"Hopper" eine echte Alternative zum eigenen Auto

Hasselroth
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Am 09. November 2020 besuchten Werner Hellmuth (Fraktion) und Alexander Heger (stellv. Vorsitzender) für den Arbeitskreis Verkehr der SPD Hasselroth gemeinsam das „Home of Hopper“ in Mainhausen-Zellhausen, Landkreis Offenbach.



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Dort wurden sie gemeinsam mit Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig, vom Geschäftsführer der kvgOF, Andreas Maatz, empfangen, der Einblicke in die Entwicklung und Erfahrungen des ersten Betriebsjahres des Hoppers gab.

Der Hopper ist eine neuartige Mobilitätsform, nämlich ein sogenanntes Ridepooling-Konzept, welches seit Sommer 2019 in Hainburg, Seligenstadt und Mainhausen durch die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach betrieben wird. Hierbei können während einer Fahrt („Ride“) mehrere Fahrten mit einem ähnlichen Zielort gebündelt werden („poolen“). Dabei teilen sich potenziell mehrere Fahrgäste ein Fahrzeug, womit es zu einer Reduzierung der Fahrzeuge auf den Straßen kommt. Ridepooling-Konzepte wie der Hopper sollen den „klassischen“ ÖPNV ergänzen, in dem die verschiedenen Kommunen innerhalb- und untereinander besser und feiner vernetzt werden. Es handelt sich somit um ein bedarfsgesteuertes Konzept, das ohne vorgegebenen Fahrplan und Routen betrieben wird und damit eine verbesserte Individualisierung für den Kunden im Vergleich zum klassischen Linienverkehr bietet. Wichtige Anlaufstellen wie Ärzte, Apotheken, öffentliche Einrichtungen, Lebensmittelgeschäfte, Cafes oder sonstige lokale Geschäfte können damit einfach und direkt erreicht werden. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten sind zudem nicht fest, sondern flexibel und passen sich daher an die jeweiligen Fahrgastwünsche an. Es sind jedoch auch Vorausbuchungen von Fahrten bis zu 90 Minuten vorher möglich. Die Wartezeit auf einen Hopper liegt bei durchschnittlich 13 Minuten. Ein Zeitpuffer für den Zustieg weiterer Fahrgäste wird schließlich immer vom System eingerechnet. „Der Hopper ist damit ein generationenübergreifendes Konzept, das von Jung bis Alt genutzt wird. Diese Ergänzung des ÖPNV bietet somit eine echte Alternative zum eigenen Auto“, sind sich alle Beteiligten einig.

Das System wird vorrangig über eine App bedient. Dahinter steht ein Algorithmus, der die optimalen Routen anhand der Fahrtwünsche für die verschiedenen Fahrzeuge plant. Fahrgäste können also eine Fahrt über die App anfragen, die Ankunftszeit auswählen und bargeldlos per Kreditkarte oder im Wagen mittels EC-Karte bezahlen. Die jeweils optimalen Zustieg- und Ausstiegspunkte sowie der aktuelle Standort des Fahrzeuges werden sowohl dem Fahrgast als auch dem Fahrer auf der App in Echtzeit angezeigt. Im bisherigen Betriebsgebiet des Hoppers mit einer Größe von 32 km² gibt es 1000 echte und virtuelle Haltestellen, sodass im Umkreis von jeweils 150m immer ein solcher in der Nähe ist. Aber auch eine telefonische Bestellung nach Registrierung ist möglich. Derzeit sind 8.500 Nutzer digital und 800 Nutzer telefonisch registriert, in allen Altersgruppen, sogar über 90 Jahre. Die Flotte hat bis im ersten Betriebsjahr 60.000 Fahrgäste befördert, selbst in der Corona-Hochphase im April waren es noch 250 Personen pro Woche. Ein Fahrzeug legt ca. 100.000 km im Jahr zurück. Der Hopper legt bei seiner Flotte und dem Fahrpersonal auf höchste Qualität und Komfort viel Wert. Es kommen insgesamt 7 Fahrzeuge der Modelle Mercedes Vito sowie das beliebte Londoner Taxi (LEVC), welches ein Hybrid-Fahrzeug ist, zum Einsatz. Rollstühle und klappbare Gegenstände (wie bspw. Buggys) können auch transportiert werden, müssen jedoch vorher angemeldet werden.

„Wir haben natürlich auch eine Fahrt mit dem Hopper gemacht und waren vom Platzangebot und Komfort wirklich beeindruckt. Das Design der Fahrzeuge ist einfach ein Hingucker und das System insgesamt bietet unglaubliche viele Vorteile“ sind sich Hellmuth und Heger einig. Andreas Maatz erklärte, dass man mit dem Hopper auch viele Neukunden für den ÖPNV gewinnen konnte, die den bisherigen ÖPNV nicht genutzt haben. Aber auch für die bisherigen Pendler bietet der Hopper eine noch größere Zuverlässigkeit im Anschlussverkehr. Der Hopper entwickelt sich nach Einschätzung von Maatz aufgrund der Erfahrungen im Betrieb und den Rückmeldungen der Fahrgäste immer weiter und wird noch besser. Und auch die Zukunft des autonomen Fahrens könnte für den Hopper relevant werden. Alexander Heger und Werner Hellmuth sind sich einig, dass dieses Konzept einen wichtigen Baustein zur Mobilitätswende – gerade auch in kleineren Kommunen – bildet und vereinbarten mit Rüdiger Krenkel in einem weitergehenden und vertieften Dialog zu bleiben, um perspektivisch Maßnahmen zu entwickeln.

„Das Konzept, das hinter dem Hopper steht, ist auch für Hasselroth und Umgebung interessant, äußert sich Heger. „Wir von der SPD Hasselroth wollen in Hasselroth und in unserer unmittelbaren Umgebung Vorreiter sein und auch perspektivisch ein solches System vor Ort im Einsatz haben. Dafür wollen wir unseren Beitrag leisten“ positionieren sich Heger und Hellmuth eindeutig.


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