430 Unterstützer bei Online-Petition gegen Umgehungsstraße

Hasselroth
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Eine Online-Petition gegen den Bau der Umgehungsstraße Hasselroth/Freigericht hat seit dem Start am 21. November inzwischen 430 Unterstützter gefunden.



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Initiiert hat die Aktion die erst kurz zuvor in Hasselroth gegründete Bürgerinitiative „Pro Natur“, die sich gegen die von der Straßenverkehrsbehörde „Hessen Mobil“ vorgestellten zwei Trassenvarianten ausspricht. An diesem Samstag sind Vertreter von „Pro Natur“ zu einem Gespräch bei Bürgermeister Matthias Pfeifer (Soziale Wählergemeinschaft). Die SPD hatte das Thema erneut auf die Tagesordnung der Hasselrother Gemeindevertretung gebracht, deren Standpunkt eigentlich klar ist: Einstimmig wird bereits seit langem für den Bau einer Umgehungsstraße gekämpft, Unterstützung gibt es dabei von einer Interessengemeinschaft. Aktuell läuft im Hessischen Verkehrsministerium eine Prüfung, ob das Projekt auf eine Priorisierungsliste kommt. Die bereits für den Herbst 2020 angekündigte Entscheidung wurde inzwischen auf Ende Januar 2021 verschoben.

„Die öffentliche Diskussion hat zugenommen. Wir lassen uns von Hessen Mobil nicht erneut vertrösten, der Informationsbedarf ist da“, ist laut dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Benzing angesichts von zwei unterschiedlichen Interessengruppen eine Moderation dringend notwendig. Deshalb hat seine Fraktionen auch gefordert, dass die Machbarkeitsstudie zur Umgehungsstraße in einer Bauausschusssitzung vorgestellt wird. Dieser Wunsch wird nun an Hessen Mobil herangetragen. Außerdem sollen öffentliche Informationsveranstaltungen durchgeführt werden. „Wir sind nicht Planungsträger des Verfahrens“, verwies Bürgermeister Matthias Pfeifer bei der Frage nach der Moderation, die die SPD gerne in ähnlicher Form wie bei der neuen ICE-Trasse zwischen Gelnhausen und Fulda hätte. Allerdings gibt es dabei einen gravierenden Unterschied: Zu Beginn dieses Bürgerdialoges war der Verlauf der neuen Bahntrasse völlig offen, dieser wurde erst in zahlreichen öffentlichen Foren ermittelt. „Es gibt keine Alternativen zu diesen beiden bekannten Varianten“, ist laut Pfeifer die Entscheidung bei der Umgehungsstraße Hasselroth/Freigericht allerdings bereits stark eingegrenzt. Wenn die Straße, über die bereits seit Anfang der 1970er diskutiert wird, also tatsächlich gebaut wird, führt sie entweder links an Gondsroth und Neuenhaßlau vorbei und dann unterhalb des Buchbergs entlang in Richtung Bahnhof Langenselbold, oder es geht rechts an Gondsroth vorbei und dann zwischen Gondsroth und Neuenhaßlau hindurch auf die Strecke in Richtung Bahnhof Langenselbold.

Details hat Hessen Mobil bereits in einer Machbarkeitsstudie ermittelt, hat diese aber bislang aber an die Gemeindevertreter beider Kommunen nur mit einer Vertraulichkeitsklausel verteilt. Warum das circa 600 Seiten starke, steuerfinanzierte Werk der Öffentlichkeit vorenthalten wird, ist unklar. „Es soll damit keine Verunsicherung in der Bevölkerung erzeugt werden“, sagen Insider, die ihren Namen nicht lesen wollen. Falls das tatsächlich der einzige Grund ist, scheint in Hasselroth gerade genau das Gegenteil zu passieren. In der Studie ist neben Details zu den beiden Trassenvarianten auch aufgeführt, dass nach dem Bau einer Umgehungsstraße die aktuelle Verkehrsverbindung zwischen Gondsroth und Somborn geschlossen werden würde.

„Ich sehe die Moderation bei der Gemeinde, da es die Gemeinde betrifft“, besteht laut Werner Hellmuth (SPD) Handlungsbedarf: „Das muss einer in die Hand nehmen und das kann nur die Gemeinde sein.“ Torsten Rösch (CDU) sieht die Politik hinsichtlich der Belastung für die Anwohner der Durchgangsstraßen in der Pflicht, dort für eine Entlastung zu sorgen, sagte aber auch: „Die Lösung kann am Ende nur ein Kompromiss sein.“ Ob die Zeit für mehr Aufklärung in der Gemeinde drängt, wir sich Ende Januar zeigen. Es wäre nicht das erste Mal, wenn die Befürworter der Umgehungsstraße eine für sie enttäuschende Nachricht aus dem hessischen Verkehrsministerium erhalten. „Wenn es nicht priorisiert wird, verschiebt es sich eh“, liegen laut Pfeifer in Wiesbaden über 20 Projekte zur Überprüfung und Auswahl vor.


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