Gemeinsames Fastenbrechen unter dem Motto "Nächstenliebe und Solidarität"

Wolfgang
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Der Ausländerbeirat der Stadt Hanau hatte in Kooperation mit dem Amt für Demokratie, Vielfalt und Sport zum gemeinsamen traditionellen Fastenbrechen (Iftar) während des Monats Ramadan, der am Donnerstag endet, eingeladen. Unter dem Motto Nächstenliebe und Solidarität folgten mehr als 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, von bosnischer und der türkischer Botschaft, von verschiedenen Religionsgemeinschaften, Parteien und Vereinen aus der Stadtgesellschaft der Einladung.



Der Vorsitzende des Ausländerbeirats, Ajdin Talic, eröffnete das abendliche Programm im Bürgerhaus Wolfgang und begrüßte die Gäste aus dem Main-Kinzig-Kreis, dem Kreis Offenbach und Frankfurt. Er erinnerte daran, dass das Fasten seit jeher ein fester Bestandteil in vielen Religionen ist. Das gemeinsame Erleben des Fastenbrechens fördere das friedliche Miteinander in der Stadtgesellschaft. Viele Musliminnen und Muslime würden in diesem Jahr das Zuckerfest mit gemischten Gefühlen begehen, so Talic. "Wir alle haben die schockierenden Bilder der vergangenen Wochen noch vor Augen als bei dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet zahlreiche Menschen aus dem Leben gerissen wurden. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den verstorbenen und Hinterbliebenen."

Wolfgang Schaffert, stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, begrüßte die Gäste und bedankte sich für die Einladung und für die Gastfreundschaft. Der Monat Ramadan sei für Musliminnen und Muslime die wichtigste und heiligste Zeit des Jahres, in der die Menschen Respekt und Toleranz besonders leben und erleben. Vor zwei Monaten habe das schreckliche Erdbeben in der Türkei und in Syrien Schlimmes angerichtet. Zehntausende von Menschen seien ums Leben gekommen, Häuser und Infrastruktur in weiten Bereichen der Erdbebenregion wurden vollkommen zerstört. Überall hätten Muslime und nicht Muslime sofort gehandelt. Hilfsgüter gesammelt, Hilfstransporte organisiert und Geld gespendet – über kulturelle oder religiöse Grenzen hinweg Solidarität und Nächstenliebe gezeigt, nicht gefragt, einfach gemacht!

"Lassen Sie uns alle für ein gutes Miteinander, für Integration und Verständigung einstehen." Katrin Kautz, Pfarrerin der evangelischen Stadtkirchengemeinde, sprach als Vertreterin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde. "Es ist ein schönes Zeichen des Miteinanders der verschiedenen Religionen und Kulturen, wenn wir heute hier versammelt sind zum Fastenbrechen in Wolfgang." Sie merkte an, dass das Fasten zu einer größeren körperlichen und seelischen Ruhe führe und die Beziehung zu Gott spürbar werden lasse. "Das Fastenbrechen hat in der muslimischen Tradition und Glauben auch noch den wunderbaren Aspekt der sichtbaren Gemeinschaft, die Einladung heute Abend ist ein Zeichen dafür. In Zeiten, die leider zunehmend von Abgrenzung, Ausgrenzung, ja auch Hass und direkter Ablehnung gegen alles Fremde und nicht Vertraute gekennzeichnet ist, ist ein Abend wie dieser ein ganz wichtiges, ja notwendiges öffentliches Zeichen für das friedliche Miteinander in der Stadt."

Als eine "Zeit des Innehaltens" und einen "Moment der Nächstenliebe" bezeichnete Iman Mustafa Bozkurt vom islamischen Verein Hanau den Fastenmonat Ramadan. Pünktlich zum Sonnenuntergang sprach der Imam den Gebetsausruf zum Fastenbrechen. Anschließend durften sich alle Teilnehmenden an dem reichhaltigen Büfett versorgen, das der Ausländerbeirat organisiert hatte.

Die Berechnung, wann der Ramadan stattfindet, basiert auf dem islamischen Mondkalender, der nur über 354 beziehungsweise 355 Tage verfügt. Dadurch verschiebt sich der Fastenmonat jedes Jahr um zehn Tage nach vorne. In diesem Jahr ist Ramadan vom 23. März bis 20. April. Er endet traditionell mit einem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, das den zweithöchsten islamischen Feiertag nach dem Opferfest markiert.

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Fotos-Copyright: Stadt Hanau/Moritz Göbel


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