Neue Kita kommt auf den Festplatz in Neuenhaßlau

Hasselroth
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Die neue Kindertagesstätte in der Gemeinde Hasselroth wird auf dem Festplatz in Neuenhaßlau gebaut.



14 Gemeindevertreter von SPD und FDP stimmten am Aschermittwoch für diesen Standort, die fünf SWG-Parlamentarier sowie drei aus der CDU waren dagegen, drei CDU-Abgeordnete erhielten sich. Die Abstimmung in der Gemeindevertretung wurde von lautstarken Protesten aus den Zuschauerreihen begleitet, Parlamentschef Hubertus Peter (SPD) drohte sogar zwischenzeitlich damit, die Friedrich-Hofacker-Halle räumen zu lassen.

„Festplatz muss Festplatz bleiben! Sichere Kindertagesstätte für unsere Kinder“, stand auf einem Transparent, das Vertreter des Motorsportclubs Neuenhasslau ausgerollt hatten und nach einem Hinweis von Peter sofort wieder einpacken mussten. Die Rolle ihres Fürsprechers übernahm dann der SWG-Fraktionsvorsitzende Jürgen Roth: Er warnte erneut vor einem Schnellschuss und kritisiert wiederholt, dass für den Festplatz weder Verkehrskonzept noch Kostenanalyse vorliegen würden. Wenn, wie bereits diskutiert, im 1. Stock über der Kita ein medizinisches Versorgungszentrum eingerichtet werde, rechnet er mit 120 Fahrzeugen, die dort täglich an- und abfahren. Außerdem könnten sich Kinder und Patienten gegenseitig mit Krankheiten anstecken.

„Die einzige Fraktion, die neben der SWG dieses Thema noch mit Vernunft und Sachverstand behandelt, ist die CDU“, attackierte Roth dabei vor allen Dingen den SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Benzing. Ihn bezeichnete er als „Vereinsbestatter“ und machte ihn persönlich dafür verantwortlich, wenn der Festplatz zukünftig nicht mehr vom MSC und für den Herbstmarkt genutzt werden könne. Außerdem hätte Benzing als Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschuss besonderen Wert auf die Kosten legen müssen. Im Bürgermeisterwahlkampf habe er noch erklärt, dass der Festplatz ohne Verkehrskonzept nicht in Frage komme, in der Gemeindevertretung stehe jetzt er aber nicht mehr zu seinem Wort, so Roth. Daher gehe er davon aus, dass die SPD von Beginn an keinen anderen Standort gewollt habe und dies nun mit der FDP als Mehrheitsbeschaffer durchpeitsche.

Trotz Buh-Rufen und Zwischenrufen („Die nächsten Wahlen werden kommen“) aus dem Publikum blieb Benzing bei seiner Antwort ruhig: Auch wenn die Kita im Neubaugebiet „Auf dem Sand“ in der Niedermittlauer Bahnhofssiedlung gebaut werden würde, entstünde dort zusätzlicher Verkehr, zudem sei auch dort die Umgehungsstraße direkt in der Nähe. Das Verkehrskonzept für den Festplatz müsse im Laufe der weiteren Planungen mitbearbeitet werden. „Am gescheitesten wäre, wir lassen das alles“, so sein Eindruck von den Ausführungen von Roth. Unterstützung erhielt er vom FDP-Fraktionsvorsitzenden Armin Mohn, der vorrechnete, dass Neuenhaßlau als größter Ortsteil bislang nur eine Kindertagesstätte habe. Und auch er hält den Festplatz am Ortseingang für geeignet: „Ein Zwei-Millionen-Bauwerk sollten man nicht irgendwo hinverlagern, wo man es kaum findet.“

Uneinig war sich die CDU: Sascha Gourdet hätte gerne sowohl Festplatz als auch das geplante Neubaugebiet in der Neuenhaßlauer Mühlbachstraße von externen Gutachtern prüfen lassen und dafür auch eine zeitliche Verzögerung in Kauf genommen. Enttäuscht zeigte sich nach der Sitzung Thomas Schiffner, 1. Vorsitzender des MSC Neuenhasslau: „Wir werden sicherlich prüfen lassen, ob wir noch irgendwie dagegen vorgehen können“, seien Veranstaltungen wie in der Vergangenheit ohne den Festplatz jetzt aber nicht mehr durchführbar.


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