Waldgutachten: Widerspruch von HessenForst wenig überraschend

Langenselbold
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Wenig irritiert zeigen sich die Freien Wähler von der ablehnenden Stellungnahme von HessenForst zum Waldgutachten für den Langenselbolder Stadtwald, das der Magistrat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnisnahme vorgelegt hatte.

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"Bereits in der Sitzung des Planungs-, Bau und Umweltausschusses am 11.7.2023 war offenkundig geworden, dass die Vertreter von HessenForst in zahlreichen Aspekten mit den Ausführungen des forstwissenschaftlichen Beraters und Autors des Gutachtens, Martin Bertram, nicht konform gingen. So hatte sich HessenForst vehement dagegen gewehrt, dass die vorhandenen Lücken im Wald durch Kahlschlag entstanden seien. Vielmehr seien hier die Stürme der neunziger Jahre verantwortlich. Auch dem Vorwurf zu enger Rückewege wurde von HessenForst in der Sitzung entschieden widersprochen", erklären die Freien Wähler in einer Pressemitteilung.

In der nun vorliegenden ausführlichen  schriftlichen Stellungnahme, die von Bürgermeister Timo Greuel (SPD) den Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung übersandt worden sei, habe HessenForst als Langenselbolder Forstdienstleister seine Einwände gegenüber dem von SPD und Grünen geführten Magistrat in Auftrag gegebenen Waldgutachten präzisiert. „Was dabei überrascht“, so die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Christiane Kapp, „ist die Deutlichkeit und Eindeutigkeit der Stellungnahme. So könne HessenForst dem Gutachten ausdrücklich nur in wenigen Punkten zustimmen. Es gebe in ihm eine fehlende Betrachtung des Standorts des Stadtwaldes und irreführende Vergleiche. Die Ausführungen zum Thema Waldschutz seien sachlich falsch. Dem Gutachten zugrunde liege eine fehlende Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse. So würden Vorschläge unterbreitet, die von der Wissenschaft nicht gestützt würden. Insgesamt, so kann man wohl zusammenfassen, ist die Stellungnahme von HessenForst ein Verriss und eine völlige Gegenposition zum Waldgutachtens des Herrn Bertram.“

Für die Langenselbolder Stadtverordneten sehen die Freien Wähler die unvereinbaren Positionen des Waldgutachtens und der Stellungnahme von HessenForst als höchst problematisch an. Letztlich verantwortlich für das Waldmanagement des Langenselbolder Stadtwaldes sei die Stadtverordnetenversammlung. Und in Zeiten des Klimawandels seien durchaus wegweisende Entscheidungen gefordert. So stehe die nächste Waldeinrichtung 2025 an, wobei HessenForst empfehle, die Forsteinrichtungsarbeiten bereits Anfang 2024 auszuschreiben. Was dabei keinesfalls geschehen dürfe, so Christiane Kapp, seien Abstimmungen in der Stadtverordnetenversammlung entlang der Fraktionsgrenzen. „Das Waldgutachten und die Beauftragung von Herrn Bertram ist ein Kind der Koalition aus Grünen und SPD. Die Gefahr, dass es zu einem bloß ideologisch motivierten Schlagabtausch kommt, ist deshalb groß. Ich bin dem Bürgermeister dankbar, dass er die Stellungnahme von Hessenforst unmittelbar offen gelegt hat. Dies gibt allen Fraktionen Zeit, die Argumentation differenziert zur Kenntnis zu nehmen.“


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