künftigen Dachterrasse des „fünften Bruders“ über das Projekt auf Wald im Norden und Stadt im Westen schloss der informative Besuch.


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