Schrott-Lkw in Hasselroth: Gemeinde kritisiert Polizei

Hasselroth
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Ein trauriges Bild unweit des Ortseinganges von Neuenhaßlau an der Landesstraße auf dem dazugehörigen Parkplatz: ein ausgebranntes LKW-Wrack, die Bordwände abmontiert, die Ladefläche voll Müll und Unrat. Dieses Bild bietet sich den Vorbeifahrenden seit dem 02.04.2018, als der LKW auf dem Parkplatz stehend in Brand geriet und das Führerhaus ausbrannte.



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Die Hasselrother Feuerwehr musste deshalb insgesamt zweimal ausrücken – einmal um den Brand zu löschen und hernach, weil sich der LKW nochmals entzündet hatte. Der Fahrzeughalter wurde schnell ermittelt, die Sache schien somit geklärt: Der Schrott kommt rasch weg, zumal in unserer Region jede Menge Abschleppunternehmen zur Verfügung stehen würden.

„Gerade im Zusammenhang mit der Aktion „sauberhaftes Hasselroth“ an der sich auch in diesem Jahr viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben um die Gemeinde von Müll und Unrat zu befreien hat sich erneut gezeigt, das die fast schon gewerbsmässige Ablagerung von Müll zu einem immer größeren Problem wird“, so Ordnungsamtsleiter Kai Trageser aus dem Rathaus Hasselroth, „da waren wir froh, in diesem Zusammenhang einen Fahrzeughalter und klare Verhältnisse haben zu können, denn es ist immer schwerer, den Verursachern auf die Spur zu kommen.“ Die anfängliche Freude über klare Verhältnisse wich schon alsbald einem mühsamen Hin und Her zwischen Beteiligten und Zuständigen.

Anders als erwartet wurde der LKW nicht zeitnah entfernt, vielmehr nutzten ihn Andere schamlos als Müllentsorgungsstätte und kippten ungeniert von Hausmüll bis Bauschutt alles nur Erdenkliche auf die Ladefläche und auch im Umfeld des LKW auf den Parkplatz. Das entbindet den Eigner natürlich nicht von seiner Entsorgungspflicht des Schrott-LKW nebst vorhandener Ladung.

Stattdessen wurden Gemeindebedienstete Zeugen, wie ein Bekannter des Eigners die „verwertbaren Bordwände“ abschraubte und abtransportierte. Die herbeigerufene Polizei von der Polizeistation Gelnhausen räumte, wie der Gemeinde und dem Ordnungsbehördenbezirk Freigericht/Hasselroth bekannt ist, daraufhin eine großzügige Frist bis zum 20. Mai ein, binnen derer der Schrott-LKW nebst „Beladung“ zu entfernen ist. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde auch Hessen-Mobil informiert denn diese Organisation ist für die Unterhaltung des Parkplatzes zuständig.

„Der gesamte Vorgang ist nicht zu verstehen“, so Bürgermeister Uwe Scharf, der sich an dieser Stelle ausdrücklich vor die Handelnden im Rathaus stellt. „Wir haben frühestmöglich Einfluss zu nehmen versucht. Wenn aber noch nicht einmal die teilweise Demontage des LKW zu einer schnelleren Entsorgungsauflage geführt hat, im Gegenteil sogar zu befürchten ist, dass am Ende die öffentliche Hand die Entsorgungskosten zu tragen hat, dann erinnert mich das an einen Schildbürgerstreich. Wenn der Fahrzeugeigner bekannt ist und sich aus dem Tatbestand eine klare Verpflichtung zur Entsorgung ergibt, dann ist jeder Tag, an dem dieser Schrott für alle sichtbar stehen bleibt, ein Tag, an dem die Motivation der Helfer eines 'sauberhaften Hasselroth' mehr auf die Probe gestellt wird.“

Und Ordnungsamtsleiter Trageser ergänzt: „Für uns sind derart großzügige Fristsetzungen bei klarer Sachlage vollkommen unverständlich. Ausdrücklich müssen wir für diese lange 'Standzeit' jede Verantwortung ablehnen.“ Fakt ist, das am Ende die öffentliche Hand die Entsorgung vornehmen wird, zwar die Kosten dem Verursacher in Rechnung stellen kann – aber ob dieser dann auch zahlt und wann ist nicht absehbar. Da bleibt nur die Hoffnung, das beim nächsten Fall dieser Art auf die unmittelbare Beseitigung des Fahrzeuges bestanden wird und sich dies auch in den entsprechenden, behördlichen Anordnungen niederschlägt.


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