Wegen Freigericht: Hasselroth hat den Kanal voll

Hasselroth
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Neuer Streit zwischen den Gemeindevertretern aus Hasselroth und Freigericht: Nachdem nach zunächst unterschiedlichen Interessenlagen beim Thema Umgehungsstraße zumindest aktuell ein gemeinsamer Weg gefunden und mittlerweile der Ordnungspolizeibezirk von Hasselroth und Freigericht gegründet wurde, steckt das neue Probleme tief unter der Erde.



Ursprünglich wollten beide Gemeinden nämlich in diesem Jahr ihre Kanalnetze an den Abwasserverband Freigericht übertragen, um Synergieeffekte – sprich Einsparungen bei Ausschreibungen und Auftragsvergaben – zu erzielen. Doch inzwischen wird in Hasselroth angezweifelt, dass die Nachbarn in Freigericht zu ihrer einstigen Zusage stehen.

Hasselroths Vize-Bürgermeisterin Uta Böckel (SPD) berichtete auf der jüngsten Haupt- und Finanzausschusssitzung jedenfalls von einer „sehr seltsamen Diskussion“, die sie im gleichen Ausschuss in Freigericht miterlebt habe. „Fassungslos“ habe sie das Freigerichter Rathaus verlassen, da dort offenbar auch seitens der Verwaltung kaum noch Interesse bestehe, das Kanalnetz an den Abwasserverband zu übertragen. Die für 2019 angedachte positive Entscheidung jedenfalls sieht sie in weite Ferne gerückt.

Und das bringt Hasselroth in Schwierigkeiten: Zwar war auch dort die Entscheidung jüngst zurückgestellt worden, weil zunächst die Abstimmung in Freigericht abgewartet werden sollte. Die Übertragung des Kanalnetzes wurde bei der Planung des Gemeindehaushaltes 2019 allerdings bereits berücksichtigt. Bedeutet: Sollte es nicht bei den üblichen Plänen bleiben, müsste entweder der noch nicht verabschiedete Haushalt überarbeitet oder im Laufe des Jahres ein Nachtragshaushalt aufgestellt werden.

„Wir sind vorgeführt worden“, ärgerte sich Willi Dietz (CDU) über die Gemeindevertreter in der Nachbargemeinde: „Ich sehe es nicht ein, wieder den Freigerichtern hinterherzulaufen. Wir haben schon oft festgestellt, dass sie nicht wissen, wovon sie reden.“ Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Benzing war über die neuerliche Diskussion wenige Kilometer weiter, wo seit 1. Januar mit Neu-Bürgermeister Dr. Albrecht Eitz ein Sozialdemokrat das Zepter führt, wenig erfreut: „Für die künftige interkommunale Zusammenarbeit sollten wir das im Hinterkopf behalten.“

Einzig Jürgen Roth (Soziale Wählergemeinschaft), dessen Fraktion die Übertragung des Kanalnetzes an den Abwasserverband, dem neben Freigericht und Hasselroth auch Gelnhausen mit den Stadtteilen Hailer und Meerholz angehört, einst vorgeschlagen hatte, wollte an den bisherigen Plänen festhalten: „Ich bin dafür, dass auch alleine durchzuziehen. Schließlich lässt sich das ja auch wieder rückgängig machen.“ Eine Entscheidung trafen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in Hasselroth nicht, das Thema wird jetzt zunächst intern in den Fraktionen neu beraten und kommt dann vermutlich auf die Tagesordnung der Gemeindevertretung, die im Februar das nächste Mal tagt.


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